- Harry Puder
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Harry Franz Hugo Puder (* 24. Februar 1862 in Breslau; † 18. Dezember 1933 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun.
Militärische Laufbahn
Puder trat im April 1879 als Kadett in die 1. Matrosen-Division ein, wechselte 1880 als Fahnenjunker in das 3. Oberschlesische Infanterie-Regiment Nr. 62, wurde 1882 Sekondeleutnant und 1890 unter Beförderung zum Premierleutnant in das Infanterie-Regiment von Winterfeldt (2. Oberschlesisches) Nr. 23 versetzt. Am 24. Mai 1895 wurde er Hauptmann und Kompaniechef im 5. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 67. Im Juni 1897 schied er aus dem Heer aus und wurde als Hauptmann und Kompaniechef in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika angestellt. Im November 1900 trat er in die preußische Armee zurück und wurde Kompaniechef im Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr (3. Westfälisches) Nr. 16. 1904 schied er erneut aus dem Heer aus und wurde in der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika angestellt. 1906 wurde er zum Kommando der Schutztruppen im Reichskolonialamt versetzt und im Oktober des gleichen Jahres mit der Vertretung des Kommandeurs der Schutztruppe für Kamerun, Wilhelm Mueller, beauftragt. Am 18. Februar 1908 wurde er formell zum Kommandeur ernannt. Nach Beförderung zum Oberstleutnant (1912) schied er am 30. September 1913 aus der Schutztruppe aus und wurde mit dem 1. Oktober 1913 beim Stab des 2. Nassauischen Infanterie-Regiments Nr. 88 in Mainz angestellt. Am Ersten Weltkrieg nahm Puder als Kommandeur der 7. Infanterie-Brigade teil. Er schied als Generalmajor aus dem aktiven Dienst aus.
Puder in Afrika
In Deutsch-Ostafrika war Puder von 1899 bis April 1900 Bezirkschef von Tabora. 1904/05 nahm er an den Kämpfen gegen die Herero in Südwestafrika teil (Gefechte von Klein-Barmen, Onganjika, Oviumbo, Hamakari-Waterberg). Wegen einer Typhuserkrankung kehrte er 1905 vorzeitig nach Deutschland zurück.
Sein Haupttätigkeitsfeld fand Puder ab 1906 in Kamerun. Nach seiner formellen Ernennung zum Kommandeur leitete er die militärischen Maßnahmen zur Unterwerfung der an der Westgrenze des Bezirks Bamenda ansässigen Tiv-Gesellschaften (Alkasom-Muntschi-Expedition, Frühjahr 1908) und zur Eingliederung der Region Bafia in die deutsche Verwaltungsorganisation (1911). Spannungen bestanden in dieser Zeit zwischen ihm und Gouverneur Karl Ebermaier, die u. a. während der Reise des Gouverneurs in den Norden der Kolonie zum Tragen kamen. Puder kritisierte in diesem Zusammenhang die starke Inanspruchnahme der Kompanien für die Belange der Zivilverwaltung und setzte sich grundsätzlich für eine strikte Trennung von militärischen und administrativen Aufgaben ein. Bald nach Ebermaiers Rückkehr zur Küste schied Puder aus der Schutztruppe aus.
Literatur
- Claus Piedmont: Stammliste der Offiziere und Sanitätsoffiziere des ehem. 5. Rhein. Infanterie-Regiments Nr. 65, Hannover, 3. Aufl. 1937, S. 143f.
- Florian Hoffmann: Okkupation und Militärverwaltung in Kamerun. Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891–1914, Göttingen 2007
- Curt Strümpell: General Puder zum Gruß, in: Kamerun-Post 2/1929, S. 2
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