Exzellenzinitiative

Exzellenzinitiative

Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen ist ein 2005/06 erstmals ausgelobtes Förderprogramm in Deutschland.

Sie ist aufgeteilt in die drei Förderlinien „Zukunftskonzepte“ (Entwicklung der Gesamtuniversität), „Exzellenzcluster“ (Förderung der Forschung eines Themenkomplexes) und „Graduiertenschule“ (Förderung von Doktoranden in einem breiten Wissenschaftsgebiet). Insgesamt wurden in bisher zwei Förderrunden neun Zukunftskonzepte, 37 auf Exzellenzcluster (2. Förderlinie) und 39 Anträge auf Graduiertenschulen (1. Förderlinie) bewilligt.

Außeruniversitäre Forschungsorganisationen werden durch die Forschungs-Förderinitative Pakt für Forschung und Innovation unterstützt.

In der Exzellenzinitiative für ihr Zukunftskonzept geförderte Universitäten in Deutschland,
Stand: Oktober 2007

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Ursprünglich war es das Ziel, die Universitätslandschaft in Deutschland mit einem kräftigen Schub aus dem Geldsegen der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Höhe von ca. 1,9 Mrd. Euro über 4 Jahre verteilt (ca. 470 Millionen pro Jahr) nachhaltig zu verändern. Am 23. Juni 2005 wurde dann ein Kompromiss[1] geschlossen, der auch die Unterstützung von Forschung an kleineren oder stark diversifizierten Hochschulen ermöglicht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat wurden mit der organisatorischen Abwicklung und der wissenschaftlichen Begutachtung bzw. Begleitung beauftragt. Die Exzellenzinitiative wird in einem mehrstufigen Antrags- und Begutachtungsverfahren in zwei Runden (1. Runde im Jahr 2005/2006; 2. Runde 2006/2007) durchgeführt. Vornehmlich internationale Gutachter bewerten die Qualität der eingereichten Antragsskizzen und geben Empfehlungen hinsichtlich der Förderfähigkeit ab. Die endgültige Entscheidung über die Aufforderung zur Antragsstellung und die Förderung trifft ein gemeinsames Gremium aus DFG und Wissenschaftsrat auf Basis der Gutachterempfehlungen.

Die Exzellenzinitiative ist dabei als ein Wettbewerb von thematisch geschlossenen Forschungskonzepten zu sehen; sie wurde bewusst als solcher konzipiert. Die Lehre als solche, ihre Qualität und ihre unterschiedliche Ausprägung je nach Hochschule spielt in diesem Verfahren keine Rolle; dies war auch bei der Konzipierung des Wettbewerbs zu keinem Zeitpunkt vorgesehen. Einzig in der Förderlinie Graduiertenschulen kommt der Lehre als spezifischem Element einer strukturierten Doktorandenausbildung eine gewisse Bedeutung zu, diese hat jedoch nicht den Stellenwert wie bei einem grundständigen Studiengang und ist in ihrer Ausrichtung nicht vergleichbar. Weiterhin musste die jeweilige Universität keineswegs eine Gesamt-Exzellenz vorweisen, sondern nur in einem Gebiet relativ gut ausgezeichnet sein. Da dieses Kriterium mehr oder weniger auf fast alle oder einen großen Teil Deutscher Universitäten zu trifft, ist eine Vergabe mehr oder weniger ein Glücksspiel. Allerdings weist auch keine deutsche Universität Exzellenz in allen Fachgebieten auf oder gar in spezifischen Fachrichtungen (z. B. Technik, Naturwissenschaften etc.).

Förderlinien

Die Exzellenzinitiative umfasst insgesamt drei Förderlinien: Graduiertenschule, Exzellenzcluster sowie Zukunftskonzepte.

Graduiertenschule

Die Förderlinie Graduiertenschulen dient der Ausbildung von Doktoranden in einem breiten Wissenschaftsgebiet unter exzellenter wissenschaftlicher Begleitung und hervorragenden Randbedingungen. Die Forschung der beteiligten Professoren tritt in den Hintergrund, während die Forschung der Doktoranden im Vordergrund steht. Für jede Graduiertenschule stehen pro Jahr ungefähr eine Million Euro zur Verfügung.

Exzellenzcluster

Die Exzellenzcluster genannte Förderlinie der Exzellenzinitiative stellt die wissenschaftliche Forschung zu einem weitergefassten Themenkomplex an einem Standort in den Vordergrund und wird mit ca. 6,5 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Teilgebiet eines Faches zu bearbeiten, sondern vielmehr 25 hervorragend ausgewiesene Wissenschaftler zu einem Thema von gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Relevanz zusammenzubringen, das gemeinsam bearbeitet wird. Dabei sind strukturelle Auswirkungen auf das organisatorische Gefüge einer Universität ausdrücklich gewollt.

Zukunftskonzepte

Das Zukunftskonzept beschreibt die langfristige Entwicklung einer Universität in der Forschung. Es umfasst die Fokussierung auf bestimmte Themengebiete, die Zieldefinition für die gesamte Universität sowie die Beschreibung des Weges dorthin – also der strategischen Entwicklung. Eine erfolgreiche Bewerbung setzt die Einwerbung von mindestens einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule voraus. Die neun für ihr Zukunftskonzept ausgezeichneten Hochschulen werden allgemein als „Eliteuniversitäten“ bezeichnet.

Erste Runde der Exzellenzinitiative

Termine

Datum Beschreibung
30. September 2005 Einreichung der Antragsskizzen
20. Januar 2006 Beschlussfassung über Aufforderung zur Antragstellung
20. April 2006 Abgabe der Anträge
13. Oktober 2006 Entscheidung über die Förderung
1. November 2006 Beginn der Förderung

Ergebnis

Aus den zehn Universitäten, die in der ersten Runde zur Antragsstellung für die Förderlinie „Zukunftskonzept“ aufgefordert wurden, wurden am 13. Oktober 2006 die LMU München, die TU München und die Universität Karlsruhe ausgewählt. Sie werden in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt jeweils 21 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Voraussetzung waren positive Bewertungen von mindestens einem Exzellenzcluster und mindestens einer Graduiertenschule.

Neben den Zukunftskonzepten wurden in den beiden anderen Förderlinien 18 weitere Universitäten jeweils in Millionenhöhe berücksichtigt. Alle geförderten Projekte werden im DFG-Videoportal zur Exzellenzinitiative in einem kurzen Filmportrait vorgestellt. [2]

In den Medien wurde über einen Streit zwischen den Vertretern des Bundes und der Länder und dem Gremium aus DFG und Wissenschaftsrat berichtet. Die dabei anwesenden Politiker seien darüber unglücklich gewesen, dass sie in der endgültigen Entscheidung über die Vergabe der Fördermittel keinen Einfluss nehmen konnten.[3]

Zukunftskonzepte

Name der Hochschule (alphabetisch nach Ort) Titel des Zukunftskonzeptes
Universität Karlsruhe (Technische Hochschule) A Concept for the Future of the University of Karlsruhe.

The Foundation of the Karlsruhe Institute of Technology (KIT) - 2006

Ludwig-Maximilians-Universität München LMUexcellent: Working brains – Networking minds – Living knowledge - 2006
Technische Universität München TUM. The Entrepreneurial University - 2006

Graduiertenschulen

Quelle: Bundesbildungsministerium[4]

Sprecherhochschule (alphabetisch nach Ort) Titel der Graduiertenschule
RWTH Aachen Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science
Freie Universität Berlin Graduate School of North American Studies
Humboldt-Universität zu Berlin Berlin School of Mind and Brain
Technische Universität Berlin Berlin Mathematical School
Ruhr-Universität Bochum Ruhr University Research School
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Bonn Graduate School of Economics
Universität Bremen Global Change in the Marine Realm
Technische Universität Dresden Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Spemann Graduate School of Biology and Medicine (ehemals Molecular Cell Research in Biology and Medicine)
Justus-Liebig-Universität Gießen International Graduate Centre for the Study of Culture
Medizinische Hochschule Hannover Hannover Biomedical Research School
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics
Universität Karlsruhe (Technische Hochschule) Karlsruhe School of Optics and Photonics
Universität Mannheim Empirical and Quantitative Methods in the Economic and Social Sciences
Ludwig-Maximilians-Universität München Graduate School of Systemic Neurosciences
Technische Universität München International Graduate School of Science and Engineering
Universität des Saarlandes Graduate School of Computer Science
Julius-Maximilians-Universität Würzburg Graduate School for Life Sciences

Exzellenzcluster

Sprecherhochschule (alphabetisch nach Ort) Titel des Exzellenzclusters
RWTH Aachen Integrative Production Technology for High-Wage Countries (Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer)
RWTH Aachen Ultra High-Speed Mobile Information and Communication (UMIC)
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Mathematics: Foundations, Models, Applications
Technische Universität Dresden From Cells to Tissues to Therapies: Engineering the Cellular Basis of Regeneration
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Macromolecular Complexes
Justus-Liebig-Universität Gießen Cardio-Pulmonary System
Georg-August-Universität Göttingen Microscopy at the Nanometer Range
Leibniz Universität Hannover Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research (QUEST)
Medizinische Hochschule Hannover From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy (REBIRTH)
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Cellular Networks: From Analysis of Molecular Mechanisms to a Quantitative Understanding of Complex Functions
Universität Karlsruhe (Technische Hochschule) Center for Functional Nanostructures
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel The Future Ocean
Universität Konstanz Cultural Foundations of Integration (Kulturelle Grundlagen von Integration)
Ludwig-Maximilians-Universität München Center for Integrated Protein Science Munich
Ludwig-Maximilians-Universität München Munich-Centre for Advanced Photonics
Ludwig-Maximilians-Universität München Nanosystems Initiative Munich
Technische Universität München Cognition for Technical Systems
Technische Universität München Origin and Structure of the Universe – The Cluster of Excellence for Fundamental Physics
Universität des Saarlandes Cluster of Excellence on Multimodal Computing and Interaction

Zweite Runde der Exzellenzinitiative

Termine

Datum Beschreibung
15. September 2006 Einreichung der Antragsskizzen
12. Januar 2007 Beschlussfassung über Aufforderung zur Antragstellung
13. April 2007 Abgabe der Anträge
19. Oktober 2007 Entscheidung über die Förderung
1. November 2007 Beginn der Förderung

Im Gegensatz zur ersten Runde der Exzellenzinitiative gab es diesmal eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftsrat, der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Politikern. Zunächst tagten der Wissenschaftsrat und die DFG alleine zusammen. Dabei wurden von den Universitäten, die einen Antrag für die dritte Förderlinie stellen sollten, die RWTH Aachen, die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Universität Konstanz als sichere Kandidaten für die Zukunftsförderungsrichtlinie ausgewählt. Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die Freie Universität Berlin wurden dagegen als Wackelkandidaten eingestuft. Die Ruhr-Universität Bochum, die Humboldt-Universität Berlin und die Georg-August-Universität Göttingen sollten laut Ansicht der Wissenschaftler nicht in die dritte Förderlinie aufgenommen werden. Diese Einschätzung wurde daraufhin mit den Politikern diskutiert und die endgültige Liste gemeinsam erarbeitet – im Gegensatz zum Ablauf bei der ersten Runde der Exzellenzinitiative [5].

Ergebnis

Am 19. Oktober 2007 wurden die Ergebnisse dieser Runde bekanntgegeben[6]. Auch die geförderten Projekte der zweiten Runde werden im DFG-Videoportal mit einem kurzen Filmportrait vorgestellt. [2]

Zukunftskonzepte

Name der Hochschule (alphabetisch nach Ort) Titel des Zukunftskonzeptes
RWTH Aachen RWTH 2020: Meeting Global Challenges
Freie Universität Berlin International Network University
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Windows for Research
Universität Göttingen Göttingen. Tradition – Innovation – Autonomie
Universität Heidelberg Heidelberg: Realising the Potential of a Comprehensive University
Universität Konstanz Modell Konstanz - towards a culture of creativity

Graduiertenschulen

Sprecherhochschule (alphabetisch nach Ort) Titel der Graduiertenschule
Universität Bayreuth Bayreuth International Graduate School of African Studies
Freie Universität Berlin Muslim Cultures and Societies: Unity and Diversity
Freie Universität Berlin Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies
Humboldt-Universität Berlin Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies
Humboldt-Universität Berlin Berlin Graduate School of Social Sciences
Universität Bielefeld Bielefeld Graduate School in History and Sociology
Universität Bonn Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy
Universität Bremen Bremen International Graduate School of Social Sciences
Technische Universität Darmstadt Graduate School of Computational Engineering “Beyond Traditional Sciences”
Universität Göttingen Göttingen Graduate School for Neurosciences and Molecular Biosciences
Universität Heidelberg Heidelberg Graduate School of Mathematical and Computational Methods for the Sciences
Universität Heidelberg The Hartmut Hoffmann-Berling International Graduate School of Molecular and Cellular Biology
Friedrich-Schiller-Universität Jena Jena School for Microbial Communication
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Graduate School for Integrated Studies of Human Development in Landscapes
Universität Konstanz Konstanz Research School “Chemical Biology”
Universität Leipzig Building with Molecules and Nano-Objects
Universität zu Lübeck Graduate School for Computing in Medicine and Life Sciences
Universität Mainz Materials Science in Mainz
Universität des Saarlandes Saarbrücken Graduate School of Computer Science
Universität Stuttgart Graduate School for advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart (GSaME)
Universität Ulm International Graduate School in Molecular Medicine Ulm

Exzellenzcluster

Sprecherhochschule (alphabetisch nach Ort) Titel des Exzellenzclusters
RWTH Aachen Tailor-Made Fuels From Biomass (Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse)
Freie Universität Berlin/Humboldt-Universität zu Berlin Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations
Freie Universität Berlin Languages of Emotion
Humboldt-Universität Berlin / Freie Universität Berlin NeuroCure: Towards a Better Outcome of Neurological Disorders
Technische Universität Berlin Unifying Concepts in Catalysis
Universität Bielefeld Cognitive Interaction Technology (CIT-EC)
Universität Bremen MARUM – The Ocean in the Earth System
Technische Universität Darmstadt Smart Interfaces: Understanding and Designing Fluid Boundaries (CSI DFG)
Universität Erlangen-Nürnberg Engineering of Advanced Materials – Hierarchical Structure Formation for Functional Devices
Universität Frankfurt/Main The Formation of Normative Orders
Universität Freiburg Centre for Biological Signalling Studies – From Analysis to Synthesis
Universität Hamburg Integrated Climate System Analysis and Prediction
Universität Hannover Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research (QUEST)
Universität Heidelberg Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows (EXC270 DFG)
Universität Kiel Inflammation at Interfaces
Universität zu Köln Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Religion and Politics in Pre-Modern and Modern Cultures
Universität des Saarlandes Multimodal Computing and Interaction (MMCI DFG)
Universität Stuttgart Simulation Technology
Universität Tübingen CIN – Centre for Integrative Neuroscience

Dritte Runde der Exzellenzinitiative

Am 12. März 2010 veröffentlichten die DFG und der Wissenschaftsrat die Kriterien für die dritte Runde der Exzellenzinitative. Bis zum 1. September 2010 konnten die deutsche Universitäten ihre neuen Antragsskizzen für die Exzellenzinitiative einreichen. Insgesamt nahmen 65 Universitäten dies wahr. Diese reichten 98 Voranträge auf Graduiertenschulen, 107 Anträge auf Exzellenzcluster und 22 Anträge für Zukunftskonzepte ein[7].

Am 2. März 2011 wurden unter diesen Bewerbungen 25 Antragsskizzen von 18 Universitäten für Graduiertenschulen, 27 Antragsskizzen von 24 Universitäten für Exzellenzcluster und sieben Antragsskizzen für das Zukunftskonzept aufgefordert bis 1. September 2011 Vollanträge einzureichen. Bereits in der ersten und zweiten Runde der Exzellenzinitative genehmigte Projekte waren automatisch aufgerufen Fortsetzungsanträge zu stellen[8]. In der dritten Förderlinie, dem Zukunftskonzept wurden, neben den bereits in den ersten beiden Runden genehmigten Zukunftskonzepten, die Humboldt-Universität zu Berlin, Ruhr-Universität Bochum, Universität Bremen, Technische Universität Dresden, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Universität zu Köln und die Eberhard-Karls-Universität Tübingen ausgewählt[9]. Bis Juni 2012 wird eine gemeinsame Kommission aus Vertretern der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrates der Bundesregierung die Vollanträge bewerten. Die gemeinsame Kommission gibt Empfehlungen an den Bewilligungsausschuss weiter, dem neben den Mitgliedern der Kommission auch die für Wissenschaft zuständigen Minister des Bundes und der Länder angehören[8]. Der Ausschuss entscheidet, welche Anträge bis Ende 2017 mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro gefördert werden. Die Mittel werden zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent von den Ländern bereitgestellt.

Andere Modelle

Die Sächsische Exzellenzinitiative

Im Freistaat Sachsen erhalten lediglich die Technische Universität Dresden für ein Graduiertenkolleg und einen Exzellenzcluster sowie die Universität Leipzig für ein Graduiertenkolleg Förderung aus der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern.

Die Sächsische Regierung hat im März 2007 beschlossen, ihre vier Universitäten mit zusätzlichen 110 Millionen Euro bis 2013 aus Geldern des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung in der Spitzenforschung zu fördern. Dabei soll vor allem die Nano- und Mikroelektronik in der Forschung unterstützt werden. Die bisher bewilligten Anträge beziehen sich auf das Forschungsfeld Biotechnologien. [10] Vor allem in Dresden wird auf die enorme Forschungsförderung in konkurrierenden Regionen der Mikroelektronik wie Albany (New York) und Grenoble verwiesen. [11]

Literatur

  • Gerhard Wagner: Does excellence matter? Eine wissenschaftssoziologische Perspektive. In: Soziologie. Nr. 1, 2007, S. 7-20.
  • Michael Hartmann: Die Exzellenzinitiative – ein Paradigmenwechsel in der deutschen Hochschulpolitik. In: Leviathan. Nr. 4, 2006, S. 447–465.
  • Stefan Leibfried: Die Exzellenzinitiative : Zwischenbilanz und Perspektiven, von Stefan Leibfried herausgegeben für die "Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Frankfurt, M., New York: Campus-Verlag 2010, ISBN 978-3-593-39264-6.
  • Annett Mängel: Elitäre Exzellenz, in:Blätter für deutsche und internationale Politik, 12/2007, S.1416-9.
  • Richard Münch: Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-12510-6.
  • Richard Münch: Wissenschaft im Schatten von Kartell, Monopol und Oligarchie. Die latenten Effekte der Exzellenzinitiative. In: Leviathan. Nr. 4, 2006, S. 466–486.
  • George Turner: Etikettenschwindel mit Eliteunis. In: Handelsblatt. 17. Oktober 2006, S. 10.
  • Michael Sondermann, Dagmar Simon, Anne-Marie Scholz, Stefan Hornbostel: „Die Exzellenzinitiative: Beobachtungen aus der Implementierungsphase“, iFQ-Working Paper No.5, Dezember 2008

Weblinks

Einzelhinweise

  1. Bund-Länder-Vereinbarung: http://replay.waybackmachine.org/20070927040355/http://www.blk-info.de/fileadmin/Papers/exzellenzvereinbarung.pdf, 18. Juli 2005, BAnz S. 13347
  2. a b DFG-Videoportal zur Exzellenzinitiative
  3. Jan Friedmann: Knatsch bei Elite-Auswahl. In: Spiegel Online. 13. Oktober 2006, abgerufen am 23. November 2006.
  4. Bundesbildungsministerium: „Exzellenzinitiative“, Abschnitt Graduiertenschulen
  5. Elite-Unis: Jubel in den Südstaaten - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - UniSPIEGEL
  6. DFG Pressemitteilung zur Entscheidung der zweiten Runde der Exzellenzinitiative http://replay.waybackmachine.org/20090124081139/http://www.dfg.de/aktuelles_presse/reden_stellungnahmen/2007/download/exin_0710_pressemappe/exin0710_gemeinsame_pm.pdf
  7. Süddeutsche Zeitung:Fahrplan des Uni-Wettbewerbs Stand:2. November 2010 abgerufen am 28. November 2010
  8. a b Deutsche Forschungsgesellschaft: „Erste Entscheidungen in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder“
  9. Ergebnis der Sitzung der Gemeinsamen Kommission Exzellenzinitiative am 2. März 2011, abgerufen am 2. März 2011
  10. Freistaat Sachsen (Pressemeldung):110 Millionen Euro für die Forschung
  11. Dresden: Wirtschaftsbürgermeister Hilbert begrüßt sächsische Exzellenzinitiative

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