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Hermann Kümmell (* 22. Mai 1852 in Korbach; † 19. Februar 1937 in Hamburg) war ein deutscher Chirurg, Herausgeber und medizinischer Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur 1872 an der Alten Landesschule Korbach studierte Hermann Kümmell in Marburg (Lahn), Würzburg, Straßburg und Berlin Medizin. Er promovierte 1876 in Berlin. Dann wurde er Assistenzarzt bei Max Schede am Städtischen Krankenhaus im Friedrichshain in Berlin. Er war sowohl an der Inneren wie auch an der Chirurgischen Abteilung tätig. 1880 folgte er Schede nach Hamburg an das Marienkrankenhaus. Er war ab 1883 leitender Arzt der Chirurgischen Abteilung des Marienkrankenhauses in Hamburg und wurde 1895 als Nachfolger Schedes Oberarzt am Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Eppendorf. 1907 erhielt Hermann Kümmell den Professorentitel. 1919 wurde er ordentlicher Professor für Chirurgie an der Universität Hamburg.
Forschung
Kümmell erkannte die Wichtigkeit der Antiseptik für die Chirurigie und führte sie bei Operationen ein. Er unterschied die Begriffe Anti- und Aseptik. In der speziellen Chirurgie forschte er insbesondere zum Darmverschluss, den Blasentumoren, und der Bauchfelltuberkulose. Hermann Kümmell gehörte zu den ersten Chirurgen, die bei wiederkehrenden appendizitischen Anfällen für die Entfernung des Wurmfortsatzes eintraten. Bemerkenswert sind auch seine Forschungsbeiträge bei der Gehirn- und Rückenmarkschirurgie, der Prostata-Hypertrophie und der Gallenblasenchirurgie. 1886 führte Hermann Kümmell die erste Choledochotomie (Ausschneidung des Ductus choledochus, des Gallengangs) durch. Er erstellte als Pionier unter den Chirurgen Diagnosen unter Zuhilfenahme von Röntgenstrahlen.
Herausgeber und Autor
Mit dem Chirurgen August Bier gab er die chirurgische Operationslehre Operationen an Nieren, Nierenbecken und Harnleitern heraus. Von Hermann Kümmell sind auch die Beiträge im Handbuch der praktischen Chirurgie, „Verletzungen und Erkrankungen der Nieren- und Harnleiter, und des Thorax“. Zum Handbuch der praktischen Medizin von Ebstein-Schwalbe steuerte er den Beitrag über die Krankheiten der Harnblase bei und in der Chirurgie des praktischen Arztes von Ebstein-Schwalbe den Abschnitt zur Chirurgie der männlichen Geschlechtsorgane.
In der Urologischen Operationslehre von Voelcker-Wossidlo ist der praktische Beitrag „Operationen an Nieren und Nierenbecken“ von Hermann Kümmell verfasst worden.
Medizinische Nomenklatur
- Kümmellsche Krankheit
- Kümmellscher Punkt
Literatur
- I. Fischer (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Urban & Schwarzenberg, München u.a. 1962, S. 832-833.
PND: Datensatz zu Hermann Kümmell bei der DNB – keine Treffer im Katalog der DNB; 19. März 2009 Personendaten NAME Kümmell, Hermann KURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg GEBURTSDATUM 22. Mai 1852 GEBURTSORT Korbach STERBEDATUM 19. Februar 1937 STERBEORT Hamburg
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