- Königsheide (Fichtelgebirge)
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Königsheide Das Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns
Lage der Königsheide im Fichtelgebirge
Höchster Gipfel Hohberg (863 m ü. NN) Lage Bayern, Deutschland Koordinaten 49° 59′ N, 11° 45′ O49.99111111111111.746944444444863Koordinaten: 49° 59′ N, 11° 45′ O Die Königsheide im Fichtelgebirge ist ein dem Ochsenkopf südwestlich vorgelagerter bewaldeter Höhenrücken aus Gneisphyllit, im Osten und Süden durch den Flusslauf Warme Steinach, im Westen durch die Fränkische Linie begrenzt. Die Gemeinden Warmensteinach und Weidenberg und die Stadt Goldkronach liegen an der Königsheide.
Unter der Königsheide im engeren Sinn versteht man das teilweise sumpfige Hochplateau um die höchste Erhebung, den Hohberg (863 m ü. NN). Noch nicht endgültig geklärt ist die Herkunft des Namens dieses ausgedehnten Waldrückens. 1317 wird das Gebiet Wulwingesheide genannt, 1542 dann Königsheide.
Inhaltsverzeichnis
Erschließung
Das Waldgebiet ist Staatsforstgebiet; es gibt keine öffentliche Straße, nur Forstbetriebswege. Heimatforscher haben festgestellt, dass früher eine wichtige Altstraße von Nemmersdorf (Ortsteil von Goldkronach) kommend über den Bergrücken nach Warmensteinach verlief. Sie kam von der Fränkischen Alb und führte nach Eger, weshalb sie in der Literatur als Egerer Straße bezeichnet wird.
Zahlreiche markierte Wanderwege, die vom Fichtelgebirgsverein angelegt wurden, durchziehen das Waldgebiet. Von Süden her, vom Markt Weidenberg, führt ein interessanter Wanderweg über den Hohberg zu den Sehenswürdigkeiten. Von Westen her kommen die Hauptwanderwege Westweg, Südweg und Mittelweg und erschließen das Waldgebiet für den Wanderer. Ein weiß-blau-weiß markierter Weg verbindet den Ort Nemmersdorf mit Warmensteinach und führt dabei auf der „Himmelsleiter“ über die Königsheide.
Naturbetrachtungen
Zahlreich sind die Rinnsale und Bächlein, die auf und an der Königsheide ihren Ursprung haben und in östlicher oder westlicher Richtung zur Steinach fließen, um deren Flusslauf zu verstärken. Besuchenswert ist der sagenumwobene Jungfernbrunnen (Dreijungfernbrunnen) südlich des Hohbergs.
Die autochthone Holzart, die den Bergrücken und die Hänge bedeckt, ist die Fichte. Im Jahr 1848 wurde der Wald größtenteils abgeholzt und der Bergrücken blieb viele Jahre unaufgeforstet. 1880 entschloss sich die Forstverwaltung zur Aussaat von Latschenkiefernsamen. Aus dieser Zeit stammen die heute noch vorhandenen, bis zu fünf Meter hohen Latschendickungen. Der Gipfelbereich des Hohbergs ist seit 1951 Landschaftsschutzgebiet.
Kleindenkmäler
Das markanteste Kleindenkmal in der Königsheide ist der Dreihirtenstein, ein alter Grenzstein am weiß-blau-weiß markierten Wanderweg zwischen Warmensteinach und Nemmersdorf mit den Inschriften „Ein Gott 1605“, „Brandenburg“, „Kindsberg Weidenberg“. Er markierte ursprünglich die Grundbesitzgrenze der Herren von Künsberg-Weidenberg, der Herren von Laineck zu Nemmersdorf und des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. In den 1970er-Jahren wurde bei einem laienhaften Restaurierungsversuch das Wort „Laineck“ in „Ein Gott“ verwandelt, zudem die ursprüngliche Jahreszahl 1615 auf 1605 abgeändert, wobei man den Grund hierfür nicht mehr feststellen kann. Ohne dass das Jahr bekannt ist, wurde auch der Name des Steines geändert: aus dem Dreiherrenstein wurde der Dreihirtenstein. Der Eintrag in den Wanderkarten sollte bei einer Neuauflage dahingehend geändert werden. Die Sage berichtet, dass sich hier drei Hirten in einem Streit gegenseitig umgebracht haben sollen.
Der Popp-Gedenkstein steht am Wanderweg Rügersberg-Königsheide und erinnert an Forstwart Friedrich Popp, der im Dezember 1920 in unmittelbarer Nähe von Wild- und Holzdieben erschossen wurde. Am 16. Juli 1921 fanden beerensuchende Frauen die Leiche des Waldwärters in einer Grube. Erst 1927 konnte der Täter ermittelt werden, im April 1928 wurde er vom Schwurgericht Bayreuth verurteilt.
Am Westweg zwischen Nemmersdorf und Kattersreuth steht das Fliegerdenkmal, das an den Absturz einer Ju 52 am 25. November 1938 erinnert und bei dem die Viermann-Besatzung ums Leben kam.
Sagen
Nach der Sage soll auf der Königsheide ein großes Schloss gestanden haben und nach einer Schlacht soll ein König in einem goldenen Sarg mit seinen Schätzen beerdigt worden sein. Rüstungs- und Knochenfunde beflügelten damals die Fantasie der umliegenden Bewohner. Von den vielen Sagen der Königsheide sei noch die vom Dreijungfernbrunnen erwähnt. Der Dreijungfernbrunnen ist eine in Stein gefasste Quelle südlich des Hohberges. Die Sage berichtet, dass sich drei Töchter des Herren von Weidenberg in der Wäldern der Königsheide verirrt hatten. Nach einer Nacht in der Waldeinsamkeit fanden sie beim Erwachen neben ihrem Schlafplatz eine Quelle; das Läuten der Weidenberger Kirchglocken wies ihnen anschließend den Weg zu ihrem Heimatort zurück.
Weblinks
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