- Anne Lauvergeon
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Anne Lauvergeon (* 2. August 1959 in Dijon) ist eine französische Geschäftsfrau .
Darüber hinaus ist sie Mitglied in den Vorständen von Suez, Total, SAFRAN und Vodafone. Seit 2004 wird sie in der Liste der 100 mächtigsten Frauen der Welt des Forbes Magazine geführt. 2008 belegte sie auf der Weltrangliste Platz 8, 2007 Platz 14. In Frankreich gilt sie als Nummer 1 und in Europa belegte sie Platz 3.
2006 war sie die weibliche Vorgesetzte mit den meisten Mitarbeitern weltweit und eine der mächtigsten Frauen weltweit. Anne Lauvergeon sitzt dem Aufsichtsrat der École des Mines de Nancy vor und leitet einen Förder- und Freundeskreis des Institut François Mitterrand. Sie ist Mitglied der französischen sozialistischen Partei. Bekannte Widersacher der streitbaren sozialistischen Managerin sind die konservativen Politiker Thierry Breton und Jacques Chirac, bei einem Sieg der Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal war sie für ein Ministeramt im Gespräch. Einen 2007 angefragten Eintritt in die Regierung Sarkozy lehnte Anne Lauvergeon ab.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
1978 begann sie die École Normale Supérieure. Sie schloss im Lehramt Physik ab bevor sie in den Bereich Montanwissenschaften einstieg.
1983 absolvierte sie ein Praktikum bei Usinor, 1984 arbeitete sie im Bereich Reaktorsicherheit. 1985 bis 1988 war sie bei der IGC[1] und in der Industrie und Umweltbehörden tätig. 1990 arbeitete sie als Wirtschaftsbeauftragte bei François Mitterrand und als politischer Sherpa in Vorbereitung von G7-Tagungen.
Ab 1995 war Anne Lauvergeon im Banksektor tätig, u.a. bei Lazard. 1997 trat sie in die Leitung von Alcatel ein. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Tätigkeit in der Nuklearindustrie
1999 wurde sie Chefin von Cogema und folgte dabei Jean Syrota nach. 2001 wurde Cogema mit Framatome und Siemensanteilen zu Areva zusammengelegt.
Unter ihrer Führung zeigte der ehemalige Staatskonzern mehr Offenheit, etwa bei der umstrittenen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague.[2] Innerhalb der Areva hat sie den Frauenanteil von 10 auf 20 % erhöht und setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein.
Das wichtigste Projekt für Areva ist der neue europäische Druckwasserreaktor EPR. Den ersten Auftrag für einen Reaktorneubau ("Block 3") im finnischen Olkiluoto erhielt AREVA 2003. Der EPR soll die französischen und deutschen Druckwasserereaktorlinien zusammenführen und galt als ein Schlüsselprojekt für eine mögliche europäische Renaissance der Kernenergie. Baubeginn in Finnland war im August 2005. Anne Lauvergeon wurde für Verzögerungen und Probleme bei dieser Entwicklung und der Realisierung verantwortlich gemacht. (zu Bauproblemen siehe hier).
Zwei Wochen nach den Nuklearunfällen von Fukushima-Daiichi 2011 flog Lauvergeon mit Experten des Kernkraftwerkes Marcoule nach Japan. [3] Vertreter der japanischen Opposition, so Tarō Kōno, hatten das Krisenmanagement heftig kritisiert und die umgehende Einbindung ausländischer Experten und Ausrüstung gefordert. Lauvergeon sicherte damit auch ihre Position an der Spitze des Arevakonzerns, nachdem sie zuvor wegen mangelhaften Krisenmanagements heftig unter Druck geraten war. [4]
Am 16. Juni 2011 kündigte die französische Regierung an, dass sie Ende des Monats als Chefin von Areva durch Luc Oursel abgelöst werden solle.[5]
Weblinks
Commons: Anne Lauvergeon – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Inspection Générale des Carrières der DRIRE (Direction régionale de l'industrie, de la recherche et de l'environnement) Ile-de-France
- ↑ Kim Rahir: "FRANKREICHS MÄCHTIGSTE FRAU: Atomic Anne" In: Der Spiegel vom 30. Dezember 2006.
- ↑ Reuters Anne Lauvergeon et des experts d'Areva se rendent au Japon Reuters 29. März 2011
- ↑ Frankreich "Atomic Anne" ist wieder da 31. März 2011 22:22, Tagesspiegel, von Hans-Hagen Bremer
- ↑ http://www.faz.net/artikel/C32436/staatskonzern-areva-frankreich-entlaesst-atomchefin-lauvergeon-30441750.html
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