Leppetal-Bahn

Leppetal-Bahn
Leppetalbahn
Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 240b
Streckenlänge: 18,4 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 20 
Legende
Aggertalbahn Köln–Olpe
0,0 Engelskirchen
Leppe
2,0 Blumenau
3,6 Bickenbach
4,5 Papiermühle
Leppe
Leppe
5,2 Neuremscheid
6,6 Felsenthal
7,4 Kaiserau
9,1 Berghausen
9,9 Karlsthal
Leppe
11,1 Gimborn
13,3 Hütte später Hülsenbusch
16,0 Niederwette
18,4 Marienheide
Volmetalbahn Hagen–Dieringhausen

Die Leppetalbahn war eine 18,5 km lange, eingleisige Kleinbahnstrecke in Schmalspur von Engelskirchen nach Marienheide im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Am 30. September 1895 wurde dem Kreis Gummersbach die Konzession für eine Kleinbahn Engelskirchen–Marienheide erteilt. Dieser beauftragte die Firma Lenz & Co. mit dem Bau der Strecke. Der schwierigen geografischen Verhältnisse wegen konnte im Leppetal nur eine Schmalspurbahn gebaut werden, die sich den engen Kurven besser anpassen konnte, außerdem war sie kostengünstiger zu bauen. So wurde die Bahn mit 1000 Millimeter Spurweite gebaut. Die Dampflokomotiven der Leppetalbahn wurden im Volksmund auch der feurige Elias genannt.

Wesentliches Interesse am Bau der Schmalspurbahn hatte die Steinbruchindustrie im Leppetal, die ihre Erzeugnisse nicht länger mit Pferdefuhrwerken zu den Staatsbahnhöfen in Engelskirchen oder Marienheide bringen wollte. Vor allem Grauwacke wurde in großen Mengen transportiert. Die Transportmengen waren aber stark von der Konjunktur im Bauwesen abhängig. Statt 200.000 t im Jahr 1913 wurden 1933 nur noch 30.000 t befördert. Aber auch die Kleineisenindustrie trug zum Verkehrsaufkommen bei.

Die Betriebsführung übernahm nach der Eröffnung am 5. September 1897 die Lenz Tochterfirma Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, die sie 1925 auf die Vereinigten Kleinbahnen AG übertrug. Vom 1. August 1956 ging sie schließlich auf die Oberbergische Verkehrsgesellschaft AG (OVAG) über, an der der Oberbergische Kreis beteiligt war.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Leppetalbahn, besonders der Fahrzeugpark, schwer beschädigt, nach dem Kriegsende 1945 wurde der Betrieb jedoch wieder aufgenommen.

Der Personenverkehr wurde schon am 8. September 1949 eingestellt, nachdem eine parallel verlaufende Buslinie (die derzeitige OVAG-Linie 308) eingerichtet worden war. Der Güterverkehr, der seit 1940 auch Rollböcke benutzte, beschränkte sich seit 1950 nur noch auf das Teilstück Engelskirchen–Berghausen. Am 31. März 1958 wurde auch diese Reststrecke eingestellt und die Gleise entfernt.

Im Gelände ist die Trasse der ehemaligen Bahn teilweise noch gut zu erkennen. In ihrer gesamten Breite wird sie als Parkplatz für ein Industriegebiet in Kaiserau genutzt. Am Bahnhof Engelskirchen erinnert nur noch eine Mauer an die ehemalige Bahn.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 4: Nordrhein-Westfalen. Südlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1997, S. 299–308, ISBN 3-88255-660-9
  • Sascha Koch, Horst Kowalski u.a.: Eisenbahnen im Oberbergischen und die Geschichte des Bahnbetriebswerkes Dieringhausen. Galunder Verlag, Nümbrecht 2005. ISBN 3-89909-050-0

Siehe auch


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