Anton Dominik Fernkorn

Anton Dominik Fernkorn
Anton Dominik Fernkorn, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1858
Anton Dominik Fernkorn mit dem Modell für das Denkmal Erzherzog Karls

Anton Dominik Ritter von Fernkorn (* 17. März 1813 in Erfurt; † 16. November 1878 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Bildhauer und Bildgießer. Er gilt als einer der wichtigsten Meister des frühen Historismus.

Nach einer teilweise autodidaktischen Ausbildung lernte er in München bei Ludwig Schwanthaler. Ab etwa 1850 war er in Wien, wo er eine alte Kanonengießerei (heute Elektrotechnisches Institutsgebäude der TU Wien in der seit 1873 so benannten Gußhausstraße) als Arbeitsstätte (Bildgießerei) verwendete.

Seine bekanntesten Werke sind patriotische Standbilder in Österreich, vor allem die Reiterstatuen von Erzherzog Karl (1853-1859) und Prinz Eugen (1860-1865) auf dem Heldenplatz. Von ihm ist auch der Löwe von Aspern, ein liegender Löwe als Denkmal an den Sieg über Napoleon in der Schlacht bei Aspern. Diese Skulptur befindet sich ebenfalls auf dem Heldenplatz - aber auf demjenigen in Aspern (heute ein Teil von Wien-Donaustadt).

Das Denkmal von Erzherzog Karl, nach einem Gemälde von Johann Peter Krafft, ist insofern ein technisches Wunderwerk, als das Pferd nur auf den Hinterbeinen steht. Dieses Kunststück konnte beim Prinzen Eugen nicht mehr wiederholt werden: hier berührt der Schweif des Pferdes den Sockel.

Nach mehreren Schlaganfällen Fernkorns wurde Prinz Eugen von seinen Schülern fertiggestellt. Der Legende nach kam Fernkorns Krankheit daher, dass er die technische Leistung des Erzherzog-Karl-Denkmals nicht wiederholen konnte. Sein Schüler Franz Pönninger setzte die Bildgießereiwerkstatt fort.

In Zagreb steht das Reiterdenkmal zu Ehren des kroatischen Ban Josip Jelačić, welches ebenfalls von Fernkorn geschaffen wurde. Es wurde 1864 fertiggestellt und am 17. Dezember 1866 feierlich eingeweiht.

Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 18).

Galerie

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Anton Dominik Fernkorn — Anton Dominick Ritter von Fernkorn (1813 1878) était un sculpteur autrichien né à Erfurt et mort à Vienne. Sommaire …   Wikipédia en Français

  • Anton Dominik Fernkorn — Anton Dominick Ritter von Fernkorn (1813 1878) was an Austrian sculptor. He was born in Erfurt, Thuringia and died in Vienna.CareerFernkorn studied sculpture under the sculptor Ludwig Michael Schwanthaler in Munich. In 1840 he moved to Vienna,… …   Wikipedia

  • Anton Dominik von Fernkorn — Anton Dominik Fernkorn, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1858 …   Deutsch Wikipedia

  • Fernkorn — Anton Dominik Fernkorn, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1858 Anton Dominik Fernkorn mit dem Modell für das Denkmal Erzh …   Deutsch Wikipedia

  • Fernkorn — (izg. férnkorn), Anton Dominik (1813 1878) DEFINICIJA austrijski kipar, realist, majstor izrade brončanih spomenika (Sv. Juraj ubija zmaja i Spomenik banu Jelačiću u Zagrebu) …   Hrvatski jezični portal

  • Fernkorn — Fernkorn, Anton Dominik, Bildhauer und Erzgießer, geb. 17. März 1813 in Erfurt, Direktor der Kunsterzgießerei in Wien, seit 1866 geisteskrank, gest. 16. Nov. 1878; Hauptwerke: Reiterstandbild des Erzherzogs Karl (1860) und des Prinzen Eugen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fernkorn — Fẹrnkorn,   Anton Dominik, Ritter von (seit 1860), Bildhauer und Erzgießer, * Erfurt 17. 3. 1813, ✝ Wien 15. 11. 1878; Schüler L. von Schwanthalers, ab 1840 in Wien tätig, wo er Leiter der neu gegründeten staatlichen Erzgießerei wurde. Er schuf… …   Universal-Lexikon

  • Brunnen in Wien — Brunnen am Fischhof in Wien, 1737 …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Jelacic — Ban Joseph Jelačić von Bužim Ban Jelačić Wappen, 1848 Joseph Jelačić von Bužim, zeitgenössisch oft auch Je …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Jelačić — Ban Joseph Jelačić von Bužim Ban Jelačić Wappen, 1848 Joseph Jelačić von Bužim, zeitgenössisch oft auch Je …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”