- Linz AG
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Linz AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 2000 durch Fusion Sitz Linz Leitung Alois Froschauer Umsatz 608 Mio. Euro (2010) Branche Versorgung Website www.linzag.at Die LINZ AG ist eine stadteigene Linzer Holding, die Energieversorgung, kommunale Dienste und öffentlichen Nahverkehr in Linz und weiteren 105 Gemeinden in Oberösterreich anbietet. Sie ging im Oktober 2000 aus den ehemaligen Einzelbetrieben Elektrizitäts-, Fernwärme und Verkehrsbetriebe AG (ESG) und Stadtbetriebe Linz (SBL) hervor.
2010 erwirtschaftete die Linz AG einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro[1], das sind rund 45 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.
GmbHs innerhalb der Linz AG
Die Linz AG ist in drei Gesellschaften aufgeteilt, die sich mit der Strom- und Fernwärmeversorgung sowie dem öffentlichen Nahverkehr beschäftigen. Diese sind die Linz Strom GmbH, die Linz Gas/Wärme GmbH und die Linz Linien GmbH. Die vierte GmbH - Linz Service GmbH - beschäftigt sich mit allen weiteren Dienstleistungen und Infrastrukturangelegenheiten, die in die Zuständigkeit der Linz AG fallen. Die fünfte GmbH ist die Managementservice Linz GmbH, welche sich mit den internen Dienstleistungen des Unternehmens befasst.
Linz Strom GmbH
Die Linz AG betreibt ein 7.805[2] km langes Energieübertragungsnetz, 26 Umspannwerke und 3.090 Trafostationen, um die Stromversorgung von etwa 240.000 Kunden in Linz und dem östlichen Mühlviertel zu gewährleisten. Darüber hinaus werden drei Fernheizkraftwerke, ein Biomassekraftwerk und vier kleinere Wasserkraftwerke (bis zu 9 MW) zur eigenen Stromerzeugung genutzt. 2010 erwirtschaftete Linz Strom einen Umsatz von 290,482 Mio. Euro, was einer Steigerung zum Vorjahr von mehr als 32 Mio. Euro entspricht.
Über das Stromnetz wird auch der Telekommunikationsdienst Speed-Web angeboten, ein Breitband-Internetzugang „aus der Steckdose“[3]. Dieses PLC-Netz stand wiederholt in der Kritik der Presse, da es angeblich Störungen verursacht. Die Linz AG musste daher bereits Bußgelder bezahlen.[4]
Innerhalb der Linz Strom GmbH gibt es folgende Geschäftsbereiche: Asset Service (Elektrizitätsverteilung), Energieerzeugung (mit den Fernheizkraftwerken Linz-Mitte und Linz-Süd und den Biomassekraftwerk), Energiemanagement und Telekom. Der Strom-Verkauf erfolgt über die Tochtergesellschaft ENAMO.
GB Telekom
Die LINZ AG TELEKOM, als Informations- und Kommunikationsprovider, ist ein eigenständiger Geschäftsbereich der LINZ STROM GmbH. Mit 80 Mitarbeiter/innen und einem seit 1986 ausgebauten Lichtwellenleiter-Netz von insgesamt 1.350 Kilometern Länge, ist sie einer der größten heimischen Glasfasernetzbetreiber.
Das Kernversorgungsgebiet erstreckt sich auf die Region Oberösterreich. Mittels nationaler und internationaler Partner-Vernetzungen sind Gesamtlösungen der LINZ AG TELEKOM auch österreichweit und international umsetzbar. Das Leistungsspektrum umfasst Business-IT-Lösungen aus den Bereichen Vernetzung & Internet, Telefonie & Video, Security & Monitoring sowie Housing & Hosting für mittelständische und große Unternehmen. Das Unternehmen verfügt über Zertifizierungen in den Bereichen Informationssicherheits-Managementsystem (ISO/IEC 27001:2005), Qualitätsmanagement-System (ISO 9001:2008) und Sicherheitsmanagement-System (OHSAS 18001:2007).
Die LINZ AG TELEKOM leistet auch einen Beitrag hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung. Im Rahmen eines EU-weiten Projekts zum Thema „energiesparendes Verhalten als Beitrag zum Klimaschutz“ nimmt die LINZ AG TELEKOM eine wichtige Rolle ein. Durch das Projekt „eSESH – Saving Energy in Social Housing with ICT“ soll das Energiebewusstsein von Wohnungsmietern erhöht und damit langfristig Energie gespart werden.
Linz Gas/Wärme GmbH
Das Erdgas-Netz der Linz AG versorgt Linz und 27 weitere Gemeinden mit Erdgas. Die Linz Gas Vertrieb GmbH & Co ist der Erdgas-Lieferant der Linz AG und versorgt Kunden in diesen Gemeinden, sowie Kunden die vom liberalisierten Erdgasmarkt Gebrauch machen aus ganz Österreich.
Mit Fernwärme aus den drei Fernheizkraftwerken und den Biomassekraftwerk werden Linz und 22 weitere Gemeinden versorgt. Die Erzeugung von Fernwärme wurde am 1. Oktober 1970 erstmals vom Fernheizkraftwerk Linz-Mitte aufgenommen.
Insgesamt erwirtschaftete Linz Gas/Wärme 2010 einen Umsatz von 146 Mio. Euro.
Linz Linien GmbH
Die Tochtergesellschaft Linz Linien GmbH betreibt die Straßenbahn Linz, die Pöstlingbergbahn, den Oberleitungsbus Linz und die städtischen Omnibus-Linien. Auf den insgesamt 29 Linien (drei Straßenbahnlinien, Pöstlingbergbahn, vier Oberleitungsbuslinien, vier Schnellbuslinien, zwölf Omnibuslinien und sechs Stadtteilbuslinien) verkehren zusammen 164 Fahrzeuge.[5] Jährlich werden mit ihnen annähernd 90 Millionen Fahrgäste befördert. Die Linz Linien verzeichneten 2007 einen Umsatzrückgang von knapp 1,2 Millionen Euro auf 39,822 Mio. Euro. Seit März 2009 bedienen vor Wochenend- und Feiertagen auch vier Nachtlinien (eine Straßenbahnlinie und drei Buslinien) das Linzer Stadtgebiet.[6]
Zu den Linz Linien gehört ebenso die Linzer Grottenbahn am Pöstlingberg.
Im Sommer 2009 wurden anlässlich des Kulturhauptstadtjahres erstmals die Haltestelleninformationen der Linie 3 in Mundart angesagt. Auch wurden neue künstlerisch gestaltete Tickets aufgelegt und es sind neue Uniformen zum Einsatz gekommen.[7]
Das Unternehmen erhielt im August 2010 den 30.000. Bus der Citaro-Baureihe.[8]
Linz Service GmbH
Linz Service ist für kommunale Dienstleistungen und Infrastruktur zuständig. Diese Gesellschaft erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 134,620 Millionen Euro - das sind 6,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Linz Service GmbH beinhaltet die kommunalen Geschäftsbereiche Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung, Hafen, Bäder, Bestattung & Friedhöfe und IWA. Eng verbunden mit dem Linzer Hafen ist die Österreichische Donaulager GmbH, eine 100 % Tochtergesellschaft der Linz Service GmbH.
GB Wasserversorgung
Aus sechs Wasserwerken (Scharlinz, Goldwörth, Plesching, Fischdorf, Heilham und Haid) wird über ein 1.050 km langes Wassernetz die Wasserversorgung von Linz und 23 Umlandgemeinden betreut. Die Wasserförderung im Geschäftsjahr 2003/04 betrug etwa 22,9 Mio m³. Neben der Wassergewinnung, zu der u.a. die Wasserwerke gehören, gibt es noch die Abteilungen Wasserverteilung Linz, Wasserverteilung Umlandgemeinden und die Abteilung Planung und Dokumentation.
GB Abwasserentsorgung
Über ein 843 km langes Kanalnetz (davon 562 km in Linz)[9] wird das Abwasser zur Regionalkläranlage Asten geleitet; das Abwasser der nördlich der Donau liegenden Regionen wird dabei durch den Donaudüker gepumpt. Insgesamt 40 Gemeinden sind an das Abwassernetz angeschlossen. Weitere Abteilungen dieses Geschäftsbereiches sind neben der RKL Asten die Grundstücksentwässerung, der Kanalbauhof der Stadt Linz und die Abteilung Kanalbau und -planung.
GB Abfallentsorgung
Die Mülldeponie Asten (HMD Fisching) wird ebenfalls von der Linz AG - Linz Service GmbH betrieben. Im Geschäftsjahr wurden 87.000 t Abfälle entsorgt, davon 39.500 t Restmüll, 12.000 t Biomüll und 16.800 t Altpapier. Zu diesem Geschäftsbereich gehören zusätzlich vier Altstoffsammelzentren (ASZ Wiener Straße, ASZ Mostnystraße, ASZ Nebingerknoten und ASZ Dallingerstraße), eine Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) und eine Bioabfall-Kompostieranlage.
GB Bäder
Ebenfalls in den Bereich von Linz Service fällt die Betreuung von vier Hallenbädern mit Sauna (Parkbad, Hummelhofbad, Schörgenhubbad, Biesenfeldbad), drei davon mit angeschlossenem Freibad, und einer reinen Saunaanlage (Freizeitzentrum Ebelsberg). Weiters werden sieben kleinere Kinderfreibäder und drei Badeseen (Pichlinger See, Pleschinger See, kleiner Weikerlsee) betreut.
Die Marketingstrategie der Linz AG zielt dabei auf Errichtung von Oasen in der Stadt ab. So tragen alle 4 Bäder und das Freizeitzentrum Ebelsberg unter verschiedener Thematik folgende Namen: Fitnessoase Parkbad, Familienoase Biesenfeld, Erlebnisoase Schörgenhub, Wellnessoase Hummelhof und Saunaoase Ebelsberg.
Des Weiteren betreibt Linz Service eine Eishalle, drei Kunsteisbahnen sowie den Camping- und Zeltplatz am Pleschingersee.
GB Bestattung und Friedhöfe
Die vier im Eigentum der Stadt Linz befindlichen Friedhöfe Stadtfriedhof Linz/St. Martin, Urnenhain Urfahr, Urnenhain Kleinmünchen und Bergfriedhof Pöstlingberg stehen unter der Verwaltung der Linz AG. Es werden dabei 19.855 Grabanlagen betreut, die Gesamtfläche der Friedhöfe beträgt 675.000 m² Im Geschäftsjahr 2003/04 wurden 1.666 Bestattungsaufträge durchgeführt.
Am Urnenhain Urfahr betreibt die Linz AG ein Krematorium mit 2 Öfen, 38 Kühlkammern und 6 Aufbahrungszellen mit nachfolgendem Verabschiedungsraum. Pro Jahr werden rund 2.500 Kremierungen durchgeführt, die Kapazitäten reichen für 3.600 Fälle pro Jahr.
GB Hafen
Im Linzer Handelshafen werden jährlich etwa 3,6 Mio. t Güter umgeschlagen (Stand 2003/04). Die Lagerfläche der Linz AG beträgt 47.000 m² gedeckter Fläche und 7.500 m² Freilagerfläche. Es werden jährlich an die 150.000 Container umgeschlagen. Eine Attraktion des Hafens ist der MS Eduard, ein Eisbrecherschiff, welches auch für Hafenrundfahrten gemietet werden kann.
GB IWA
Zusätzlich - als kleinster Geschäftsbereich der Linz Service GmbH - wird noch das Institut für Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung und -forschung (kurz: IWA) betrieben, welches Trinkwasser- und Abwasseruntersuchungen, Emissionsmessungen, Bodenuntersuchungen u.v.m. auftrags der Linz AG, aber auch für Privatpersonen und Gewerbe- und Industriebetriebe tätigt.
Managementservice Linz GmbH
Diese GmbH, welche interne Aufgaben wahrnimmt, erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 93,7 Millionen Euro. Auch Bauprojekte der Linz AG, wie zum Beispiel die Errichtung der neuen Hauptbibliothek, fallen als Tochtergesellschaften in den Bereich der Managementservice Linz GmbH. Folgende Servicebereiche sind in der Managementservice Linz GmbH angesiedelt: Informationsmanagement, Beschaffung, Facility Management, Kundenservice und Baumanagement.
Linz AG Holding
Über diesen fünf GmbHs steht die Linz AG Holding. Diese nimmt - wie die Managementservice Linz GmbH - ebenfalls interne Aufgaben wahr und umfasst die Kernbereiche Konzernentwicklung, Marketing, Finanzen, Personal, Recht, Revision und Public Relations.
Beteiligungen
Die Linz AG hält zahlreiche Beteiligungen an anderen privaten und öffentlichen Unternehmen. Unter anderem ist die Linz AG mit 10,31 % an der Energie AG Oberösterreich beteiligt. An der Oberösterreichischen Ferngas Aktiengesellschaft werden im Moment 21 % gehalten sowie an der ECONGAS GmbH 2,45 %. Auch an der LIWEST Kabelmedien GmbH, einem regionalen Kabelfernsehanbieter, hält die Linz AG in Form von Linz Management Service einen 43 %-Anteil. Die Linz AG selbst ist eine 100 %-Tochter der Stadt Linz.
Geschichte der Vorläufergesellschaft ESG
TEG und Vorläufer (1880 bis 1923)
Die Betreibergesellschaft der Linzer Pferdetramway (eröffnet 1880) war die Linzer Tramway Gesellschaft, 1885 umbenannt in Tramway Linz–Urfahr, L. Ph. Schmidt & Cie. 1887 kaufte der Linzer Kaufmann Hermann Hofmann die Gesellschaft, die nun unter Tramway Linz–Urfahr, H. Hofmann firmierte. Hofmann verkaufte die Tramway 1896 an das Consortium für die Errichtung elektrischer Anlagen in Linz. 1897 wurde die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz–Urfahr (TEG) gegründet, die das Kraftwerk und die elektrische Straßenbahn mit allen Rechten und Pflichten vom Consortium übernahm.ESG (1923 bis 2000)
Am 5. Juni 1923 wurde die Gesellschaft in Elektrizitäts- und Straßenbahn-Gesellschaft Linz (ESG) umbenannt. 1939 wurde wegen des deutschen Aktiengesetzes die Firma in Linzer Elektrizitäts- und Straßenbahn Aktiengesellschaft geändert. 1975 erfolgte aus steuerlichen Gründen eine Übertragung der Gesellschaft auf die am 12. Dezember 1975 gegründete Linzer Elektrizitäts-, Fernwärme- und Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft. Die alte Gesellschaft war zu einem kleinen Teil (1,8 %) in Privatbesitz, weswegen einige Steuer- und Gebührenbefreiungen nicht ausgenützt werden konnten. Die neue ESG (die Abkürzung wurde beibehalten) gehörte zu 100 % der Stadt Linz.Vorläufergesellschaft SBL - Stadtbetriebe Linz GmbH
Die zweite Vorläufergesellschaft der Linz AG waren die SBL-Stadtbetriebe Linz GmbH. Gegründet wurden diese 1970 und gingen aus den ehemaligen Stadtwerken hervor. Die SBL beinhaltete folgende Geschäftsbereiche: Wasser, Abwasser, Abfall, Hafen, Bäder, Bestattung und Friedhöfe, IWA, die heute in der Linz Service GmbH angesiedelt sind. Zusätzlich gab es noch die Geschäftsbereiche Gas, Installation (beide heute in der Linz Gas/Wärme GmbH), Baumanagement und Zentralwerkstätten und Fuhrpark (beide heute in der Managementservice Linz GmbH).
Knapp vor der Fusion mit der ESG zur Linz AG übernahm die SBL die Betreuung der Friedhöfe (vorher nur Bestattung) im Jahr 1997 und im Jahr 1999 wurde der Geschäftsbereich Abfall (vom Magistrat) eingegliedert.
In den Stadtwerken (Vorläufer der SBL vor 1970) gab es noch die Bereiche städtische Volksküchen und städtischer Schlachthof.
Mitarbeiterstand und Sonstiges
Zur Zeit beschäftigt die Linz AG gesamt zwischen 2.600 und 2.700 Mitarbeiter. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://linzag.at/portal/portal/linzag/linzag/linzag_1/unternehmensdaten_3/kennzahlen/centerWindow?plaginit=1&action=1
- ↑ Geschäftsbericht 2010 der Linz AG
- ↑ Speed-Web Homepage
- ↑ Bußgelder gegen Steckdosen-Internet 21. April 2006
- ↑ Fahrplan 2008/2009,S.1,Linz AG Linien GsmbH für öffentlichen Personennahverkehr, 2008
- ↑ http://www.linzag.at/navigation/section,id,1611,nodeid,1611,_country,ag,_language,de,_qli,75.html
- ↑ Straßenbahnansagen in Mundart
- ↑ http://www.evobus.de/inter-evobus/0-674-399759-49-1323831-1-0-0-0-0-1-6990-0-0-0-0-0-0-0-0.html
- ↑ http://www.linzag.at/navigation/section,id,221,nodeid,221,_country,service,_language,de.html
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