- Lokalbahn Mori–Arco–Riva
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Mori–Riva Bahnhof Riva im Jahre 1891Streckenlänge: 24,5 km Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur) Maximale Neigung: 28 ‰ Minimaler Radius: 40 m Legende0,00 Mori Etschtalbahn 173 m ü.d.M. 2,86 Mori-Borgata 204 m ü.d.M. 6,88 Loppio 224 m ü.d.M. 6,88 San Giovanni Pass 269 m ü.d.M. 12,89 Nago-Torbole 222 m ü.d.M. 17,83 Oltresarca 113 m ü.d.M. 19,20 Arco 87 m ü.d.M. 22,40 San Tomaso 79 m ü.d.M. 24,12 Riva 67 m ü.d.M. Die Lokalbahn Mori–Arco–Riva war eine 24 Kilometer lange schmalspurige Lokalbahn, welche vom heute in der Provinz Trient liegenden Bahnhof Mori an der Etschtalbahn gelegen über den San-Giovanni-Pass nach Riva zum Gardasee fuhr. Die Bahn fuhr auf bosnischer Spurweite von 760 mm fast vollständig auf eigener Trasse. Der Betrieb wurde ausschließlich mit Dampflokomotiven geführt. Die Eröffnung fand am 29. Januar 1891 statt, 1936 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünglich gab es Überlegungen, die Bahn entlang des Gardasees bis an das norditalienische Eisenbahnnetz zu führen. Wegen der parallel verlaufenden Etschtalbahn wurde diese Idee aber wieder verworfen. Riva war bereits Mitte 1800 aufgrund seines mediterranen Klimas ein beliebter Ort zum Verweilen. Die Mori-Arco-Riva-Bahn schaffte die fehlende Verbindung zur Brennerbahn. Später wurde überlegt, die Bahn auf Meterspur und Elektrobetrieb umzustellen. 1925 wurde die Strecke von Mori noch bis Rovereto verlängert, als Gegenstück zur Nonstalbahn. Aufgrund des aufkommenden Automobilverkehrs wurde der Betrieb eingestellt und der öffentliche Verkehr heute von Autobussen übernommen.
Lokomotiven und Wagen
1890 bis 1892 wurden vier dreifachgekuppelte Lokomotiven mit den Nummern 1–4 beschafft, wie sie zuvor schon von der Steyrtalbahn in Dienst gestellt wurden. Die ersten drei wurden 1890, die letzte 1892 von Krauss in Linz geliefert, sie erhielten die Namen „ARCO“, „RIVA“, „LAGO DI GARDA“ und „PINZOLO“. Die Südbahngesellschaft (SB), die den Betrieb auf dieser Lokalbahn führte, ordnete die vier Maschinen als Reihe 40 ein. Drei der Lokomotiven mussten im Ersten Weltkrieg an die k.u.k. Heeresfeldbahn abgegeben werden, die vierte wurde nach 1918 verschrottet. Eine der Lokomotiven gelangte nach dem Ersten Weltkrieg nach Rumänien, wurde dort bis 1975 von den CFR eingesetzt und verkehrt heute auf einer Parkeisenbahn im Zoo von Omaha in den USA.
Nach dem Ersten Weltkrieg gelangten drei Lokomotiven (RKV Nr. 1 bis 3) zur Lokalbahn Mori–Arco–Riva, welche ursprünglich von der Schmalspurbahn Ružomberok–Korytnica kúpele in der heutigen Slowakei stammten. Die Maschinen waren von der Budapester Lokomotivfabrik MÁVAG gebaut worden. Im Ersten Weltkrieg wurden die Lokomotiven von der k.u k. Heeresfeldbahn beschlagnahmt. Sie kamen dann auf der Fleimstalbahn und der Grödnerbahn im Militärverkehr an der Dolomitenfront zum Einsatz und gelangten so später zur Italienischen Staatsbahn FS. Diese setzte sie fortan auf der Lokalbahn Mori–Arco–Riva ein.
Gegenwart
Es ist noch an einigen Stellen die ursprüngliche Trasse auf der Fahrt über den San-Giovanni-Pass neben der Straße zu sehen. In den Orten Arco und Riva sind die Bahnhofsgebäude noch vorhanden, in Riva wurde es noch länger als Busbahnhof verwendet, heute befindet sich darin unter anderem eine Gastwirtschaft.
Literatur
- Giacomo Nones: Storia di una ferrovia. Mori–Arco–Riva. Luigi Reverdito Editore, Trento 1981.
- Mario Forni, Paolo Corrà: Le Ferrovie del Trentino. Edizioni U.C.T., Trento 2003, ISBN 88-86246-94-3.
- Josef Dultinger: Auf schmaler Spur durch Südtirol. Schmalspurbahnen südlich des Brenners. Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum 1982.
- Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
- Dr. Christoph Hartung von Hartungen: Der Gardasee, Gardone-Riviera, und die Eisenbahn Mori–Arco–Riva. Städtebilder-Verlag, Zürich 1893.
Weblinks
- Tiroler Museumsbahnen: Die Lokalbahn Mori–Arco–Riva. Abgerufen am 24. Oktober 2011.
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