Meldorf

Meldorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Meldorf
Meldorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Meldorf hervorgehoben
54.09259.07333333333336
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Mitteldithmarschen
Höhe: 6 m ü. NN
Fläche: 21,25 km²
Einwohner:

7.416 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 25697–25704
Vorwahl: 04832
Kfz-Kennzeichen: HEI
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 074
Adresse der Amtsverwaltung: Hindenburgstr. 18
25704 Meldorf
Webpräsenz: mitteldithmarschen.de
Bürgermeister: Reinhard Pissowotzki (WMF)
Lage der Stadt Meldorf im Kreis Dithmarschen
Karte

Meldorf (plattdeutsch: Möldörp bzw. Meldörp; umgangssprachlich: Melle) ist eine Stadt im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Meldorf liegt an der Miele auf einer ursprünglich ins Wattenmeer hineinreichenden Geestinsel. Durch die Landgewinnung (zuletzt der Speicherkoog) ist sie aber mittlerweile über sechs Kilometer von der Küstenlinie an der Meldorfer Bucht entfernt.

Geschichte

Zahlreiche archäologische Funde aus der Frühzeit und der Wikingerzeit wurden in der Gegend gemacht. Bekannt geworden ist die so genannte Fibel von Meldorf, eine Gewandspange mit vier Schriftzeichen (Buchstaben) aus dem 1. Jahrhundert, deren Lesung noch nicht sicher ist. Von rechts nach links gelesen könnte es sich um die Runeninschrift hiwi handeln, was in urgermanischer Sprache für die zum Haus Gehörige bedeuten dürfte, und damit um einen der ältesten Runenfunde überhaupt, von links nach rechts könnte es aber auch eine lateinische Inschrift sein und Idin, die germanische Form für Ida, heißen.

Bereits 1076 wurde von Adam von Bremen erwähnt, dass die Mutterkirche der Dithmarscher in Meldorf ist. 1265 erhielt Meldorf das Stadtrecht. Meldorf war im Mittelalter (bis zur Verlegung nach Heide) Hauptort von Dithmarschen. 1598 verlor Meldorf das Stadtrecht wieder und wurde zum Flecken. 1870 erhielt Meldorf wieder das Stadtrecht. Meldorf war bis zur Auflösung 1970 Kreisstadt des Kreises Süderdithmarschen.

Zum 25. Mai 2008 gab die Stadt ihre Amtsfreiheit auf und bildete mit den Gemeinden der Ämter Kirchspielslandgemeinde Albersdorf und Kirchspielslandgemeinde Meldorf-Land das Amt Mitteldithmarschen.

Politik

Von den 19 Sitzen in der Stadtvertretung haben die CDU und Wählergemeinschaft WMF seit der Kommunalwahl 2008 je sieben Sitze, die SPD hat vier und die FDP einen Sitz.

Die Stadt unterhält Partnerschaften mit Gryfice in Polen und mit Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern.

Wappen

Blasonierung: „In Silber auf einem grünen Hügel, durch den sich ein mit fünf roten Sternen belegter silberner Bach schlängelt, eine fünftürmige rote Zinnenburg.“[2]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Besondere touristische Attraktion ist der Meldorfer Dom im Zentrum der Stadt. Der Dom ist im Stil der Backsteingotik gehalten. Neben dem Dom besitzt die Stadt auch mehrere Museen: das Dithmarscher Landesmuseum, das Dithmarscher Bauernhaus, die Museumsweberei und das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum.

Meldorf wird seit einigen Jahren im Volksmund auch als Kulturhauptstadt des Kreises Dithmarschen bezeichnet. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie die Meldorfer Videotage im Kulturzentrum Ditmarsia, das Meldorfer Open-Air-Kino auf dem Südermarkt und das Weltmusik-Festival Frequenzen haben sich dort in den vergangenen Jahren etabliert. Ebenso finden zahlreiche Aktionen im Rahmen des Dithmarscher Kulturprojektes Kunstgriff in Meldorf statt. Eine Episode der Fernsehserie Stahlnetz, Das Haus an der Stör, behandelte einen Kriminalfall im Meldorf der Nachkriegszeit. In Meldorf gibt es zwei Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus, und zwar für Johann Wilhelm Jasper in der Marschstr. 37 und für Friedrich Jansen am Südermarkt 2.

Im Jahr 2000 wurden in Meldorf die XI. Europameisterschaften im Boßeln ausgetragen. Der Verein TuRa Meldorf ist mit etwa 2500 Mitgliedern der größte Sportverein an der Westküste Schleswig-Holsteins. Zusätzlich gibt es eine Ortsgruppe der DLRG und einen Tennisclub.

Der Ort verfügt über ein Hallen- und Freibad. Das Freibad wird seit einer drohenden Schließung 1997 ehrenamtlich vom Förderverein Meldorfer Freibad (FMF) geführt.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Meldorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Meldorf ist an die Bundesstraße 431 und die Bundesstraße 5 angeschlossen. Die nächste Autobahnausfahrt liegt etwa 10 bis 15 Kilometer entfernt an der Bundesautobahn 23. Zudem verfügt Meldorf über einen Bahnhof an der Marschbahn, der Eisenbahnstrecke, die Hamburg/Elmshorn mit der Insel Sylt verbindet.

Große Arbeitgeber sind die Druckerei Evers Druck ebenso die Stiftung Mensch (Werkstatt für Menschen mit Behinderungen) sowie der Fenster- und Türenproduzent Aldra (Unternehmen).

Meldorf belegt aktuell in der Solarbundesliga in der Wettbewerbskategorie der „Kleinstädte“ den 78. Platz. Dies ist die beste Platzierung einer norddeutschen Kleinstadt.

Als ehemaliger Kreissitz beherbergt die Stadt noch einige öffentliche Einrichtungen wie das Amtsgericht Meldorf und das Finanzamt des Kreises Dithmarschen. Außerdem ist es jeweils der „Südsitz“ von Organisationen, die noch regional aufgespalteten sind wie die Kirchenkreise oder die Kreishandwerkerschaft. Meldorf hat eine Stadtbücherei, eine Volkshochschule und sieben öffentliche Schulen:

  • Astrid-Lindgren-Schule (ALS)
  • Berufsbildungszentrum (BBZ) Dithmarschen (weiterer Standort: Heide)
  • Grundschule Meldorf (GSM)
  • Gemeinschaftsschule (GMS) Meldorf
    • Hauptschule Meldorf
    • Realschule Meldorf (zuvor: Meldorfer Mittelschule)
  • Meldorfer Gelehrtenschule (MGS), das 1540 gegründete Gymnasium
  • Christian-Bütje-Schule (Förderschule)

Die evangelische Kirchengemeinde unterhält einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit Meldorf verbunden

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Weblinks

 Commons: Meldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meldorf — Meldorf …   Wikipédia en Français

  • Meldorf — Meldorf …   Wikipedia

  • Meldorf — Meldorf, Flecken im Süderdithmarschen (Holstein), Sitz der Behörden, Gelehrte Schule; Kornhandel; 3300 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Meldorf — Meldorf, Stadt im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Süderdithmarschen, an der Miele und der Staatsbahnlinie Elmshorn Heide Hvidding, hat eine alte, jetzt restaurierte evang. Kirche, ein neues Rathaus, Gymnasium, Amtsgericht, das Landratsamt für den …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Meldorf — Meldorf, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Schleswig, an der Miele, (1905) 3928 E., Amtsgericht, Gymnasium; im Mittelalter Hauptort von ganz Dithmarschen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Meldorf — Original name in latin Meldorf Name in other language Meldoerp, Meldorf, Meldrp State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 54.09182 latitude 9.0687 altitude 4 Population 7719 Date 2012 01 09 …   Cities with a population over 1000 database

  • Meldorf — Mẹldorf,   Stadt im Kreis Dithmarschen, Schleswig Holstein, auf einem Geestsporn in der Marsch, 6 m über dem Meeresspiegel, 7 500 Einwohner; Technikerschule für Mess und Regeltechnik, Dithmarscher Landesmuseum, Landwirtschaftsmuseum mit… …   Universal-Lexikon

  • Meldorf Bay — (German: Meldorfer Bucht), also called the Bay of Meldorf[1] is a bay on the coast of the North German state of Schleswig Holstein, which forms part of the Heligoland Bight. Meldorf Bay …   Wikipedia

  • Meldorf fibula — Rendition of the inscription from the Meldorf fibula. (cf. Düwel (1981), p.160) The Elder Futhark. R represents …   Wikipedia

  • Meldorf-Land — The Amt KLG Meldorf Land in the district Dithmarschen Kirchspielslandgemeinde Meldorf Land was an Amt ( collective municipality ) in the district of Dithmarschen, in Schleswig Holstein, Germany. It was situated around Meldorf, which was the seat… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”