- La sonnambula
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Werkdaten Titel: Die Nachtwandlerin Originaltitel: La sonnambula Form: Melodrama in zwei Akten Originalsprache: italienisch Musik: Vincenzo Bellini Libretto: Felice Romani Literarische Vorlage: La sonnambule ou l’arrivée d’un nouveau seigneur von Eugène Scribe. Uraufführung: 6. März 1831 Ort der Uraufführung: Mailand Spieldauer: ca. 2 Stunden, 30 Minuten Ort und Zeit der Handlung: Die Oper spielt in einem schweizerischen Gebirgsdorf Personen - Graf Rodolfo, Herr des Ortes, Bass
- Teresa, Mühlenbesitzerin, Mezzosopran
- Amina, von Teresa adoptierte Waise, verlobt mit Elvino, Sopran
- Lisa, Wirtin, in Elvino verliebt, Sopran
- Elvino, reicher Grundbesitzer, Verlobter von Amina, Tenor
- Alessio, Dorfbewohner, in Lisa verliebt, Bass
- Ein Notar, Tenor
- Chor der Dorfbewohner
La sonnambula (Die Nachtwandlerin oder Die Schlafwandlerin) ist eine Oper von Vincenzo Bellini, die am 6. März 1831 im Teatro Carcano in Mailand uraufgeführt wurde. Das Libretto stammt von Felice Romani (1788–1865) nach einer Ballett-Pantomime von Eugène Scribe und Jean-Pierre Aumer (die an der Pariser Oper 1827 uraufgeführt wurde, bzw. der gleichnamigen Vaudeville-Komödie Scribes von 1819). Allerdings nahm Romani auf Wunsch Bellinis erhebliche Änderungen am Text vor (z. B. fiel der Schluss weg, in dem Rodolfo sich als Vater von Amina erweist).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bellini war vom Herzog Litta von Mailand mit einer Opernkomposition beauftragt worden und wählte ein ländlich-pastorales Sujet, nachdem er zuvor Hernani von Victor Hugo vertonen wollte. Da Donizetti in der gleichen Saison ein anderes historisches Sujet herausbringen wollte (Anna Bolena) verzichtete Bellini darauf. Bereits komponiertes Material aus dem Hernani Projekt verwendete Bellini in La sonnambula und Norma, die im gleichen Jahr Premiere hatte. Bellini komponierte die Oper in 2 Monaten in Moltrasio, wo er bei der befreundeten Sängerin Giuditta Turina wohnte.
Die Oper war einer der größten Erfolge Bellinis und wurde schon bald darauf in ganz Europa (und New York) aufgeführt. Amina ist eine Paraderolle für einen lyrischen Koloratur-Sopran. Mit ihr feierten Giuditta Pasta bei der Uraufführung 1831 (mit dem Tenor Giovanni Battista Rubini), Henriette Sontag und Maria Malibran Triumphe (z. B. im Drury Lane Theater in London, ihre letzte Sonnambula Aufführung war 1836 in Aachen, kurz vor ihrem Tod) und später Jenny Lind und Adelina Patti. Bei der Uraufführung wurde die Oper mit dem Ballett Furore d’Amore aufgeführt und Bellini dirigierte. Der russische Komponist Michael Glinka saß in der Uraufführung. Besonders bekannt ist die Arie Ah! Non Credea Mirarti![1], in der die Schlafwandlerin Amina am Ende der Oper ihre Liebe zu Elvino erklärt. Das Incipit von Noten und Text sind in Bellinis Sarkophag eingraviert.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Oper wie andere Belcanto-Opern durch Maria Callas und Joan Sutherland wieder belebt, von denen auch jeweils mehrere Plattenaufnahmen existieren. Bekannte Interpreten zuvor waren auch Luisa Tetrazzini und die Koloratursopran-Stars der Scala Toti dal Monte und Lina Pagliughi. 2008 wurde die Oper in Baden-Baden in rekonstruierter Fassung nach der neuen kritischen Ausgabe der Oper (Herausgeber Luca Zoppelli, Alessandro Roccatagliati) von Thomas Hengelbrock mit Cecilia Bartoli aufgeführt.
Handlung
1. Akt:
Amina, die schöne Adoptivtochter der Müllerin Teresa, und der wohlhabende Bauer Elvino wollen heiraten. Amina wird auf dem Dorfplatz vom Chor der Dorfbewohner begrüßt, nur die Wirtin der Dorfschenke ist eifersüchtig, da sie selber in Elvino verliebt ist (den in sie verliebten Alessio weist sie zurück). Als Elvino mit einem Notar eintrifft und Amina den Ring an den Finger stecken will (Liebesduett), taucht Rodolfo auf, der neue Feudalherr des Ortes, der aber lange fort war und inkognito auftritt. Er macht sofort Amina den Hof und erregt damit die Eifersucht von deren Verlobten Elvino.
Im Gasthof besucht Lisa Rodolfo auf dessen Gaststube, als die schlafwandelnde Amina eintritt, die nach Elvino ruft und dann auf ein Sofa sinkt. Lisa versteckt sich und Amina wird von den Dorfbewohnern in Gegenwart des verwirrten Rodolfo gefunden. All ihre Unschuldsbeteuerungen nutzen nichts und sie wird von Elvino verstoßen.
2. Akt: Trotz der Versöhnungsversuche des Grafen, den die Dorfbewohner darum bitten, bleibt Elvino bei seinem Schritt. Bei einer Begegnung wirft er Amina ihre Treulosigkeit vor. Er will nun Lisa heiraten. Auf dem Weg zur Hochzeit wirft nun wiederum Teresa Lisa Untreue vor, in dem sie ein Tuch vorweist, das diese in Rodolfos Gaststube verloren hatte. Elvino gerät erneut in Zorn und läßt die Hochzeit platzen. Da taucht die schlafwandelnde Amina auf einem Dach auf, die Elvino ihre Liebe gesteht und dabei auch noch sicheren Boden erreicht. Es kommt zur Versöhnung und doch noch zur Hochzeit der beiden.
Aufnahmen
- Franco Capuana, Coro e Orchestra della RAI Torino, Fonit Cetra 1952, mit Lina Pagliughi, Ferruccio Tagliavini, Cesare Siepi, Wanda Ruggeri, Anna Maria Anelli
- Leonard Bernstein, Orchestre et chœur du Teatro alla Scala, Opera d’Oro/Myto 1955, mit Maria Callas, Cesare Valletti, Giuseppe Modesti, Eugenia Ratti, Gabriella Carturan, Pier Luigi Latinucci, Giuseppe Nessi (die legendäre Inszenierung von Luchino Visconti vom März/April 1955, Premiere 5.März)
- Maria Callas, EMI Recital 1955 Bellini, Cherubini, Spontini (unter Tullio Serafin, die ursprüngliche Recital Aufnahme von Non Credea Mirarti erschien aber erst nach ihrem Tod, auf der ursprünglichen Platte aus der Gesamtaufnahme unter Votto 1957)
- Antonino Votto, EMI 1957, Coro e Orchestra Teatro alla Scala, mit Maria Callas, Nicola Monti, Nicola Zaccaria, Eugenia Ratti, Fiorenza Cossotto (Scala März 1957, es gibt auch Live Aufnahmen aus Köln 4. Juli 1957 und Edinburgh 1957, unter Votto)
- Richard Bonynge, Coro et orchestra Maggio Musicale Fiorentino, Decca 1962, mit Joan Sutherland, Nicola Monti, Fernando Corena, Sylvia Stahlman, Margreta Elkins
- Richard Bonynge, National Philharmonic Orchestra London, Decca 1980, mit Joan Sutherland, Luciano Pavarotti, Nikolaj Gjaurow, Isobel Buchanan, Della Jones
- Marcello Viotti, Münchner Rundfunkorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks, Nightingale 1998 mit Edita Gruberova, Bros, Scandiuzzi, Kotoski,
- Evelino Pidò, Orchestre et Choeurs de l’Opera de Lyon, Virgin Classics 2007, mit Natalie Dessay, Francesco Meli, Carlo Colombara, Sara Mingardo, Jael Azzaretti
- Alessandro de Marchi, Orchestra La Scintilla, Decca 2008, mit Cecilia Bartoli, Juan Diego Flórez, Ildebrando D'Arcangelo, Gemma Bertagnolli, Liliana Nikiteanu
Weblinks
- Handlung und Libretto von „La sonnambula“ in deutscher Übersetzung und im italienischen Original bei Opera-Guide
- Libretto
- Diskographie zu „La sonnambula“ auf Basis der MGG bei Operone
Anmerkungen
- ↑ Ah! Non credea mirarti, Si presto estinto, O fiore – Ah ich hätte nicht geglaubt, Oh Blume, dich so schnell verwelken zu sehen
Kategorien:- Oper nach Titel
- Oper in italienischer Sprache
- Oper von Vincenzo Bellini
- Oper aus dem 19. Jahrhundert
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