Anstalten Witzwil

Anstalten Witzwil
Witzwil 1895

Die Anstalten Witzwil sind ein Männergefängnis mit einem großen Gutsbetrieb auf dem Gebiet der Gemeinden Erlach, Gampelen und Ins im Kanton Bern sowie der Gemeinde Haut-Vully im Kanton Freiburg, Schweiz.

Einst ein Teil des Grossen Mooses, wurde der Boden durch die Juragewässerkorrektion urbar gemacht. 1860 kaufte ihn der Notar Witz aus Erlach (nach ihm ist die Domäne benannt) und verkaufte ihn später der 1870 gegründeten Landwirtschaftlichen Gesellschaft Witzwil (auch Einfache Gesellschaft Grosses Moos) an der u.a. der Politiker Jakob Stämpfli mit seinem ganzen Vermögen beteiligt war. Das Unternehmen geriet jedoch 1879 in Konkurs, und aus der Konkursmasse erwarb der Kanton 1891 die Domäne.

1894 wurde eine erste Kaserne für 100 Insassen gebaut. Ein Jahr als «administrativer Insasse» von Witzwil verbrachte von 1925 bis 1926 Friedrich Glauser und unternahm in dieser Zeit einen Selbstmordversuch. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erreichte Witzwil mit 600 Insassen den bisherigen Höchstbestand an Gefangenen. Von 1980 bis 1985 wurde ein Neubau des Gefängnisses errichtet und 1995 eine geschlossene Wohngruppe eröffnet. 1998 folgte die Eröffnung der Abteilung Ausschaffungshaft mit 36 Plätzen.

Heute bietet Witzwil 200 Insassenplätze und beschäftigt 118 Mitarbeitende. Mit 612 Hektaren Gesamtfläche stellt die Anstalt den grössten Landwirtschaftsbetrieb der Schweiz mit einem jährlichen Umsatz von 17 Millionen Schweizer Franken dar. Zum Betrieb gehören 20 Traktoren, 500 Rinder, 120 Pferde, 600 Freilandschweine, 100 Hühner und 30 Bienenvölker.

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