- LAMP
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LAMP ist ein Akronym für den kombinierten Einsatz von Programmen auf Basis von Linux, um dynamische Webseiten zur Verfügung zu stellen. Dabei stehen die einzelnen Buchstaben des Akronyms für die verwendeten Komponenten:
- Linux
- Apache
- MySQL (auch PostgreSQL, in diesem Fall wird oft mit LAPP abgekürzt)
- PHP (auch Perl oder Python[1])
Diese Programmkombination definiert im Sinne einer Software-Distribution eine Infrastruktur, in deren Rahmen dynamische Webseiten und -anwendungen entwickelt werden können.
Obwohl die Programme ursprünglich nicht darauf ausgelegt waren, miteinander zusammenzuarbeiten, wurde das Bündel schnell erfolgreich, da es einfach verfügbar und preiswert in der Beschaffung war und ist. Mit der Zeit hat sich eine Vielzahl von Community-Projekten rund um LAMP entwickelt, die Dokumentationen und einfache Installationsroutinen für LAMP-Systeme erstellen.
Der Name LAMP wurde vom Heise-Autor Michael Kunze geprägt, der in einem Artikel in der c’t[2] 1998 aufzeigte, dass die LAMP-Software-Kombination proprietären Software-Lösungen das Wasser reichen kann.
Inhaltsverzeichnis
Komponenten
Der LAMP Stack besteht aus den vier Komponenten Linux (Betriebssystem), Apache (Webserver), MySQL (Datenbanksystem) und PHP (serverseitiger Skript-Interpreter). Diese Komponenten sind wiederverwendbar und in unterschiedlichem Umfeld und Zusammensetzung nutzbar.
Die einzige Spezialisierung besteht in den Softwareeinheiten, die den Skriptinterpreter mit dem Webserver einerseits und mit dem Datenbanksystem andererseits verbinden. hier
libapache2-mod-php5
undphp5-mysql
genannt nach den Paketnamen in Ubuntusystemen.Eine Anfrage aus dem Web erreicht zuerst die Netzwerkkarte. Das Betriebssystem stellt fest, welches Programm zur Verarbeitung vorgesehen ist. Das geschieht anhand der Portnummer, die explizit oder implizit in der Anfrage enthalten ist. Linux leitet die Anfrage an den Apache-Server weiter. Die Anfrage enthält eine Adresse, anhand derer der Webserver entscheiden kann, welche Datei aus dem Dateisystem zu holen ist. Ist das eine HTML-Datei, so gehören in den meisten Fällen weitere Dateien dazu, etwa Bilder im JPEG-Format. Ist in der Datei gekennzeichnet, daß ein Skript auszuführen ist, so ruft der Webserver den entsprechenden Skriptinterpreter auf, hier PHP. Im Skript lassen sich prinzipiell beliebige Anweisungen ausführen, im Umfeld dynamisch angepasster Webseiten werden aber häufig Datenbankinhalte aufbereitet. Dazu ruft das Skript das Datenbanksystem auf.
Sind die Datenbankinhalte beschafft, im Skript formatiert und aufbereitet, auf dem Webserver mit den sonstigen Inhalten aus dem Dateisystem verbunden, so wird das Ergebnis an das Betriebssystem zurückgegeben, das es über die Netzwerkkarte ausliefert.
Varianten
Die einzelnen Komponenten des LAMP-Systems können durch ähnliche Komponenten ersetzt werden. So kann die Distribution zum Beispiel auch auf anderen Betriebssystemen wie Windows, Mac OS, Solaris oder anderen aufbauen. Die entsprechenden Distributionen heißen dann WAMP, MAMP[3] oder entsprechend. Häufig wird auch der erste Buchstabe durch ein „X“ ersetzt, um Beschreibungen betriebssystemunabhängig zu machen.
Beispiel
Die Wiki-Software MediaWiki, mit der auch Wikipedia betrieben wird, ist ein Beispiel für ein Anwendungsprogramm, das auf einer LAMP-Umgebung aufbaut. Der Computer (Linux-Server), der die dynamischen Webseiten von Wikipedia zur Verfügung stellt, nutzt PHP-Skripte, um Daten aus einer MySQL-Datenbank zu generieren und mit Apache über das World Wide Web abrufbar zu machen. Durch die „Dynamik“ ist es möglich, Seiteninhalte zu verändern – Änderungen werden dann in die MySQL-Datenbank zurückgeschrieben. Alle verwendeten Programmkomponenten sind dabei Open Source.
Siehe auch
Quellenangaben
- ↑ In dem ONLamp.com-Artikel LAMP Lighter: The Apache Toolbox vom 17. November 2000 über die Apache Toolbox wird argumentiert, das „P“ stehe für „PHPerlthon“.
- ↑ Michael Kunze: Laßt es leuchten. In: c’t. Nr. 12, Juni 1998, S. 230.
- ↑ Im Buch Mac OS X in a Nutshell von O’Reilly, ISBN 978-0-596-00370-8 wird MAMP beschrieben.
Weblinks
Wikimedia Foundation.