- Mercedes-Benz Citaro
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Mercedes-Benz
Neuer CitaroO 530 Citaro Hersteller: EvoBus Bauart: Kraftomnibus Produktionszeitraum: seit 1997 Achsen: 2 / 3 Leistung: 180–240 kW
(245–326 PS)technisch zul. Gesamtgewicht (kg): 18.000−29.000 kg Fahrgastkapazität: max. 158 Plätze Vorgängermodell: Mercedes-Benz O 405 N Nachfolgemodell: - ähnliche Fahrzeuge: MAN Lion's City, Solaris Urbino 12, Setra S 415 NF, Neoplan Centroliner Evolution (N 4416) Der Mercedes-Benz Citaro, ausgesprochen [sɪ'tɑʀo], ist eine für den Linienverkehr entwickelte Omnibus-Baureihe von Daimler-Benz beziehungsweise deren Tochtergesellschaft EvoBus.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Typenbezeichnungen Citaro beziehungsweise O 530 ohne weitere Ergänzungen bezeichnen die Standardversion der Baureihe, den zwölf Meter langen, zweiachsigen und durchgehend niederflurigen Solobus. Bei den anderen Versionen des Citaro werden Abkürzungen an den Namen angehängt („Ü“ für die Überlandversion, „G“ für die Gelenkversion, „LE“ für Low Entry etc.).
Der Citaro wurde 1997 erstmals auf dem UITP-Kongress in Stuttgart vorgestellt. Mit Beginn der Serienfertigung 1998 wird dieser hauptsächlich in Mannheim und im französischen Ligny-en-Barrois (ein ehemaliges Kässbohrer-Werk) gebaut und gilt als Nachfolger des Mercedes-Benz O 405 N. Bei der Konstruktion konnte Daimler-Benz auch auf die Erfahrungen des Niederflurbusses Kässbohrer Setra S 300 N von 1989 aufbauen.
Nach 13 Jahren wurde 2010 der 30.000. Citaro ausgeliefert, womit dieser Bus einer der erfolgreichsten Linienbusse ist[1].
In der traditionellen Stadtausführung ist der Citaro durchgehend niederflurig, allerdings sind die Sitze im hinteren Fahrzeugbereich auf Podesten angebracht, die unter anderem den Einbau des hinten links unterflur liegenden Dieselmotors ermöglichen. Alternativ wird auch eine Variante mit seitlich stehendem Turmmotor angeboten, womit Podeststufen zumindest auf der rechten Fahrzeugseite und steile Anstiege im Wageninneren vermieden werden können. 2005 wurde zur Ergänzung der Produktpalette eine Low-Entry-Variante vorgestellt. In dieser Ausführung steigt der Fahrzeugboden vor der Hinterachse mit mehreren Stufen an, was den Einbau eines hinten mittig liegenden Unterflurmotors ermöglicht.
Das Facelift
Im Sommer 2006 gab es für die bestehenden Varianten eine größere Modellpflege, die sich nach außen durch eine überarbeitete Front- und Heckgestaltung (analog zu den kurz zuvor eingeführten Low-Entry-Bussen) zeigt. Das bisher charakteristische Merkmal der ersten Serie, die „Waschbrettblende“ an der Fahrzeugfront, die allerdings als Frontwerbefläche auch glattflächig ohne Stern lieferbar war und ist, entfiel zugunsten einer etwas gerundeteren Bugblende. Die seitliche Pfeilung der Blinker wurde umgedreht. Das Heck wurde dem Reisebus Travego angeglichen: es bekam ähnliche Mehrkammerleuchten und wurde insgesamt runder gestaltet. Im Rahmen dieses Facelifts wurde außerdem die zuvor verwendete starre Vorderachse durch eine schon beim Low-Entry-Fahrzeug genutzte Einzelradaufhängung ersetzt, wodurch der Fahr- und Federungskomfort gesteigert wurde. Der Innenraum unterscheidet sich durch eine leicht geänderte Deckengestaltung mit ovalen Deckenausströmern, ansonsten blieb dieser weitgehend unverändert. Die Angebotspalette der Fahrgastsitze wurde in der höchsten Komfortstufe um die ISE-Serie ergänzt, die an den spitz zulaufenden Rückenlehnen erkennbar ist. Sparsamere und sauberere Motoren der Normen Euro 4 und Euro 5 – später auch EEV – wurden eingeführt.
Zweite Citaro-Generation
Im Mai 2011 wurde die zweite Generation des Citaro der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Design hat sich mit der neuen Generation verändert. Im Jahr 2012 folgen nochmals Neuerungen im Heckbereich des Busses, mit denen der Citaro C2 dann komplett für Dieselmotoren der Norm Euro 6 augelegt sein wird[2].
Varianten
Derzeit wird der Citaro in folgenden Ausführungen hergestellt, wobei mit Ausnahme der neuen Solo- und Gelenkvariante die übrigen Modelle bis 2014 sukzessive noch im alten Design angeboten werden:
- O 530 K: Midibus, Länge 10,5 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen
- O 530: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 (auch 3) Türen, auch nur mit vorderer Tür (besonders in Ländern mit Linksverkehr)
- O 530 L: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 (auch 3) Türen
- O 530 G: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 (auch 4 oder 2) Türen
- O 530 GL: Gelenkbus (lang) (CapaCity), Länge 19,5 m, 4 Achsen, 3 oder 4 Türen
- O 530 LE: Low Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 (auch 3) Türen
- O 530 G Bluetec Hybridbus, Länge 18 m, 3 Achsen, 2 Türen
- O 530 Ü: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 Türen
- O 530 MÜ: Solobus (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 (auch 3) Türen
- O 530 LÜ: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 (auch 3) Türen
- O 530 GÜ: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 Türen
- O 530 LE Ü: Low-Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 Türen
- O 530 LE MÜ: Low-Entry (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 Türen
Überland-Version
Als entscheidenden Unterschied zur Stadtversion verfügen Citaro der Überlandausführung vorn serienmäßig über eine einflügelige Außenschwingtür anstelle einer doppelflügeligen Innenschwenktür (Zweispurabfertigung), die jedoch auch für die Überlandversionen lieferbar sind. Ferner verfügen die Überlandvarianten optional im Vorderwagen über Podeste unter den Sitzen sowie eine daraus resultierende veränderte Anordnung des Kraftstofftanks.
EvoBus bietet zwar eine gewöhnlich als „Überlandfront“ bezeichnete Frontgestaltung an, bei der sich die Zielanzeige hinter der einteiligen, nach hinten geneigten Frontscheibe und nicht in einem blendungsfreien, vorspringenden Kasten befindet, diese ist jedoch optional auch für Citaro der Stadtversion erhältlich. Ebenso kann die Überlandversion mit herkömmlicher Frontgestaltung bestellt werden.
Irvine-Citaro
Als die Hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra für die Weltausstellung Expo 2000 neue Busse beschaffen wollten, erstellten sie in Zusammenarbeit mit 300 Bürgern ein Lastenheft. Das ungewöhnliche Design lieferte James Irvine, so entstand die Version des Citaro im Irvine-Design. Hannover und Leipzig erhielten Fahrzeuge mit diesem Design.
Brennstoffzellen-Version
Als O 530 BZ wurden in den Jahren 2002 und 2003 vornehmlich im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten CUTE-Projektes 37 mit Brennstoffzellen betriebene Citaro hergestellt, die einem zwei, teilweise auch drei Jahre andauernden Praxistest unterzogen wurden. Bis Sommer 2010 waren noch einige Busse bei der HHA in Hamburg im Einsatz.
Rechtslenker-Version
Der Citaro – insbesondere als O 530, O 530 BZ oder O 530 G – ist auch als Rechtslenker für den Einsatz in Staaten mit Linksverkehr erhältlich. In dieser Ausführung kann aufgrund der Anordnung des Motors keine Tür hinter der letzten Achse eingebaut werden, so dass maximal zwei bzw. beim Gelenkbus drei Türen möglich sind. Als Rechtslenker ist der Citaro jedoch auch mit nur einer beziehungsweise beim Gelenkbus zwei Türen erhältlich. Auch gibt es eine Rechtslenker-Version mit zwei Türen auf der linken Seite und einer weiteren Mitteltür auf der rechten Seite, z.B. für den Einsatz als Vorfeldbus auf Flughäfen.
Spurbus-Version
Im Jahr 2008 wurde der erste von 47 Citaros (insgesamt 16 Solo und 31 Gelenkwagen) mit Spurführung an die Essener Verkehrs-AG geliefert. Die Fahrzeuge werden auf den vier Spurbuslinien in Essen eingesetzt. Der erste Linieneinsatz erfolgte nach einigen Testfahrten im Juli 2008. Diese Fahrzeuge ersetzten nach und nach die Fahrzeuge vom Typ O 405 GN (2).
Hybrid-Version
Seit 2010 fahren auch Citaro-Gelenkbusse in Hybridversion bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stadtwerke Krefeld AG, Hamburger Hochbahn AG[3] und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH. Für die Verkehrsuntenehmenen Essener Verkehrs-AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft, Münchner Verkehrsgesellschaft, Niederrheinische Versorgung und Verkehr Mönchengladbach werden derzeit Hybrid-Busse hergestellt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (acht Stück) und Leipziger Verkehrsbetriebe (drei Stück) setzen seit Mai 2011 Citaro Hybrid-Busse ein[4]. Ein Dieselmotor mit 160 kW lädt die Lithium-Akkus, während der eigentliche Antrieb immer durch vier Elektromotoren (Radnabenmotoren) mit zusammen 320 kW Leistung erfolgt. Unterhalb einer Geschwindigkeit von 30 km/h schaltet sich der Dieselmotor ab, so dass im Haltestellenbereich und im Stop-and-Go-Verkehr abgasfrei gefahren wird. Beim Bremsen und bei Gefällefahrten wirken die E-Motoren als Generatoren und laden die Akkumulatoren auf. Nur wenn die Ladung der Akkus etwa auf die Hälfte der Kapazität sinkt, schaltet sich der Dieselmotor ein. Dieser ist nur etwa halb so groß und schwer wie ein herkömmlicher Dieselmotor für einen Gelenkbus mit Verbrennungsmotor. Dadurch, dass er nur die Akkus laden muss, läuft er immer im gleichbleibenden, optimalen Drehzahlbereich, so dass das „Dieselanfahrgeräusch“ wegfällt und die Geräuschdämmung erleichtert wird. Durch das hohe Gewicht der Akkus ist der Bus allerdings um ca. 1,5 Tonnen schwerer als ein vergleichbarer Gelenkbus. Der Kraftstoffverbrauch rein für den Antrieb liegt etwa um ein Drittel niedriger als bei einem rein dieselgetriebenen Bus. Jedoch benötigen Heizung des Fahrgastraumes, Klimaanlage und Hilfsbetriebe weiterhin zusätzliche Energie. Dem Diesel-Hybridantrieb kommt eine Schlüsselfunktion zu als Produktplattform für alle Arten elektrischer Antriebe und Leistungsübertragung, ob durch Brennstoffzelle, Oberleitung, Induktion oder sonstige Möglichkeiten. Auch werden noch leistungsfähigere und leichtere Akkus angestrebt, um das Nutzlast-Totlastverhältnis weiter zu verbessern.
Oberleitungsbusse
Weil EvoBus selbst keine Oberleitungsbusse mehr anbietet, bauten die Verkehrsbetriebe der ungarischen Stadt Szeged in den Jahren 2006 bis 2010 in Eigenregie sechs gebraucht erworbene Citaro-Solowagen zu Oberleitungsbussen um. Hiervon erhofft man sich Einsparungen bei der Ersatzteilbevorratung – diese kann gemeinsam mit den gleichartigen Dieselbussen der Spenderbaureihe erfolgen – sowie geringere Anschaffungskosten gegenüber serienmäßig hergestellten Oberleitungsbussen. Die abgeänderte Typenbezeichnung lautet O-530 Tr12, die sechs Wagen tragen die Betriebsnummern T-860 bis T-865.
Motoren und Getriebe
Lieferbar sind drei Motorentypen:
- Dieselmotor OM 906 hLA (6,4 Liter Hubraum) mit 180 kW (245 PS) und 900 Nm oder 205 kW (279 PS) und 1100 Nm
- Dieselmotor OM 457 hLA (12 Liter Hubraum) mit 185 kW (252 PS) und 1100 Nm, 220 kW (299 PS) und 1250 Nm oder 260 kW (354 PS) und 1600 Nm
- Erdgasmotor M 447 hLAG (12 Liter Hubraum) mit 185 kW (252 PS) und 1050 Nm oder 240 kW (326 PS) und 1250 Nm
Nachdem die Dieselmotoren seit Herbst 2001 die Euro-3-Abgasnorm erfüllen, werden seit Oktober 2006 Dieselmotoren verbaut, die die Euro-4-Norm oder sogar die Euro-5-Norm bzw. den EEV-Standard erfüllen. Dazu ist neben einem Rußpartikelfilter das mit Harnstoff arbeitende BlueTec-System erforderlich, für das zusätzlich Harnstoff (AdBlue) getankt werden muss.
Die Motoren können aktuell mit folgenden Getriebevarianten kombiniert werden:
- ZF Ecomat 5-Gang-Automatikgetriebe
- ZF Ecomat Sechs-Gang-Automatikgetriebe
- ZF EcoLife Sechs-Gang-Automatikgetriebe (seit Ende 2008)
- Voith Vier-Gang-Automatikgetriebe
In der ersten Modellreihe waren außerdem Citaro mit der EPS bzw. Telligent-Schaltung, einem teilautomatisiertem Schaltgetriebe, erhältlich. Auf Sonderwunsch lassen sich ebenfalls weitere Schalthilfen bestellen.
Galerie
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Viertüriger Citaro G der Linz AG
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Citaro der Feuerwehr München
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Erfolgreichster Stadtbus aller Zeiten: 30.000 Citaro in zwölf Jahren. Pressemitteilung der Daimler AG vom 25. August 2010
- ↑ Roter Renner, 20. Mai 2011: Die Entwicklung steckt im Detail
- ↑ Mercedes Benz: Jetzt bei der Hamburger Hochbahn im Einsatz - zwei Citaro G Bluetec-Hybrid, 15. März 2010
- ↑ leipzig-info.de:"Bundesverkehrsminister übergibt Hybridbusse an Leipzig"
Weblinks
Commons: Mercedes-Benz Citaro – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienMercedes-Benz-Modelle
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