- Lebbin (Insel Wollin)
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Lubin Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Kamień Pomorski Gmina: Międzyzdroje Geographische Lage: 53° 52′ N, 14° 26′ O53.86833333333314.431388888889Koordinaten: 53° 52′ 6″ N, 14° 25′ 53″ O Einwohner: 340 Postleitzahl: 72-500 Telefonvorwahl: (+48) 91 Kfz-Kennzeichen: ZKA Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Lubin (deutsch Lebbin) ist ein Dorf auf der Insel Wolin (Wollin) und gehört zur Gmina Międzyzdroje (Misdroy) im Powiat Kamieński.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Das Dorf liegt auf der Insel Wolin (Wollin) am südwestlichen Bereich der Misdroy-Lebbiner Endmoräne, die bis 90 Meter hoch ist und stellenweise steil nach Westen abfällt. Es liegt unmittelbar an der Mündung der Alten Swine ins Stettiner Haff.
Geschichte
Ein bronzezeitlicher Burgwall ist ein Merkmal für eine frühzeitige Besiedlung der Gegend. Es wird vermutet, dass der Bischof Otto von Bamberg während seiner ersten Missionsreise nach Pommern im Jahre 1124 den Ort besuchte, der bereits zu dieser Zeit wegen seiner günstigen Lage von besonderer Bedeutung war. Ein slawischer Burgwall wurde 1173 von den Dänen zerstört.
Herzog Bogislaw I. von Pommern schenkte Lebbin zusammen mit einem großen Teil der Insel Wollin dem Bistum Cammin, das hier eine Vogtei einrichtete. Der Vogt erhob von den die Swine passierenden Schiffen Zoll für die Durchfahrt.
Seit etwa 1600 wurden die in der Gegend zu Tage tretenden Oberturoner Kreideschollen genutzt. Der Stettiner Unternehmer Johannes Quistorp ließ die Kreidevorkommen für seine 1855 gegründete Portlandzementfabrik abbauen, die eine der ersten in Deutschland und zeitweise die größte Europas war. Um 1890 hatte sie etwa 600 Beschäftigte. Quistorp ließ in Lebbin etwa 150 Werkswohnungen und weitere soziale Einrichtung für seine Angestellten bauen. Als der örtliche Kreideabbau für die Zementproduktion nicht mehr ausreichte, ließ Quistorp Kreide von der Insel Rügen mit eigenen Schiffen über den Lebbiner Hafen anliefern.
1945 fiel Lebbin, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Die Fabrikanlagen wurden 1945 abgebaut und als Reparation in die Sowjetunion transportiert. [1]
Sehenswürdigkeiten
- Kirche von 1861, mit neugotischem Turm und Staffelgiebeln.
- Gedächtnisfriedhof mit Gedenkstein „Zum Gedenken der ehemaligen Bewohner“ in deutscher und polnischer Sprache und mit einem Lapidarium deutscher Grabsteine, im Jahre 2007 angelegt.[2]
- Aussicht von den Lebbiner Bergen auf das Rückseitendelta der Swina.
Verweise
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern-Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Adam Kraft Verlag, Würzburg 1991, ISBN 3-8083-1195-9, S. 212.
- Gustav Malzahn: Das schöne Lebbin. In: Pommersches Heimatbuch 2008. Pommersche Landsmannschaft, Lübeck 2008, S. 115-122. (Erinnerungen an Besuche in Lebbin in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg)
Fußnoten
- ↑ Johannes Quistorp (99. Q.) 1822-1899 (PDF; 227 KB) In: Beiträge zur Genealogie und Geschichte der Familie Quistorp, 2006, Der Stettiner Zweig
- ↑ Die Pommersche Zeitung. Nr. 46/2008, S. 5.
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