- Lorchhausen
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Lorchhausen Stadt LorchKoordinaten: 50° 3′ N, 7° 47′ O50.0519444444447.783055555555675Koordinaten: 50° 3′ 7″ N, 7° 46′ 59″ O Höhe: 75 m ü. NN Eingemeindung: 1971 Postleitzahl: 65391 Vorwahl: 06726 Lorchhausen, auch Lorchhausen im Rheingau, ist ein Ortsteil der Stadt Lorch und Grenzort zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Lorchhausen ist die westlichste und mit 75 Meter über NN am Rheinufer die am tiefsten gelegene Ortschaft von ganz Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geografische Lage
Lorchhausen liegt am rechten Ufer des Rheins bei Stromkilometer 542 an der Mündung des 3,2 Kilometer langen Retzbachs und gilt als Tor zum Rheingau. Die Häuser der Ortschaft drängen sich am Fuß der steil aufragenden Felsabhänge des Rheinischen Schiefergebirges entlang des Rheinufers und im unteren Retzbachtal, das bis in die Nähe der höchsten Erhebung der Lorchhausener Gemarkung reicht, der 422 Meter hohen Silbergrube. Außer dem Retzbachtal hat die Gemarkung noch Anteil an dem Niedertal, das für Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Rheingau und der Kurpfalz war. Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier die Zonengrenze zwischen der Amerikanischen Besatzungszone, zu der Lorchhausen gehörte, und der Französischen Besatzungszone. Zugleich wurde das Niedertal zur Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Osten fällt der Lorchhausener Wald ab bis zur Gemarkungsgrenze im Tiefenbachtal und umfasst dort die Ruine Waldeck, der Sauerburg benachbart gelegen. [1]
Nachbargemeinden
Die Gemarkungsgrenze von Lorchhausen liegt im Westen in der Fahrrinne des Rheins, dort zugleich als Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz. Am gegenüberliegenden Ufer liegen Bacharach und Oberdiebach. Nachbarorte im Norden sind Kaub und Sauerthal. Im Osten und Süden schließt die Gemarkung der Kernstadt Lorch an. Die Bebauung von Lorchhausen und Lorch ist nach dem Zweiten Weltkrieg entlang des Rheinufers nach und nach zusammengewachsen.[1]
Geschichte
Lorchhausen wurde im Jahr 1211 in einem Güterverzeichnis des Klosters Eberbach erstmals urkundlich erwähnt und bildete als Siedlung von Lorcher Edelknappen bis 1773 mit Lorch eine Gemeinde. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss kam Lorchhausen im Jahre 1803 an das Fürstentum Nassau-Usingen, das ab 1806 durch Napoleon I. zum Herzogtum Nassau erhoben wurde. 1866 wurde Lorchhausen, wie ganz Nassau, dem Königreich Preußen einverleibt und war Teil der Provinz Hessen-Nassau.
Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich der Ort in einem kleinen Gebiet, dem Freistaat Flaschenhals zwischen den Besatzungszonen der Amerikaner und Franzosen. Das Gebiet wurde 1919 im Vertrag von Versailles als Freistaat anerkannt und bestand bis 1923.
Seit 1947 ist der Ort Teil des von den Amerikanern gegründeten Landes Hessen. 1971 erfolgte der erneute Zusammenschluss mit Lorch.
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Lorchhausen ist ein traditionsreicher Weinbauort im Anbaugebiet Rheingau mit rund 20 Hektar Rebfläche, die überwiegend mit den Rieslingreben, aber auch mit Spätburgunder bestockt ist. Hier beginnt die Rheingauer Rieslingroute, die von hier nach Osten bis Wicker durch alle Rheingauer Weinbaugemeinden führt.
Verkehr
Die einzigen Verkehrsanbindungen von Lorchhausen sind die Bundesstraße 42, die direkt am Rheinufer verläuft, und die Rechte Rheinstrecke. Bei starkem Rheinhochwasser wie 1988 und 1993, als die Bundesstraße überflutet war, konnten die Einwohner nur noch auf den Bahnverkehr zurückgreifen.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Bonifatius
- Clemenskapelle
- Pfarrhaus
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Lorchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ort im Rheingau-Taunus-Kreis
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- Weinbauort
- Ort am Mittelrhein
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