- Kriegsmaler
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Kriegsmaler (teilweise auch Kriegsbildhauer) waren Künstler (Maler bzw. Bildhauer), die im offiziellen Auftrag an der Front den Krieg in Bildern und Zeichnungen festhalten. Die Aufgabe der Kriegsmaler war es, den Krieg zu verherrlichen, die Soldaten ideologisch zu motivieren und die Kampfmoral zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Kriegsmaler gab es in zahlreichen Ländern, z. B. beim österreichisch-ungarischen Heer, in Spanien, in Japan, in Russland, in Großbritannien und in Deutschland (Angehörige der deutschen Propaganda-Kompanien).
Ihre Werke wurden während des Krieges in der Heimatpresse und in den Frontzeitungen veröffentlicht. Heute sind einige Werke britischer Kriegsmaler im Imperial War Museum in London zu sehen.
Die Kriegsmaler wurden etwa während des Ersten Weltkriegs durch Kriegsfotografen bzw. Kriegsberichterstatter ergänzt. In der k.u.k. Armee waren sie in der Kunstgruppe des k.u.k. Kriegspressequartiers organisiert.
Die zwischen 1914 und 1918 erschienene Zeitschrift Illustrierte Geschichte des Weltkrieges weist einen anfangs hohen, in den späteren Heften abnehmenden Anteil an Schwarzweißabbildungen von Kriegsgemälden auf. Band VIII zeigt auf Seite 17 ein Gefecht Indischer und englischer Lanzenreiter im türkischen Maschinengewehrflankenfeuer im Gaza-Gebiet, untertitelt mit den Worten: "Nach einer Originalzeichnung des bei der osmanischen Armee zugelassenen Kriegsmalers Fritz Grotemeyer".
Die Ausstellung Deutsche Künstler und die SS (1944) hob unter den ausgestellten Malern einige explizit als "Kriegsmaler" hervor.
Museale Rezeption
Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum befindet sich eine beachtenswerte Gemäldegalerie bedeutender Schlachten- und Kriegsmaler, in der sich der Krieg in der Kunst vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart widerspiegelt. Mehrere davon sind von beeindruckender, geradezu monumentaler Größe.[1]
Bekannte Kriegsmaler (Auswahl)
- Herbert Agricola (1912–1998)
- Ferdinand Andri (1871–1956)
- Henry Bacon (1839–1912)
- Alfred Basel (1876–1920)
- Theodor Breitwieser (1847–1930)
- Oskar Brüch (1869–1943)
- Ludwig Dettmann (1865–1944)
- Albin Egger-Lienz (1868–1926)
- Anton Faistauer (1887–1930)
- François Flameng (1856–1923)
- Rupprecht Geiger (1908-2009)
- Alexander Demetrius Goltz (1857–1944)
- Karl Friedrich Gsur (1871–1939)
- Richard Hohly (1902–1995)
- Peter Howson (* 1958)
- Ludwig Heinrich Jungnickel (1881–1965)
- Alexander Kircher (1867–1939)
- Oskar Kokoschka (1886–1980)
- Oskar Laske (1874–1951)
- Ernst Nepo (1895–1971)
- William Orpen (1878–1931)
- Rudolf Otto von Ottenfeld (1856–1913)
- Alexander Pock (1871–1950)
- Francesco Rizzi (1868–1952)
- Wilhelm Richter (1824–1892)
- William Roberts (1895–1980)
- Václav Sochor (1855–1935)
- Hermann Torggler (1878–1939)
- Ernst Vollbehr (1876–1960)
- Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin (1842–1904)
- Alois Wünsche-Mitterecker (1903–1975)
Literatur
- Massimo Libardi: Pittori al fronte nella grande guerra. Nicolodi, Rovereto 2004, ISBN 88-87667-07-1 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung).
- Wolfgang Schmidt: Maler an der Front. Die Kriegsmaler der Wehrmacht und deren Bilder von Kampf und Tod. In: Arbeitskreis Historische Bildforschung (Hrsg.): Der Krieg im Bild, Bilder vom Krieg. Lang, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-631-39479-9, S. 45-76.
- Helmut Schneider: Kriegsmaler, Maler im Krieg. Stadtmuseum, München 1989, ISBN 3-922046-66-5 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung).
- Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 1981.
- Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): "Fliegen 90/71", Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971.
- Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Selbstverlag Dr. Heinrich Fuchs, Wien, 1972
- Meisterwerke der Kriegsmalerei. Weber, Leipzig 1916.
- Reichsführer SS / SS-Hauptamt Berlin-Grunewald, Douglasstrasse 7 -11 (Herausgeber), Deutsche Künstler und die SS. Ausstellung Salzburg Juli 1944 , F. Bruckmann KG / München 1944 link
Einzelnachweise
- ↑ Manfried Rauchensteiner (Text), Manfred Litscher (Photos.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Graz 2000, ISBN 3-222-12834-0.
Weblinks
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