- Kurt von Figura
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Kurt von Figura (* 16. Mai 1944 in Heiningen/Baden-Württemberg) ist ein deutscher Mediziner. Er war von 1986 bis 2004 Professor für Biochemie am Göttinger Zentrum Biochemie und Molekulare Zellbiologie und von 2005 bis 2011 Präsident der Georg-August-Universität in Göttingen.
Inhaltsverzeichnis
Uni-Präsidentschaft
Von Figura war von 2005 bis 2011 Präsident der Georg-August-Universität zu Göttingen. Er führte die Georg-August-Universität erfolgreich in die entscheidende dritte Förderlinie der bundesweiten Exzellenzinitiative.
In diesem Amt hat das von v. Figura geleitete Präsidium der Universität durch Vorschläge in die Diskussionen um die Umstrukturierung und Profilbildung der Sozialwissenschaftlichen Fakultät eingegriffen.[1] Nationales Aufsehen erregten die Vorschläge, da sie eine erhebliche Reduktion der Stellen des Seminars für Politikwissenschaften vorsahen.[2] Von der Reduktion wären die bundesweit renommierten Politologen Bassam Tibi, Peter Lösche und Franz Walter betroffen gewesen. Die Vorschläge hätten - nach ihrem Freiwerden - zur Umwidmung von zwei Professuren aus dem Seminar für Politikwissenschaft in die Soziologie geführt.[3] Die durch Gutachten der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) und der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur in Niedersachsen (ZEvA) angestoßenen sowie von der niedersächsischen CDU-Landesregierung gestützten Pläne waren bei Studenten und den betroffenen Politologen auf heftigen Protest gestoßen. Walter (SPD-Mitglied) und Lösche gelten als linksliberal.
V. Figura machte im Zuge einer öffentlichen Diskussionen um die Umstrukturierung die drastisch formulierte Aussage, das Institut sei eine „Schwachstelle“, die „ausgemerzt“ werden müsse. Diese Aussage zog viel Kritik nach sich, etwa den Vorwurf, „Nazi-Jargon“ verwendet zu haben[4]. Nach Aussagen der Universität hat v. Figura die Verwendung des Wortes „ausmerzen“ in der Diskussionsveranstaltung „umgehend - und ohne dass es bis dahin eine Reaktion des Auditoriums gegeben hätte - mit Bedauern zurückgenommen.“[3]
Seit 2011 übt seine Nachfolgerin Ulrike Beisiegel das Amt des Universitätspräsidenten aus.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Figura war im Rahmen seiner Forschungstätigkeiten wesentlich an der Aufklärung der Funktion der Lysosomen beteiligt, des Weiteren an der Entdeckung der molekularen Ursachen einer Vielzahl angeborener Stoffwechselkrankheiten. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Aufsätze in Fachzeitschriften. Seine Dissertationsschrift stammt aus dem Jahr 1969. Er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine wissenschaftliche Arbeit, unter anderem die Otto-Warburg-Medaille (2002) und den Körber-Preis (2004).
Interessen
Kurt von Figura interessiert sich für Bildende Kunst und ist langjähriger Vorstand des Göttinger Kunstvereins.
Quellen
- ↑ Entwurf des Präsidiums - Entwicklungsplanungen
- ↑ Stellenplanung
- ↑ a b Offener Brief an den Verlag Kiepenheuer & Witsch
- ↑ Tobias Lill: Krieg der Wissenschaftler, in: Spiegel Online/Unispiegel, 9. Dezember 2005
Weblinks
- Literatur von und über Kurt von Figura im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Internetpräsenz des Uni-Präsidenten
Berichte über den Streit zwischen Figura und den Politikwissenschaftlern:
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