Anna Croissant-Rust

Anna Croissant-Rust
Anna Croissant-Rust um 1909

Anna Flora Barbara Croissant-Rust (* 10. Dezember 1860 in Dürkheim; † 30. Juli 1943 in München) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rust war die Tochter des Direktors eines Lungensanatoriums und später die Schwägerin des Schriftstellers Eugen Croissant. Infolge der Versetzung ihres Vaters kam sie 1868 als Achtjährige mit ihrer Familie nach Amberg.

Dort begann sie auch ihre ersten Werke zu verfassen. Nach dem Tod ihres Vaters 1884 zog sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern nach München. Neben ihrer Ausbildung zur Sprach- und Musiklehrerin konnte sie Kontakte zur Schwabinger Künstler- und Literatenszene knüpfen. Hier erfuhr sie auch Anerkennung und Inspiration ihres Schaffens. Mit 28 Jahren heiratete sie 1888 ihre Jugendliebe, den Ingenieur Hermann Croissant. Das Ehepaar siedelte 1895 nach Ludwigshafen, wo ihr Ehemann mit der Leitung eines Gaswerks betraut worden war.

Nach eigenen Aussagen empfand sie diese Zeit in der Industriestadt als drückend und überhaupt nicht inspirierend. Deshalb kamen sie nach der Pensionierung von Hermann Croissant 1905 wieder nach Pasing zurück.

Croissant-Rusts Gedichte und Prosa sind von einem stark naturalistischen Stil gekennzeichnet. Außerdem war sie das einzige weibliche Mitglied der 1895 von Michael Georg Conrad gegründeten Gesellschaft für modernes Leben.

Im Alter von 82 Jahren starb Anna Croissant-Rust am 30. Juli 1943 in München-Pasing und wurde im Familiengrab auf dem Friedhof Pasing beigesetzt.

Werke

  • Gedichte in Prosa, 1893
  • Der standhafte Zinnsoldat, Drama, 1896
  • Lebensstücke, ein Novellen- und Skizzenbuch, 1896
  • Der Bua, oberbayrisches Volksdrama, 1897
  • Pimpernellche. Pfälzer Geschichten, 1901
  • Winkelquartett. Eine komische Kleinstadtgeschichte, 1908
  • Felsenbrunner Hof. Eine Gutsgeschichte, 1910
  • Arche Noah, Novellen, 1911
  • Der Tod. Ein Zyklus in 17 Bildern. Illustr. v. Willi Geiger. München, G. Müller, 1914
  • Kaleidoskop, 1921
  • Geschichten. Mit einer Einführung in Leben und Werk, hrsg. v. Rolf Paulus, 1987

Literatur

  • Kurt Oberdorffer: Anna Croissant-Rust. Kunstverein Ludwigshafen 1963.
  • Heike Schmid: "Gefallene Engel". Deutschsprachige Dramatikerinnen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Röhrig, St. Ingbert 2000, ISBN 3-86110-232-3 (= Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft; 67)
  • Bernhard Setzwein: Käuze, Ketzer, Komödianten. Literaten in Bayern. Verlag Ludwig, Pfaffenhofen/Ilm 1990, ISBN 3-7787-2114-3

Weblinks


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