Leopold von Schroeder

Leopold von Schroeder
Leopold von Schroeder

Leopold Alexander von Schroeder (* 12. Dezemberjul./ 24. Dezember 1851greg. in Dorpat; † 8. Februar 1920 in Wien) war ein deutscher Indologe.

Leben

Seit 1882 Dozent in Indologie wurde er 1890 Staatsrat, 1896 ordentlicher Professor in Innsbruck und arbeitete ab 1899 in Wien. Zu seinen besonderen Leistungen gehört die Übersetzung der Bhagavadgita aus dem Sanskrit. Diese Übersetzung ist auch heute noch im deutschsprachigen Raum von Bedeutung. Er beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit Sagen und Mythen. Er war einer der wenigen, die sich wissenschaftlich mit dem Thema der Gralssage beschäftigte und deren Wurzeln erforschte. Seine mythologische Schule in Wien versuchte eine Kontinuität der deutschen Kultur von der indogermanischen Zeit bis in die Neuzeit hin zu beweisen.

Werke

  • Über die formelle Unterscheidung der Redetheile im Griechischen und Lateinischen. Mit besonderer Berücksichtigung der Nominalcomposita. 1874
  • Pythagoras und die Inder. Eine Untersuchung über Herkunft und Abstammung der pythagoreischen Lehren. Schulze, Leipzig 1884
  • Indiens Literatur und Cultur in Historischer Entwicklung. Ein Cyklus von fünfzig Vorlesungen, zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken. Haessel, Leipzig 1887
  • Griechische Götter und Heroen. Eine Untersuchung ihres ursprünglichen Wesens mit Hilfe der vergleichenden Mythologie. 1887
  • Die Hochzeitsbräuche der Esten und einiger anderer finnisch-ugrischer Völkerschaften in Vergleichung mit denen der indogermanischen Völker. Ein Beitrag zur Kenntnis der ältesten Beziehungen der finnisch-ugrischen und der indogermanischen Völkerfamilie. Asher, Berlin 1888
  • Delhi, das indische Rom und seine Campagna. Behre, 1891
  • Mangoblüten. Eine Sammlung indischer Lieder und Sprüche in deutscher Nachbildung. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1892
  • Buddhismus und Christenthum. Was sie gemein haben und was sie unterscheidet. 1893
  • Germanische Elben und Götter beim Estenvolke. Hölder, Wien 1906
  • Baltische Heimat-, Trutz- und Trostlieder. J. F. Lehmanns Verlag, München 1906
  • Mysterium und Mimus in Rigveda. Haessel, Leipzig 1908
  • Aus meinem Leben: Wesen und Ursprung der Religion, ihre Wurzeln und deren Entfaltung. Jonck & Poliewsky, Riga 1909
  • Die Wurzeln der Sage vom Heiligen Gral. Hölder, Wien 1910; Nachdruck: Bohmeier Verlag, [ca. 2005], ISBN 3-89094-444-2
  • Die Vollendung des arischen Mysteriums in Bayreuth. 1910
  • Richard Wagner als Nationaler Dramatiker. 1913
  • Reden und Aufsätze vornehmlich über Indiens Literatur und Kultur. Haessel, Leipzig 1913
  • Arische Religion. Zwei Bände. Erster Band: Einleitung. Der Altarische Himmelsgott, das höchste gute Wesen. Zweiter Band: Naturverehrung und Lebensfeste. Gedruckt mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, 1914
  • Herakles und Indra. Eine mythenvergleichende Untersuchung. Zwei Bände. Hölder, Wien 1914
  • Bhagavadgita. Des Erhabenen Sang. Diederichs, Jena 1915
  • Houston Stewart Chamberlain. Ein Abriß seines Lebens, auf Grund eigener Mitteilungen. J. F. Lehmanns Verlag, München 1918
  • Lebenserinnerungen von Leopold von Schroeder. (Hrsg. Felix von Schroeder) 1921
  • mit Heinrich Zimmer: Bhagavadgita – Aschtavakragita – Indiens heilige Gesänge. Diederichs Gelbe Reihe, 2004, ISBN 3-89631-440-8

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Carl Friedrich Leopold von Gerlach — (* 25. August 1757 in Berlin; † 8. Juni 1813 ebenda) war vom 6. Juli 1809 bis zu seinem Tode der erste Oberbürgermeister Berlins. Geboren wurde Leopold von Gerlach als 3. Sohn des Geheimen Oberfinanzrates Friedrich Wilhelm von Gerlach (1711–1780) …   Deutsch Wikipedia

  • Schroeder — Schröder oder Schroeder ist ein niederdeutscher Familienname und meint im allgemeinen den Schneider (von niederdeutsch schrôden für „schneiden“). Daneben kann als „Bier und Weinschröder“ der Verlader von Bier und Weinfässern gemeint sein (siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Louise Dorothea Sophie Schroeder — (* 2. April 1887 in Altona (Elbe); † 4. Juni 1957 in Berlin) war eine deutsche SPD Politikerin. Louise Schroeder, 1948 …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenbürger von Berlin — Die Stadt Berlin hat seit 1813 an 115 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach dem Datum der Zuerkennung. Aberkannte Titel sind kursiv dargestellt. Die Ehrenbürger der Stadt Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Oberbürgermeister von Berlin — In Berlin wird die Regierung durch den Senat ausgeübt, bestehend aus dem Regierenden Bürgermeister und bis zu acht weiteren Senatsmitgliedern, den Senatoren (Artikel 55 der Verfassung von Berlin, VvB). Von diesen Senatoren werden jeweils zwei als …   Deutsch Wikipedia

  • Louise Schroeder — als Abgeordnete der Weimarer Nationalversammlung, 1919 Louise Dorothea Sophie Schroeder (* 2. April 1887 in Altona (Elbe); † 4. Juni 1957 in Berlin) war eine deutsche SPD Politikerin …   Deutsch Wikipedia

  • Maximilian Franz August von Forckenbeck — Max von Forckenbeck Maximilian (Max) Franz August von Forckenbeck (* 23. Oktober 1821 in Münster; † 26. Mai 1892 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Politiker und von 1878 bis 1892 Berliner Oberbürgermeister. Er gilt als einer der bedeutendsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Berlin — Das Berliner Ehrenbürgerrecht wird vom Senat von Berlin in Einvernehmen mit dem Berliner Abgeordnetenhaus verliehen. Die Stadt Berlin hat seit 1813 an 131 Personen zunächst ehrenhalber ohne Zahlung eines Bürgergeldes das Bürgerrecht verliehen. Ab …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Bärensprung — Friedrich Wilhelm Leopold von Bärensprung, eigentlich Baerensprung, ab 1790 von Baerensprung[1] (* 20. August 1779 in Berlin; † 4. Juli 1841 ebenda) war ein königlich preußischer Regierungsrat und von 1832 bis 1834 Oberbürgermeister von …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”