- Leonora Galigaï
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Leonora Galigaï, auch Leonora Dori oder Leonora Dori Galigai (* 19. März 1568 in Florenz; † 8. Juli 1617 in Paris) war eine Ziehschwester und Hofdame Maria von Medicis am toskanischen und französischen Hof.
Ihr Vater war Zimmermann, ihre Mutter Amme am Hof der Medici seit der Erwartung Maria von Medicis Geburt im April 1573. 1588 wurde Leonora von Marias Onkel, dem Großherzog Ferdinand I., zur Kammerzofe seines Neffen ernannt. Fast dreißig Jahre blieb sie in den Diensten von Maria von Medici als toskanische Prinzessin, später als Königin von Frankreich nach der Heirat mit Heinrich IV..
Anfänglich nur Ziehschwester wurde sie Freundin und Vertraute Maria von Medicis und begleitete sie in deren Gefolge nach Paris an den französischen Hof zur Hochzeit mit dem französischen König Heinrich IV.. Sie trug den Titel einer Gesellschaftsdame und Kammerzofe. 1601 heiratet sie Concino Concini, einen Mann niederen Adels aus Arezzo im Gefolge Marias. Ihr Einfluss und der ihres Mannes auf die Königin wuchs, so dass der König beiden mehrfach mit Verbannung drohte, wenn sie ihr Verhalten nicht änderten. Nach Heinrich IV. Ermordung, die einige Autoren auch als Werk oder in Mitwisserschaft Concinis betrachten, wuchs dessen und Leonoras Einfluss enorm. Er erkaufte sich den Titel eines Marquis von Ancre (Marquis d’Ancre), später nahm er den Titel eines Generals an und machte sich zum Marschall von Frankreich, nannte sich selbst bevorzugt „Maréchal d’Ancre“. Er avancierte zum mächtigsten Manne Frankreichs während der Regentschaft Maria von Medicis. Seine Frau Leonora wurde von nun an als „Madame Maréchale d’Ancre“ tituliert. Sie übernahm de facto die Regierungsgeschäfte (nominelle Regentschaft durch die Königin) des minderjährigen Sohnes und Nachfolgers Heinrichs IV., des Königs Ludwig XIII., dessen Einfluss und Macht sukzessiv beschnitten wurde. Weiterhin wurden durch beider Einfluss toskanische Gefolgsleute mit Ehrenämtern und Privilegien bevorzugt, die Macht des französischen Adels geschwächt. Wegen ihres Leidens an Epilepsie interessierte sie sich stark für okkultistische Praktiken und Hexerei in der Hoffnung, dadurch Linderung oder Heilung ihrer in dieser Zeit unheilbaren Erkrankung zu finden.
Nach der Entmachtung und Ermordung ihres Gemahls (26. April 1617) wurde Leonora Galigaï infolge einer Palastverschwörung des Königs verhaftet und in die Bastille überführt. Sie konnte auf keinerlei Hilfe, auch nicht von ihrer mächtigen Freundin, der Königinmutter, hoffen. Diese stand zu jener Zeit, ihrer früheren Macht beraubt, auf Befehl des Königs im Schloss zu Blois unter Hausarrest. Leonora Galigai wurde der Hexerei und einer jüdischen Religionsausübung (frz. juiverie) angeklagt und nach kurzem Prozess „der göttlichen wie menschlichen Majestätsbeleidigung“ für schuldig befunden und „zum Tode durch Abtrennen des Hauptes und Verbrennen der Körperteile zur Asche“ auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Auf die Frage ihrer Richter, wie ihr die Beeinflussung Maria von Medici gelingen konnte, antwortete sie: „Meine Verführungskunst setzt denjenigen mit starker Seele über die schwachen Geister.“ („Mon charme fut celui des âmes fortes sur les esprits faibles“). Am 8. Juli wurde das Urteil auf der Place de Grève (heute Place de l’Hôtel-de-Ville) in Paris unter großem Menschenauflauf vollstreckt. Sie soll ihrem Tod mit Würde entgegengesehen haben.
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