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Anstoss – Der Fußballmanager ist eine in unregelmäßigen Abständen seit 1993 von Ascaron (früher Ascon) veröffentlichte Fußballmanager-Serie. Sie stellt somit die langlebigste Reihe dieses Genres in Deutschland dar. Im August 2006 ist die Fortsetzung dieser Reihe mit Anstoss 2007 erschienen.
ANSTOSS 2007 Entwickler: Ascaron Verleger: TREND Verlag Publikation: 11. August 2006 Plattform(en): PC (Windows) Genre: Wirtschaftssimulation (Fußballmanager) Spielmodi: Singleplayer, Multiplayer (im Netzwerk) Steuerung: Tastatur, Maus Systemminima: Pentium III oder AMD Athlon ab 1 GHz, 256 MB RAM, Grafikkarte mit 64 MB RAM, Windows 2000 mit SP4 oder Windows XP mit SP2 Medien: DVD Sprache: Deutsch Altersfreigabe: PEGI:
USK:
Inhaltsverzeichnis
Anstoss-Spiele
Anstoss 1
1993 veröffentlichte Ascon Anstoss für den Amiga, später auch für MS-DOS.
Das von Gerald Köhler entworfene Spiel war damals ein Riesenerfolg und löste die „Bundesliga Manager-Reihe“ als Referenzprodukt in diesem Genre ab.
Das Menü bestand aus einem Büro, von wo aus der Spieler in einzelne Untermenüs gelangen konnte. So konnte der Spieler, nachdem er zu Spielbeginn eine Mannschaft ausgewählt hatte, das Training bestimmen, das Stadion ausbauen, Spieler transferieren und das Team auf das kommende Bundesliga-Spiel vorbereiten.
Die Spieldarstellung war wählbar und so gab es einen Ausmodus für Schnellspieler, bei dem lediglich das Ergebnis am Ende angezeigt wurde, einen Textmodus, bei dem das Spiel zeitraffend die 90 Minuten durchlief und durch einen verschriftlichten Text kommentiert wurde und letztendlich der Szenenmodus der zusätzlich zum Text noch gezeichnete, bewegte Bilder zum Spiel lieferte. Bis auf den Ausmodus war es möglich, durch Auswechslungen und Änderungen der Taktik ins Spiel selber einzugreifen.
Ziel des Spiels war, durch sportliche Erfolge irgendwann zum Bundestrainer ernannt zu werden.
Anstoss entwickelte sich zu einem Erfolg und schaffte es auf Anhieb an die Spitze der Media-Control-Spielecharts. Das Spiel blieb aber auch nicht von Kritik verschont. Durch die Beschränkung des Spiels auf zehn Saisons und eine spielbare Liga (Deutsche Bundesliga) verlor das Spiel an Komplexität. Auch der Titel des Bundestrainers erschien sinnlos, da die Verleihung keine Auswirkung auf das Spiel hatte.
Anstoss World Cup Edition
Nach dem Erfolg von Anstoss präsentierte Ascon 1994 Anstoss World Cup Edition (Kurz: WCE). Das Spiel wendete sich thematisch einem anderen Bereich des Fußballs zu: Der Fußballweltmeisterschaft. Während Anstoss Einblicke in die Welt des Vereinstrainers - und Managers verlieh, konzentrierte sich Anstoss WCE auf die Tätigkeiten eines Nationaltrainers.
Zunächst konnte der Spieler ein Land aussuchen, welches er trainieren wollte. Dabei standen viele Länder aus Europa und Amerika zur Verfügung. Anschließend wählte er das Gastgeberland für seine virtuelle WM.
Danach wurde das Spiel aufgeteilt in zwei Abschnitte: Die Qualifikation und die WM-Endrunde. Grundsätzlich konnte die Qualifikation auch weggelassen werden und sofort mit der Endrunde begonnen werden.
Die Qualifikation für die WM dauerte 20 Monate. Jeden Monat kehrte der Nationaltrainer zurück in sein Büro, welches ähnlich konzipiert war wie in Anstoss. Während eines Monats konnte der Spieler zusätzlich zu den Qualifikationsspielen seinen 40 Mann starken Nationalmannschaftskader auch zu Freundschaftsspielen und Lehrgängen berufen.
Die Spieldarstellung hat sich im Vergleich zu Anstoss nur unwesentlich verändert. Diesmal wurden einige Passagen des Textmodus vom Sportreporter Marcel Reif mitgesprochen. In der Halbzeit stand dem Spieler erstmals ein Gespräch mit der Mannschaft zur Verfügung, bei der er seine Meinung zur ersten Hälfte kundtun konnte.
Als Highlight galt allerdings das Training. Während der Qualifikation war es möglich, in fünf Monaten für jeweils drei Tage die Nationalspieler zu einem Lehrgang zu berufen. Das Training in WCE war wesentlich differenzierter als in Anstoss. Bis heute gilt Anstoss WCE außerdem als einziges Spiel des Fußballmanager-Genres, das ein Live-Training integriert hatte. Erstmals konnte der Spieler auch das Training seiner Mannen Live verfolgen und sehen, welcher seiner Spieler sich verbessert oder verschlechtert.
Auch war es möglich, zu Beobachtungen anzureisen. Wenn der Spieler zu einem Länderspiel anreiste, an dem seine Mannschaft nicht beteiligt war, konnte er Aufschluss über das Spielsystem und das Spielermaterial der anderen Teams gewinnen.
Während der WM erreicht Anstoss WCE einen bis heute nie erreichten Detailreichtum. So war es für den Nationaltrainer möglich jede einzelne Stunde seines Tages zu planen. Die WM dauerte 30 Tage. Das Spielmenu wechselte von einem Büro in ein Hotel. Vom Hotel aus konnte der Spieler zu allen wichtigen Screens gelangen.
Im Tagesplaner war es möglich, Termine für jeden der 30 Tage einzutragen. So stand es frei, die Zeit für Pressekonferenzen, Mannschaftssitzungen, Training oder für die Familie zu nutzen.
Das Spiel war beendet, sobald das Team aus dem Turnier flog oder die WM gewann.
Anstoss WCE, welches in Großbritannien als On the Ball WCE erschienen war, bekam von einer Englischen Fachzeitschrift 99%, welches eine Traumnote darstellte. Jedoch wurde auch Anstoss WCE kritisiert, da es lediglich möglich war eine Weltmeisterschaft zu spielen. Danach war das Spiel automatisch beendet.
In der Schweiz erschien das Spiel unter dem Namen Hopp Schwiiz als offizielles WM-Spiel der Schweizer Nationalmannschaft. Diese von Bidule 4 (heute Day Interactive) lokalisierte Version war stark abgespeckt und ermöglichte dem Spieler nur, als schweizer Nationaltrainer zu walten. Auch eine Qualifikation war nicht inbegriffen.
Anstoss 2
1997 wurde Anstoss 2 veröffentlicht. Es überzeugte mit Spielwitz, Komplexität, dem 2D-Szenenmodus und dem Textmodus. Gute Verkaufszahlen und gute Wertungen (z. B. Gamestar 83 %) bestätigen dies.
Die Menüführung des Spiels änderte sich vollkommen. Nun war eine Leiste im unteren Bildschirmbereich vorhanden, welche den Spieler durch die einzelnen Screens führte.
Anstoss 2 spezialisierte sich wieder vollkommen auf den Job des Vereinsmanagers. Die Entwickler nahmen einige der Schwachpunkte von Anstoss 1 auf und verbesserten sie. Besonders gut aufgenommen wurde die Möglichkeit auch in der 2. Bundesliga und in anderen Ländern (England, Frankreich, Italien, Spanien) trainieren zu können. Außerdem war das Spiel nun unbegrenzt spielbar, was auf großen Anklang bei den Spielern stieß. Auch war ein neuer Spielmodus vorhanden: „echte Managerkarriere“. Während in den Fußballmanagern zuvor der Spieler sein Team immer selber aussuchen musste, wurden bei Wahl von diesem Spielmodus einige eher schwächere Teams ausgewürfelt, mit denen der Spieler um einen Trainerposten verhandeln konnte. Dieser Spielmodus wurde als recht realistisch angesehen und findet sich heutzutage in jedem konkurrenzfähigen Manager-Spiel wieder.
Anstoss 2: Verlängerung!
Im Februar 1998 erschien mit Anstoss 2: Verlängerung! ein Add-on, welches das Spiel um neue Merkmale erweiterte, und es zu einem der umfassendsten Fußballmanager machte, die es zu der Zeit auf dem Markt gab.
In Anstoss 2: Verlängerung wurde das Prinzip der Länderauswahl nochmals überarbeitet. Es war nun möglich, drei Länder auf einmal auszuwählen.
Auch wurde der Nationalmannschaftsmodus wieder eingeführt, jedoch bei weitem nicht so detailliert wie in Anstoss WCE. Der Spieler konnte nun National- und Vereinstrainer gleichzeitig werden.
Anstoss 2 Gold
Im September erschien Anstoss 2 Gold, das sowohl Anstoss 2 als auch Verlängerung! enthält.
Anstoss 2 Gold enthielt nur einige wenige Neuerungen, wie z. B. einen detaillierten Fanartikelverkauf, war allerdings bereits beim Release nahezu frei von Programmfehlern und galt als einer der besten Fußballmanager der damaligen Zeit.
Anstoss 3
2000 wurde mit Anstoss 3 die zweite Fortsetzung veröffentlicht. Innerhalb eines Jahres verkaufte es sich mehr als 200.000 Mal. Von den Spielemagazinen wurde es mit guten Wertungen bedacht (z. B. PC Player 87%, Gamestar 88%, PC Games 86%).
Jedoch war es zu Beginn geradezu gefüllt mit Bugs, was von der Spielergemeinde kritisiert wurde. Dennoch wurde es von den Anstoss-Fans mit Begeisterung aufgenommen, da es die wichtigsten Elemente von Anstoss 2 Gold enthielt und diese noch weiter vertiefen konnte.
Als besonders gelungen gilt die 3D-Spieldarstellung. Der Spieler konnte sich ein komplettes Spiel seines Teams reduziert auf neun Minuten ansehen. Auch der Szenenmodus galt als revolutionär, da die Szenen nicht, wie in den Vorgängerteilen, vorberechnet wurden. Kommentiert wurden die Spielszenen durch den bekannten Fußballkommentator Günther Koch.
Auch neu war die Umsetzung des Vereinsgeländes. Von Apfelbäumen über Konditionsparcours und Doping-Labor bis hin zu Wolkenkratzern konnte der Spieler sein Vereinsgelände mit Gebäuden, Gegenständen und Lebewesen mit und ohne Nutzen erweitern.
Mit der Veröffentlichung des finalen Patches auf Version 1.40 wurde es nahezu bugfrei und konnte die Anstoss-Spieler überzeugen. Insgesamt wurden bis heute über eine Million Exemplare von Anstoss 3 verkauft und machen es damit zu einem der erfolgreichsten PC-Spiele Deutschlands. Trotz seines Alters wird Anstoss 3 durch die große Spieltiefe zusammen mit einem gelungenen Text- und 3D-Modus als bester Teil der Anstoss-Reihe angesehen. Dass Anstoss 3 auch heute noch sehr beliebt ist, hängt auch mit dem Multiplayermodus zusammen. So wird es bis zu 4 Spielern ermöglicht, im Netzwerk gegeneinander anzutreten. Oft heißt es sogar, dass nach Anstoss 3 die gesamte Fußballmanager-Entwicklung stehen geblieben ist.
Anstoss Action
Mit Anstoss Action folgte 2001 eine Fußballsimulation, deren Datenbestand sich aber in Anstoss 3 integrieren lässt zu Anstoss 3 Action oder kurz A3 Action (vergleichbar mit der „Football-Fusion“-Technologie von EA Sports).
Anstoss Action konnte sich allerdings nicht wirklich gegen die Konkurrenz von Electronic Arts durchsetzen.
Anstoss 4
Anstoss 4, das 2002 ausschließlich auf DVD erschien, konnte nicht mehr an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Das Programm litt unter sehr vielen Bugs, die das Spiel nahezu unspielbar machten. Des Weiteren wurde der Text- und 3D-Modus unter der Fangemeinde als zu schwach angesehen und der Hersteller Ascaron zur erheblichen Nachbesserung aufgefordert. Auf Herstellerseite entschied man sich daher, die Programmfehler nicht durch Patches zu beheben, sondern auf Basis von Anstoss 4 einen neuen, überarbeiteten Manager auf den Markt zu bringen.
Anstoss 4 gilt daher als schlechtester Teil der Anstoss-Serie, da er weder durch Spielbarkeit, noch durch Realismus, noch durch Spielwitz glänzen konnte. Zwar wurde das neue Datenbanksystem, welches nun 145 Länder beinhaltete, zu denen man jeweils vier Ligen hinzufügen konnte, vom Hersteller hoch gepriesen, sorgte allerdings eher für sehr lange Wartezeiten, die das Spiel massiv verzögerten.
Anstoss 4 unterschied sich von seinen Vorgängern nicht zuletzt dadurch, dass sich die beiden Hauptentwickler Gerald Köhler und Rolf Langenberg aus dem Ascaron-Team verabschiedeten und zur Konkurrenz von EA Sports wechselten, um dort die Fussball Manager Serie zu entwickeln. Seitdem spaltete sich auch die Fan-Community in zwei Lager.
Anstoss 4 Edition 03/04
Ein Jahr später wurde mit Anstoss 4 Edition 03/04 eine fehlerbereinigte und erweiterte Version von Anstoss 4 veröffentlicht. So wurden der Text- und 3D-Modus komplett überarbeitet und übersichtlicher sowie bedienungsfreundlicher gestaltet. Käufern der Vorgängerversion wurde ein kostengünstiger Umtausch zur neuen Edition angeboten. Diese Edition galt als eine Art Entschädigung für die Fans; kurz vor Weihnachten 2003 stellte Ascaron einen kostenlosen Fan-Patch bereit, der einige von den Fans gewünschten Merkmale in das Spiel integrierte.
Anstoss 2005
2004 erschien mit Anstoss 2005 eine abermals überarbeitete Fassung der Edition 03/04. Neben einer neuen Oberfläche, einer erheblich verbesserten KI und einem erweiterten Textmodus wurden zahlreiche weitere Veränderungen (z. B. ein verbesserter Transferbereich) vorgenommen.
Die Veränderungen waren allerdings auf den ersten Blick nicht sichtbar und so galt Anstoss 2005 lediglich als Anstoss Edition in neuen Farben. Ziel von Ascaron war allerdings hauptsächlich das Werben von neuen Fans für zukünftige Projekte.
Viele Ideen von Anstoss 4 wurden verbessert, aber nicht ausgereift. Es ist auch hier möglich einen Verein zu kaufen und das Präsidentenamt zu übernehmen, allerdings ist es kaum möglich, hier Erfolge zu feiern. Auch der Transfermarkt gilt als eher unrealistisch da sich immer 4 Vereine um einen Spieler bewerben.
Anstoss 2007
Mitte 2005 kündigte Ascaron Anstoss 2006 an. Da sich jedoch das Release immer weiter verzögerte, wurde das Spiel in Anstoss 2007 umbenannt. Am 11. August 2006 erschien Anstoss 2007, welches Anstoss 2006 bis auf den veränderten Namen entspricht, in einer Jubiläumsedition, die einige Vorgänger (Anstoss 2 Gold, Anstoss 3, Anstoss Action und Anstoss 4 Edition 03/04) der Serie enthält. Positiv aufgenommen wurde die Ankündigung der Entwickler, den Textmodus zu erweitern, den Transfermarkt zu überarbeiten und den beliebten Netzwerk-Modus wieder zu integrieren, der für bis zu 64 Spieler ausgelegt ist. Negativ wurden allerdings die Streichungen eines Nationaltrainermodus sowie eines Hot-Seat-Modus aufgenommen. Am 30. Januar 2007 wurden nach 5 Patches die Arbeiten an Anstoss 2007 offiziell eingestellt. Trotz herber Kritik der Community wegen noch verbleibender Bugs und fehlenden (im Handbuch beschriebenen) Funktionen entschloss sich Ascaron aufgrund mangelnder finanzieller und personeller Ressourcen zu diesem Schritt.
Sonstiges
Da Ascaron nicht über offizielle FIFPro-Lizenzen verfügt, um in seinen Managerspielen die Spieler- und Mannschaftsnamen wirklichkeitsgetreu zu benennen, werden diese von Herstellerseite verfremdet (z. B „Zwietracht Frankfurt“ oder „Preußen Dortmund“, gemeint sind Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund). Um dennoch in den Genuss der Originaldaten zu kommen, schließen sich Jahr für Jahr mehrere Anstoss-Spieler und -Fans zusammen, um über den jeweiligen mitgelieferten Editor die Daten manuell zu verändern. Den Komplettdatensatz findet man, seit der Schließung des Project Userfiles im Jahr 2006, auf „Pimp my Anstoss“ (inzwischen nach Drohung der DFL offline, der Datensatz findet sich aber noch in diversen Foren), der allen Interessenten und Spielern den kostenlosen Download zur Verfügung stellt. Da an diesen „Userfiles“ eine große Anzahl fußballinteressierter Autoren mitarbeiten, haben diese traditionell eine sehr hohe Qualität bis in die tieferen Ligen und weit entfernte Länder. Für Aufsehen sorgte jedoch das Vorgehen der DFL, die im April 2006 einen Brief an Fanseiten verschickte mit der Aufforderung, alle von Fans erstellten Datensätze aus dem Verkehr zu ziehen, da ansonsten Klagen drohten. Viele Fanseiten zeigten dafür bislang wenig Verständnis. Von Verbänden außerhalb Deutschlands ist eine vergleichbare Mahnung bisher nicht eingetroffen.
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