Königlich-Preußische Geologische Landesanstalt

Königlich-Preußische Geologische Landesanstalt

Die Königlich-Preußische Geologische Landesanstalt wurde 1873 in Berlin gegründet. Ihre Aufgabe war die geologische Untersuchung und Kartografierung Preußens sowie die Dokumentation und Aufbereitung der Ergebnisse für wissenschaftliche und wirtschaftliche Zwecke. Erste Direktoren waren Heinrich Ernst Beyrich und Wilhelm Hauchecorne[1].

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Die Arbeit der Anstalt regelte sich durch eine Verfassung, die durch ein Statut vom 6. März 1875 durch den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Heinrich von Achenbach geregelt wurde und nur vier Paragraphen enthielt.[2]

In Paragraph 2 des Gründungsstatus sind als Aufgaben der Anstalt die Erstellung von geologischen und paläontologischem Kartenwerken und verwandten Abhandlungen sowie der systematische Aufbau eines Geologischen Landesmuseums durch Zusammenlegung der verschiedenen in Museen und Sammlungen enthaltenen Exponate und des Sammlungsmaterials festgeschrieben.

Geschichte

Nach der Gründung am 1. Januar 1873 bildete die Landesanstalt mit der 1770 gegründeten Bergakademie Berlin eine organisatorische Einheit. Während die Landesanstalt die planmäßige Erfassung Preußens zur Aufgabe hatte, war die Bergakademie für die Ausbildung als Hochschule zuständig. Es bestand eine gemeinsame Verwaltung. Mit dem angeschlossenen geologisch-mineralogischen Museum, der vom Bergbau-Ministerium übernommenen und erweiterten Bergwerksbibliothek und einem chemischen und metallurgischen Laboratorium war so ein umfassendes Forschungs- und Ausbildungszentrum entstanden.

Am 15. November 1878 übernahm dieses Ausbildungszentrum das Grundstück Invalidenstraße 44 in Berlin von der Königlich Preußischen Eisengießerei, und bezog mit seiner Sammlung einen eigenen Neubau, der unter dem Architekten August Tiede zwischen 1875 und 1878 errichtet worden war. Der eigentliche Personalbestand war anfangs gering, aber die Mehrzahl der Geologieprofessoren der preußischen Universitäten arbeiteten mit der Landesanstalt zusammen.

Am 1. April 1907 wurde die Bergakademie wieder ausgegliedert. Sie war später einer der Vorläufer der heutigen Technischen Universität Berlin.

1919 erfolgte die Umbenennung in Preußische Geologische Landesanstalt.

Am 1. Mai 1934 wurde das Institut für Erdölgeologie der Preußischen Geologischen Landesanstalt Berlin mit Zweigstelle in Hannover gegründet.

Die Landesanstalt wurde zum 1. April 1939 aufgelöst und ging in die Reichsstelle für Bodenforschung über (ab 1941 Reichsamt für Bodenforschung). Nach dem Krieg übernahm die Staatliche Geologische Kommission, später das Zentrale Geologische Institut der DDR die geologischen Archive. 1990 ist die Sammlung in den Bestand der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe übernommen worden.

In dem Gebäudekomplex Invalidenstraße 42-44 residiert heute das 1898 aus der Zusammenlegung des Geologisch-Paläontologischen, des Mineralogisch-Petrografischen und des Zoologischen Museums gegründete Museum für Naturkunde (Hausnummer 43) sowie das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Hausnummer 42).

Direktoren[3]

Bis 1920 lautete der Amtstitel Direktor, danach Präsident.

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • 100 Jahre Preußische Geologische Landesanstalt. Festakt am 1.6.1973 in Hannover. Grussworte, Vorträge, wissenschaftliche Beiträge, Hrsg. Bundesanstalt für Bodenforschung und den Geologischen Landesämtern der Bundesrepublik Deutschland.
  • 125 Jahre Preußische Geologische Landesanstalt und ihre Nachfolger, Geschichte und Gegenwart, 2003, Meinhold, Klaus-Dieter, 261 Seiten, 29 Abbildungen, 2 Tabellen, 24x17cm, in: Geologisches Jahrbuch Reihe G, Band G 10, ISBN 978-3-510-95909-9
  • Tätigkeitsbericht der Preußischen Geologischen Landesanstalt für das Jahr 1936, in: International Journal of Earth Sciences, Springer Berlin / Heidelberg, ISSN 1437-3254 (Print), ISSN 1437-3262 (Online), Heft Volume 28, Number 5 / Oktober 1937
  • Die Preußische Geologische Landesanstalt 1873-1939, 1968, Hans Udluft, 170 Seiten, 2 Tabellen, 3 Tafeln, 24x17cm, in: Beihefte zum Geologischen Jahrbuch, Beiheft 78

Quellen

Einzelnachweise

  1. nach: [1]
  2. Text des Statuts auf pgla.de
  3. nach: [2]

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