- Marcel Reif
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Marcel Reif (* 27. November 1949 in Wałbrzych (Waldenburg), Polen) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Sportkommentator.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Geburt von Marcel emigrierte seine Familie 1956 zusammen mit ihm von Polen nach Tel Aviv. Seine Mutter war polnische, deutschstämmige Katholikin, sein Vater polnischer Jude. Deutsch erlernte er erst mit acht Jahren, als seine Familie nach Kaiserslautern zog. Als Jugendlicher spielte er u. a. beim 1. FC Kaiserslautern Fußball (Innenverteidigung, später offensives Mittelfeld).
Karriere
Reif studierte in Mainz Publizistik, Politikwissenschaft und Amerikanistik. 1972 wurde er freier Mitarbeiter beim ZDF in Mainz im Ressort Politik für die Sendungen heute und heute-journal. In den Jahren 1981 bis 1983 arbeitete er als Korrespondent im ZDF-Büro in London und wechselte 1984 zum Sport über. In seinen Anfangstätigkeiten in der ZDF-Sportredaktion als Reporter und Kommentator berichtete er über Fußball und Eishockey. 1991 war Reif Redaktionsleiter für den Sport-Spiegel, bis er 1994 zu RTL wechselte, wo er Chefkommentator für Fußballereignisse wurde. 1996 bis 1997 war er zudem noch Bereichsleiter für den Bereich Sport bei RTL, 1997 bis 1998 Chefkommentator im Fußball bei RTL. Seit 1999 ist er Chefkommentator für den Fußball bei Sky Deutschland (früher Premiere).
Auftritt in Madrid
Bekannt ist seine Reportage mit Günther Jauch vom „Torfall von Madrid“ im Champions-League-Spiel Real Madrid – Borussia Dortmund am 1. April 1998 in Madrid. Der Spielbeginn verzögerte sich um 76 Minuten, da ein Tor in sich zusammengesackt war und ersetzt werden musste. Die Wartezeit überbrückten die beiden mit Anekdoten und bildhaften Beschreibungen. Zitat: „Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan wie heute.“ Sie wurden 1998 für diese Reportage mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.[1]
Lehrbeauftragter/ Auszeichnungen
Von 1995 bis 2002 war er Lehrbeauftragter an den Instituten für Publizistik der Deutschen Sporthochschule Köln und Technischen Universität München. Reif bekam 2003 den Adolf-Grimme-Preis und 2002 den Deutschen Fernsehpreis für seine Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 für den Fernsehsender Premiere.
Privates
Reif wohnt in der Nähe von Zürich und war von 1999 bis 2006 in zweiter Ehe verheiratet. Marcel Reif hat drei Söhne. Seit April 2010 ist er mit der Münchener Medizinprofessorin Marion Kiechle verheiratet [2].
Schriften
- zusammen mit Christoph Biermann: Aus spitzem Winkel. Fußballreporter aus Leidenschaft. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2004. ISBN 3-462-03373-5 (Biografie)
- zusammen mit Corinna Harder, Andreas Richter: Tor! Gol! Goal! Die große Welt des Fußballs, Kempen: moses., 2006. ISBN 3-897-77285-X
Weblinks
Wikiquote: Marcel Reif – Zitate- offizielle Website
- Literatur von und über Marcel Reif im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Der Damit-kann-ich-leben-Mann, Die Zeit, 13. März 2003
- Bei uns gehört sich das nicht, Datum, Mai 2005
- Reifes Oberseminar, 11Freunde, 7. Dezember 2006
- Geld schießt sehr wohl Tore, wenn es vernünftig ausgegeben wird, Planet Interview, 12. November 2008
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Marcel Reif: Jauch rettete mich vorm medialen Selbstmord mit Video mit Ausschnitten aus der Madrid-Reportage bei Welt Online (besucht am 30. August 2008
- ↑ Marcel Reif: "Heirat war natürliche Konsequenz"
Kategorien:- Fernsehjournalist
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