Königsbrücke

Königsbrücke
Königsbrücke und Königskolonnaden vom Ufer der Königsstadt aus gesehen; Eduard Gaertner, 1835

Die Königsbrücke führte über den ehemaligen Festungsgraben – etwa an der Stelle der heutigen S-Bahn-Unterführung am Alexanderplatz – und verband Berlin mit der jenseits des Grabens gelegenen Königsstadt. Die Brücke an der östlichen Stadtgrenze gehörte zusammen mit dem Potsdamer Tor im Südwesten und dem Brandenburger Tor im Nordwesten zu den wichtigsten Durchlässen in der Stadtumgrenzung.

Geschichte

Die ursprüngliche Holzkonstruktion der Königsbrücke wurde 1777 nach den Plänen von Carl von Gontard durch ein repräsentatives vierbogiges Bauwerk aus Rothenburger Sandstein ersetzt; Geländer und Verkleidung bestanden aus weißem Seehauser Sandstein. Zusammen mit den bis 1780 als architektonische Ergänzung hinzugefügten Königskolonnaden gab die Königsbrücke dem Eingang zur Preußischen Residenz eine repräsentative Note.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Königsbrücke für die Einwohner Berlins der nächstgelegene und meistbenutzte Durchlass. Entsprechend stark frequentiert war die über die Brücke führende Königstraße (heutige Rathausstraße). Sie reichte vom jenseits des Grabens liegenden Alexanderplatz bis zum Berliner Schloss und war eine Hauptstraße mit dem Rathaus, dem Stadtgericht, dem General-Postamt und zahlreichen renommierten Geschäften, darunter die Rocca'sche Kunsthandlung, sowie mit Konditoreien und Kaffeehäusern.

Zum Ende des 19. Jahrhundert war aus Berlin eine Weltstadt geworden, und der ohnehin austrocknende Festungsgraben mit der Königsbrücke stand der weiteren Stadtentwicklung nur noch im Wege. So riss man die Brücke schließlich ab, schüttete den Graben zu und errichtete 1882 in seinem Verlauf die Stadtbahnerweiterung. Die verbliebenen Königskolonnaden wurden in den Kleistpark an der Potsdamer Straße umgesetzt.

Literatur


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