- Krähenbeerheide
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Als Zwergstrauchheide wird ein Vegetationstyp bezeichnet, in dem Zwergsträucher aus der Familie der Heidekrautgewächse vorherrschen. Auf trockenen Sandböden handelt es sich in der Regel um Besenheide (Calluna vulgaris), auf nassen oder feuchten Standorten, den Moorheiden, auch um die Glockenheide (Erica tetralix). In West- und Mitteleuropa sind weiterhin Vertreter der Gattung Ginster kennzeichnend. Vereinzelt können aber auch Bäume oder Sträucher vorkommen. Wenn zusätzlich noch Wacholderbestände in dem Gebiet wachsen, spricht man von Wacholderheide. Im Bergland werden die Zwergstrauchheiden meist von Vaccinium-Arten wie Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Preiselbeere (V. vitis-idaea) dominiert. Im Küstenbereich und auf den Nordseeinseln, vorwiegend an windreichen Stellen, findet man die Krähenbeerheide, die ihren Namen von der hier stark verbreiteten Krähenbeere hat. Sie gehört ebenfalls zu den Zwergstrauchheiden.[1]
Die Zwergstrauchheiden entstanden früher auf großen Flächen durch die kontinuierliche Beweidung z. B. durch Schafe, auf nährstoffarmen, bodensauren Standorten. Die Folge war häufig eine Podsolierung der Böden. Sie dienen vielen Tierarten wie z. B. Heideschrecke (Gampsocleis glabra), Ameisen und Laufkäfern als Lebensraum. Wegen der Aufgabe dieser Landnutzung, durch Aufforstung, intensive Düngung und Nutzung als Weide- oder Ackerland sind viele dieser Flächen inzwischen verschwunden. Die verbliebenen Flächen sind nach Aufgabe der ehemaligen Nutzung, teilweise durch Verbuschung, z. B. mit Ginster, stark gefährdet. Durch Verbiss von Schafen wird in einigen Bereichen für den Fortbestand der gefährdeten Biotoptypen gesorgt. Auch durch Entkusselung wird der Verbuschung der Flächen vorgebeugt.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
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