Louisendorf (Frankenau)

Louisendorf (Frankenau)
Louisendorf
Stadt Frankenau
Koordinaten: 51° 6′ N, 8° 53′ O51.0976777777788.8765638888889394Koordinaten: 51° 5′ 52″ N, 8° 52′ 36″ O
Höhe: 394–414 m ü. NHN
Einwohner: 145 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Feb. 1971
Postleitzahl: 35110
Vorwahl: 06455

Louisendorf ist der kleinste Stadtteil von Frankenau im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Louisendorf liegt im Kellerwald am Rand des Nationalparks Kellerwald-Edersee östlich von Frankenau.

Geschichte

Im Jahre 1687 wurde die Wüstung Hammonshausen zur Errichtung einer Kolonie für Glaubensflüchtlinge (Hugenotten) aus Frankreich ausgewiesen. Die neue Siedlung erhielt im Jahre 1700 den Namen Louisendorf nach der Prinzessin Marie Luise von Hessen-Kassel. Im September 1700 hatte die Gemeinde schon um eine Umbenennung nachgefragt, da der alte Ortsname für heidnisch gehalten wurde - wohl durch die Assoziation mit dem ägyptischen Gott Ammon. Zunächst war an den Namen Sophienberg gedacht worden. [1]

Die Siedlung ist als Straßendorf mit 16 Parzellen angelegt. In der Mitte der Straße liegen Schule (heute abgerissen und durch ein kleines Feuerwehrhaus ersetzt) und die Kirche einander gegenüber. Da der Dorflehrer eine kleine Landwirtschaft unterhielt, gehörte zur Schule eine Scheune, die erst im beginnenden 18. Jahrhundert errichtet wurde. Im Unterschied zu den ansonsten in nordhessischer Fachwerkbauweise errichteten Gebäude, griff man hier auf eine Feldstein-Bauweise zurück, wie sie im französischen Herkunftsgebiet der Siedler üblich war. Die Scheune wurde seit 2002 renoviert und dient nun als Standesamt.

Die Gemeinde musste anfangs einen mehr als einstündigen Fußweg zum Gottesdienst in der Kapelle des Klosters St. Georgenberg in Frankenhausen in Kauf nehmen. Der Landesfürst Karl erteilte auf Bitte der Gemeinde im Jahr Juli 1699 die Genehmigung, in Louisendorf selbst eine Kirche zu errichten. Diese entstand ab 1700 in Eigenleistung der Gemeinde im auf Grund der günstigen Verfügbarkeit von Bauholz ortsüblichen Fachwerkstil und konnte im Oktober 1702 geweiht werden. Etwa 169 Jahre wurde in der Kirche französisch gepredigt, dann fand sich kein französischsprachiger Pfarrer mehr. Seit Juni 1871 wird in der Kirche auf deutsch gepredigt.

Sonstiges

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schreiben vom 15. September 1700 an den Landgrafen von Hessen

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