- Kurt Hauenstein
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Kurt Hauenstein (* 14. Jänner 1949[1] in Wien; † 20. März 2011 ebenda[2]) war ein österreichischer Musiker, der unter anderem Mitgründer und Mitglied des Musikprojektes Supermax war. Er war der Sohn des Wienerliedertexters und Schriftstellers Hans Hauenstein.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Ende der 1960er-Jahre zog Hauenstein nach Frankfurt am Main, wo er bei diversen Funksessions spielte.
Von 1971 bis 1972 war er Bassist der Rockband Gipsy Love und 1976 lernte er Frank Farian kennen und wirkte beim Hit Rocky als Bassist mit. Im selben Jahr traf er den Produzenten Peter Hauke, mit dessen Unterstützung im Jänner 1977 das erste Supermax-Album Don’t Stop the Music aufgenommen wurde. Weitere Mitglieder bei Supermax waren Hans Ochs (Gitarre), Ken Taylor (Bass), Lothar Krell (Keyboard), Peter Koch (Schlagzeug) sowie die Backgroundsängerinnen Cee Cee Cobb und Jean Graham.
Im November 1977 erschien das zweite Album World Of Today und erreichte mit über 500.000 verkauften Exemplaren Goldstatus. Der Song Lovemachine entwickelte sich zum Disco-Klassiker und erreichte 1978 Platz 4 in Deutschland, Platz 6 in der Schweiz und Platz 9 in der österreichischen Hitparade.
1978 ging Supermax auf eine erfolgreiche Clubtournee mit über 160 Konzerten, die sie durch Deutschland, die Niederlande, Italien, Spanien und Belgien führte. 1979 erschien das dritte Album Fly with me, das als internationaler Durchbruch für Supermax gilt.
Lovemachine wurde 1979 in den USA veröffentlicht und landete auf Platz 96 der Billboard Blackcharts. 1980 durfte Supermax als erste westliche Popgruppe in Jugoslawien, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Tschechoslowakei auftreten. Im selben Jahr erschien das vierte Album, Types of Skin, das die Plattenfirma trotz 230.000 verkaufter Exemplare als Flop einstufte.
1981 war Supermax die erste Band mit sowohl weißen wie auch schwarzen Musikern, die durch Südafrika tourte. Trotz Warnungen und Morddrohungen gab es 21 Konzerte, bei denen es zu chaotischen Zuständen kam. In einigen Ländern wurde Hauenstein anschließend sogar mit einem Einreiseverbot belegt. 1983 durfte Kurt Hauenstein als erster weißer Musiker beim renommierten Reggae-Sunsplash-Festival auf Jamaika teilnehmen. Anschließend kümmerte sich Kurt Hauenstein um Soloprojekte und produzierte z. B. die Mädchengruppe Bamboo aus Surinam. 1998 rief er mit den bulgarischen Musikern Kosio Stoyanov und Yavor Roussinov das Projekt Yaku ins Leben. Auf dem Album Total Immigration präsentierten sie eine Kombination aus bulgarischer Folklore und Dance. Im Jahre 2001 erschien das letzte Album von Supermax.
Im Dezember 2006 spielte Supermax vor 2,5 Millionen Fernsehzuschauern am ersten UNESCO-Friedenskonzert in Colombo, Sri Lanka, dies unter Einladung des UNESCO-Nationalkomitees Sri Lanka, Sri Lanka Tourist Board und Dji Dieng Management.
Anfang des Jahres 2007 engagierte die Gruppe ein neues Management. Im Mai spielte Supermax vor mehr als 60.000 Zuschauern bei einem Open-Air-Konzert in Bulgarien. Der Erfolg war so groß, dass die bulgarischen Organisatoren weitere Konzerte ins Auge fassten.
Am 30. September 2007 entstanden in der Schweiz weitere Aufnahmen des neuen Doppelalbums in Zusammenarbeit mit Buddha Monk, einem Rapper aus dem Umfeld der Gruppe Wu-Tang Clan. Im Jahr 2008 nahm Supermax zusammen mit Buddha Monk auf Einladung des Gründers und Präsidenten Gery Keszler am Life Ball teil.
In der Nacht vom 20. auf den 21. März 2011 verstarb Kurt Hauenstein, vermutlich an Herzversagen.[3] Er wurde am 1. April in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 40, Reihe 5, Nummer 28) am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.[4]
Diskografie
- 1977: Don’t Stop the Music
- 1977: World of Today
- 1979: Fly with Me
- 1980: Types of Skin
- 1981: Meets the Almighty
- 1983: Electricity
- 1986: Something in My Heart
- 1988: Just Before the Nightmare
- 1990: World of Tomorrow – Hansa
- 1992: Tha Max Is Gonna Kick Ya
- 1993: One and All
- 1993: Best of Supermax
- 1995: 3 Club-CDs: Spirits of Love, Living in a World, Magnetic Rhythm
- 1997: Supermax – 20th Anniversary
- 1998: "YAKU" Total Immigration
- 2001: Terminal 2002
- 2007: Remaxed Vol. 1 – Trend Charts Plätze 3 und 7 im März 2007 by Universal Music (www.universalmusic.at)
- 2007: Remaxed Vol. 2 – nur für Club-DJs Mai 2007, by Universal Music – Platz Nr. 1 Woche 24/07 in der Deutschen Club Charts
- 2008: Best Of
Auszeichnungen
- 2008: Amadeus für sein Lebenswerk
- 2008: Silbernes Verdienstzeichen des Landes Wien[5]
Literatur
- Thomas Jeier – Disco Stars – Wilhelm Heyne Verlag München, 1979
- Thomas Jeier, Julia Edenhofer, Walter Föhringer, Bernd Glodek, Hartmut Huff, Thomas Veszelits – Das Große RTL-Lexikon der Pop-Musik, Wilhelm Heyne Verlag München, 1982
Weblinks
Commons: Kurt Hauenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kurt Hauenstein in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Eintrag im DMA
- Offizielle Website (englisch)
- Eintrag bei Allmusic (englisch)
- Official Myspace Website (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Niederösterreichische Nachrichten vom 9. September 2007
- ↑ ORF news vom 21. März 2011
- ↑ ORF.at: Kurt Hauenstein erlag Herzproblemen, abgerufen am 21. März 2011
- ↑ Abschied von Supermax Kurt Hauenstein (ORF Wien, 1. April 2011)
- ↑ wien.at – Mailath-Pokorny ehrt „Rock-Pioniere“
Kategorien:- Träger des Silbernen Verdienstzeichens des Landes Wien
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