Lambert Konschegg von Pramburg

Lambert Konschegg von Pramburg
Lambert Konschegg

Lambert Konschegg (* 1. Juni 1912 in Graz; † 9. Oktober 1977 bei Lundenburg/CSSR) war ein Offizier der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg war Konschegg Vorstandsvorsitzender der Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) und Präsident des Weltverbandes der Fluggesellschaften IATA.

Leben

Lambert Konschegg von Pramburg, der seinen Adelstitel gemäß des österreichischen Adelsaufhebungsgesetzes nicht führte, wurde in einer Familie mit k.u.k. Beamten- und Militärtradition geboren.[1] Sein namensgleicher Vorfahr Lambert Konschegg von Pramburg wurde 1910 zum Generalmajor in der k.u.k. Armee befördert und 1913 nach erfolgter Pensionierung noch zum Titular-Feldmarschall-Leutnant ernannt.[2] Lambert Konschegg schloss ein Jura-Studium an der Universität Innsbruck ab,[3] worin er auch promovierte.[1] Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Major Konschegg am 28. Februar 1945 als Kommandeur III./KG 40 der Luftwaffe das Ritterkreuz verliehen.[4]

Nach dem Krieg flog er für sechs Jahre als Pilot für die Swissair, und baute dann die 1957 gegründete österreichische Fluggesellschaft AUA mit auf.[3] 1962 wurden Lambert Konschegg und Helmut Lerider zum Geschäftsführern der AUA ernannt. Gleichzeitig wurde Franz Grubhofer (1914–1970) zum Aufsichtsratsvorsitzenden der AUA bestellt. Grubhofer war 1945–62 ÖVP-Abgeordneter im Nationalrat.[5] In den folgenden fünf Jahren (bis 1968) steigerte die AUA ihre Passagier- und Umsatzzahlen unter der Führung von Konschegg auf das dreifache. Ende 1965 wurde Konschegg bei der Jahrestagung in Wien für ein Jahr zum Präsidenten der International Air Transport Association (IATA) gewählt.[3]

Am 21. November 1968 wurde Konschegg, der in der Proporzvereinbarung zur AUA als ÖVP-Kandidat galt, zusammen mit seinem Vorstandskollegen Engelbert Heidrich (SPÖ) aus der AUA entlassen.[6] Nach seiner Pensionierung arbeitete Konschegg als selbständiger Exportkaufmann. Bei einem Verkehrsunfall verunglückte Konschegg 1977 tödlich. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Gastgeber mit Charme. In: „Hamburger Abendblatt“ vom 3. November 1965. ZDB-ID 40002-6 (Facsimile mit Porträt-Zeichnung
  2. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918. Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2007, S. 91. (Online-Ressource)
  3. a b c AUA Changes Political?. In: „FLIGHT International“ vom 30. Januar 1969, S. 160. ISSN 0015-3710
  4. Günter Wiesinger und Walter Schroeder: Die österreichischen Ritterkreuzträger in der Luftwaffe 1939–1945. Weishaupt Verlag, Graz 1986. ISBN 3-900310-36-X.
  5. New President for AUA. In: „FLIGHT International“ vom 19. Juni 1962, S. 88. ISSN 0015-3710
  6. Bedingt einsatzfähig. In: „Der Spiegel“ Nr. 20/1969 vom 12. Mai 1969, S. 143. ISSN 0038-7452

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