Kátia Guerreiro

Kátia Guerreiro

Kátia d'Almeida d’Oliveira Rosado Guerreiro Ochoa (bekannt als: Kátia Guerreiro, * 23. Februar 1976 in Vanderbijlpark, Südafrika) ist eine portugiesische Fado-Sängerin und Ärztin.

Ihr Leben teilt sich auf zwei Leidenschaften, die Musik und die Medizin. Mittlerweile ist sie eine der international bekannteren Fado-Sängerinnen; ihr Fado zeichnet sich durch die Reichhaltigkeit seiner Texte aus, die von zeitgenössischen portugiesischen Schriftstellern, vor allem von António Lobo Antunes, stammen.

Ihr Lebenslauf gestaltete sich geografisch ereignisreich. Sie wurde in Südafrika geboren, wuchs auf den Azoren auf, wo sie einer Folkoregruppe beitrat, und ging dann nach Lissabon, um sich für Medizin einzuschreiben. Sie arbeitete zunächst im Kreiskrankenhaus von Évora, kehrte später aber in die Hauptstadt zurück, um sich auf Augenheilkunde zu spezialisieren. Während dieser Ausbildung entdeckte sie ihre Ader für den Fado, zunächst im privaten Umfeld mit Kollegen, später in ernsthafterer Form in Konzerten, zu denen sie zusammen mit den Guitarristas Paulo Parreira und João Veiga auftrat.

Gemeinsam mit diesen und dem Bassisten Armando Figueiredo, und mit der Unterstützung des Fado-Sängers João Braga, spielte Katia Guerreiro 2001 das Album Fado Maior ein. Das Album, das vom Label Ocarina vertrieben wurde, erzielte große internationale Aufmerksamkeit und wurde sogar in Japan und Südkorea verkauft. Neben anderen Stücken enthielt es Fados, die von Amália Rodrigues bekannt gemacht worden waren, welche Guerreiro wesentlich beeinflusste und im Jahr zuvor gestorben war, außerdem Vertonungen von Gedichten von Fernando Pessoa, Sophia de Mello Breyner Andresen und António Lobo Antunes.

2003 erschien ebenfalls auf Ocarina das Album Nas Mãos do Fado (In den Händen des Fado). Der Titel stellt einen Bezug zu Guerreiros charakteristischen Bühnenposen dar, bei denen sie mit auf dem Rücken geschlossenen Händen singt. Sie trägt wieder Texte von António Lobo Antunes vor und widmet sich zum ersten Mal ihrem zweiten großen Vorbild, Dulce Pontes.

Die Anwesenheit von Dulce Pontes verstärkte sich auf dem folgenden Album von 2005, Tudo ou Nada, für das Pontes eigens ein Stück, Dulce Caravela schrieb. Das Album erschien bei Som Livre und war das dahin erfolgreichste von Kátia Guerreiro. Es enthielt eine Version von Saudades do Brasil em Portugal von Antônio Carlos Jobim, und eine Version von Menina do Alto da Serra, mit dem Tonicha das Festival RTP da Canção 1971 gewonnen hatte. Ebenfalls auf dieser Platte, im Stück Minha Senhora das Dores, war der Jazz-Pianist Bernardo Sassetti zu hören. Ein weiteres Mal sang Guerreiro Texte von António Lobo Antunes und huldigte der Dichterin Sophia de Mello Breyner Andresen.

Im gleichen Jahr wurde sie von Aníbal Cavaco Silva bei dessen erfolgreichen Kandidatur zum Amt des portugiesischen Präsidenten als Jugendbeauftragte benannt.

2006 erschien eine Kassette mit ihren ersten Schallplatten. Vom Album Tudo Ou Nada erfolgte eine neue Einspielung mit Bonus-Tracks unter der Mitwirkung des Brasilianers Ney Matogrosso.

Kátia Guerreiro hat Konzerte auf der ganzen Welt gegeben, unter anderem in Ägypten, Azoren (Port.), Brasilien, Bulgarien, Frankreich, Goa (Indien), Griechenland, Japan, Neu-Kaledonien, Macao, Marokko, den Niederlanden, Portugal, Russland, Schweden, der Schweiz, Spanien und der Türkei.

Dokumentation

  • Katia Guerreiro - Entre les mains du Fado. Porträt, Frankreich/Portugal, 2006; deutsch: Fado - die Seele Portugals : die Sängerin Katia Guerreiro. (Sternstunde Kunst). Erstausstrahlung: SF DRS, 2007.

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