Liste der Kommandeure der Schutztruppe

Liste der Kommandeure der Schutztruppe

Die Kommandeure der Schutztruppe waren Inhaber der Befehlsgewalt in der kolonialen kaiserlichen Schutztruppe während ihres Bestehens von 1891[1] bis 1918. Der Kriegsherr (Oberbefehlshaber) der Schutztruppe war unmittelbar der Kaiser. Diese Regelung, analog zur derjenigen der Kaiserlichen Marine, stand im Gegensatz zu den restlichen Truppenkontingenten des Reichs, die in Friedenszeiten den jeweiligen deutschen Bundesfürsten als Kontingentsherrn[2] unterstanden, wobei dem Kaiser als Obersten Kriegsherrn ein Inspektionsrecht zustand. Die Schutztruppen waren dem Reichskanzler in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts (RKA) nachgeordnet, der von einem Unterstaatssekretär vertreten wurde. Das 1907 gegründete Reichs-Kolonialamt war in vier Abteilungen gegliedert. Drei bearbeiteten die Geschäfte der kolonialen Zivilverwaltung, die vierte, das Kommando der Schutztruppen, war für die Militärverwaltung zuständig.[3]

Inhaltsverzeichnis

Kommandeure im Kommando der Schutztruppen

  • Oberstleutnant Ferdinand Quade (1. April 1907 - 18. Oktober 1908)
  • Generalmajor Franz Georg von Glasenapp (18. Oktober 1908 - 6. April 1914)
  • Oberst von Below (7. April 1914).

Kommandeure der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika

Kommandeure der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika

Kommandeure der Schutztruppe für Kamerun

  • Hauptmann Max von Stetten (8. Juli 1894 - 6. August 1896)
  • Major Oltwig von Kamptz (18. Oktober 1897 - 17. April 1901)
  • Oberst Kurt Pavel (18. Mai 1901 - 31. Januar 1903)
  • Generalmajor Wilhelm Mueller (6. April 1903 - 18. Februar 1908)
  • Oberstleutnant Harry Puder (18. Februar 1908 - 13. September 1913)
  • Major Carl Zimmermann (13. April 1914 - Februar 1916)

Literatur

  • Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon, Quelle & Meyer Verlag, Leipzig 1920. - 3 Bde.
  • Wolfgang-Eisenhardt Maillard, Jürgen Schröder: Das Offizierkorps der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg 1914-18, Traditionsverband ehemaliger Schutz- und Überseetruppen e. V., 2003
  • William Stephenson: Der Löwe von Afrika. Der legendäre General Paul von Lettow-Vorbeck und sein Kampf um Ostafrika. München: Goldmann, 1984. ISBN 3-442-06719-7.
  • Leutwein, Theodor: Elf Jahre Gouverneur in Deutsch-Südwestafrika. 4. Auflage, Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft, Windhuk, Namibia 1997, ISBN 99916-40-07-X
  • Claus Piedmont: Stammliste der Offiziere und Sanitätsoffiziere des ehem. 5. Rhein. Infanterie-Regiments Nr. 65, Hannover, 3. Aufl. 1937, S. 143f.
  • Florian Hoffmann: Okkupation und Militärverwaltung in Kamerun. Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891–1914, Göttingen 2007
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band VII, Seite 120, Band 34 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1965, ISSN 0435-2408
  • Georg Rau: Deutsch-Südwestafrika. Bilder aus den Kriegen gegen die Hereros und Hottentotten. Mit einem Geleitwort des Generalleutnants z.D. Lothar v. Trotha; Verlag Stern & Schiele, Berlin-Schöneberg 1907
  • Vollständige Genealogie des alt-hinterpommerschen Geschlechts der Erb-, Burg- und Schlossgesessenen von Glasenapp / E. von Glasenapp; Berlin 1897
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1941, Verlag Justus Perthes, Gotha 1941
  • Reinhart Bindseil: Ruanda im Lebensbild des Offiziers, Afrikaforschers und Kaiserlichen Gouverneurs Gustav Adolf Graf von Götzen (1866–1910). Mit einem Abriss über die zeitgenössischen Forschungsreisenden Franz Stuhlmann, Oscar Baumann, Richard Kandt, Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg und Hans Meyer. Berlin 1992. ISBN 3-496-00427-4
  • Franz Volkmer, Denkwürdige Männer aus der Grafschaft Glatz; in: Blätter für Geschichte und Heimatkunde der Grafschaft Glatz, Band I, 1906-1910, S. 17-18

Einzelnachweise

  1. Edgar Loening: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, G. Fischer Verlag, 1920, S. 205f.
  2. Die Verfassung des Deutsche Reiches vom 16. April 1871, Art.63
  3. Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon, Quelle & Meyer Verlag, Leipzig 1920, S. 54

Weblinks


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