- Kölner Randkanal
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Der Kölner Randkanal ist ein fast 20 km langer Entwässerungskanal, der zwischen 1954 und 1959 angelegt wurde. Er verläuft entlang der südlichen und westlichen Stadtgrenze von Köln und mündet bei Köln-Worringen verrohrt in den Rhein. Der Kanal wird von einem Zweckverband betrieben, an dem die Industrie und die anliegenden Kommunen beteiligt sind.
Inhaltsverzeichnis
Zweckbestimmung
Er dient hauptsächlich der Sümpfung der rheinischen Braunkohletagebaugebiete bei Frechen. Zusätzlich unterstützt er die Entwässerung des Rhein-Erft-Kreises und nimmt die gereinigten Abwässer der Klärwerke von Pulheim, Frechen, Hürth und der Kölner Stadtteile Esch, Auweiler, Pesch und Widdersdorf auf. Die Stadt Dormagen und die Ineos Köln in Köln-Worringen verfügen über direkte Einleitungsrechte. [1] Der Südliche Randkanal nimmt heute im allersüdlichsten Teil am alten Klärwerk in Hermülheim nur noch Regenwasser bei Starkregen auf. Geklärte Abwässer von den weiter östlichen Teilen Kölns und des Erftkreises werden durch den Vorfluter Süd zum Rhein bei Wesseling abgeführt. Mit dem Vorfluter Süd ist der Abwasser-Ring um das linksrheinische Kölner Stadtgebiet geschlossen.
Teile der Anlage
Der eigentliche Randkanal beginnt mit dem Auslass des Ville-Stollens in Frechen-Königsdorf. Er hat bis zur Mündung in den Rhein bei Köln-Worringen (Rhein-km 710,5) eine Länge von 19,68 km, davon 2,24 km unterirdischer Kanal, der Stollen Worringen.
1956 und 1959 wurde der südliche Randkanal von Köln-Lövenich bis Hermülheim gebaut, auf Kölner Gebiet unterirdisch. Er steht heute im allersüdlichsten Teil vom alten bis zum neuen Hürther Klärwerk zumeist trocken. Für die Unterhaltung dieses Kanalteils besteht ein eigener Zweckverband.
Ausgestaltung
Die oberirdisch geführten Strecken sind aus Beton mit steiler Böschung gestaltet. Obwohl diese Strecken mit einer dichten Hecke auf beiden Seiten geschützt sind, passierte es bei starker Strömung immer mal wieder, dass Mensch oder Tier bei Unglücksfällen nicht mehr herausfanden. Unter den überquerenden Brücken befinden sich daher Rettungsleitern mit Schwimmern.
Optimierung als "Erlebnisraum"
Obwohl der Randkanal größtenteils oberirdisch verläuft, verhindert seine Anlage (z.B. steiles, gradlinig geführtes Betonbett) eine ökologische Integration in die Landschaft. Dies soll im Rahmen des Projekts Regionale 2010 durch verbesserte Bepflanzung, auch mit Bäumen, und durch Anlage eines Rad- und Fußwegs, der die bisherigen Wirtschaftswege ersetzt, gemildert werden. Für den ersten Ausbauabschnitt ab August 2011 sind 160.000 € Förder- und Stadtmittel eingeplant. Der zweite Abschnitt, der die unterirdisch geführten Abschnitte in Worringen und an der Mündung umfasst, soll ab Sommer 2012 dort für 125.000 € neue Grünflächen entstehen lassen. Die neue Fahrradroute von Frechen-Königsdorf nach Worringen wird beschildert und an sieben markanten Stellen mit Informationstafeln versehen, unter anderem an der Erdbebenstation Sinnersdorf und am neuen Wasserkraftwerk.[2]
Wasserkraftwerk
Seit Mai 2011 ist an der Kanalkreuzung mit der Hugo-Junkers-Straße im Gewerbegebiet Pulheim (Koordinaten50.9884226.8236685) eine Wasserkraftanlage in Betrieb genommen worden, die vermittels einer langen Wasserkraftschnecke nach dem umgekehrten archimedischen Prinzip aus dort in einem Rückhaltebecken aufgestautem Wasser Energie von 200 000 Kilowatt pro Jahr erzeugt, die ins Netz der RheinEnergie gespeist wird. Nach 20 Jahren wird sich die Anlage amortisiert haben. [3] Dies ist die einzige Wasserkraftanlage im Bereich der beteiligten Kreise und Kommunen.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Kölner Randkanal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ nach Webseite
- ↑ Maria Machnik: Radeln am Randkanal, Kölner Stadt-Anzeiger vom 24. Mai 2011, S. 31
- ↑ Dieter Wolf: Wasserkraftwerk als Attraktion, in Kölnische Rundschau vom 20. Mai 2011 online (Zugriff 24. Mai 2011)
50.9884226.8236685Koordinaten: 50° 59′ N, 6° 49′ OKategorien:- Kanalisation
- Bauwerk in Köln
- Gewässer in Köln
- Kanal in Nordrhein-Westfalen
- Rheinisches Braunkohlerevier
- Erbaut in den 1950er Jahren
- Laufwasserkraftwerk in Nordrhein-Westfalen
- Wanderweg (Nordrhein-Westfalen)
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