- Ludwig Friedrich von Gaab
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Ludwig Friedrich (von) Gaab (* 1. April 1800 in Tübingen; † 23. August 1869 in Stuttgart) war württembergischer Baurat.
Leben
Gaab war Schüler des Baumeisters Adam Friedrich Groß. Er wurde 1838 zum württembergischen Hofkammerbaumeister ernannt, 1840 zusätzlich zum Stadtdirektionsbaumeister in Stuttgart. 1846 kam er zum Eisenbahnbau, wo er bis zu seinem Tod Mitglied der württembergischen Eisenbahnkommission wurde. Im Gegensatz zu seinen anfänglichen Kollegen Karl Etzel und Michael Knoll war er reiner Architekt ohne ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund.
1852 empfing Gaab als Auszeichnung das Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone. Damit erhielt er den persönlichen Adel. Zu Gaabs Schülern zählt der Heilbronner Stadt- und Stiftungsbaumeister Louis de Millas.
Werk
Gaab schuf die Infanteriekaserne (1843, heutiger Rotebühlbau, zusammen mit Johann Kaspar Vogel), den Umbau des alten Lusthauses am Schlossplatz und das Kronprinzenpalais (1844–1849, nach Vorbild des Münchener Herzog-Max-Palais) in Stuttgart, den Umbau des Schlosses in Kilchberg (1843), die neue Heilig-Kreuz-Kirche in Loffenau (1843), die evangelische Kirche in Neckarwestheim (1844), die Berger Kirche in Berg (1853–1855) und den Umbau des Schlosses in Donzdorf (1856). In seiner Funktion bei der Stadt Stuttgart plante er darüber hinaus verschiedene Privathäuser.
In Rahmen seiner Tätigkeit für die württembergischen Eisenbahnen entstand von 1846 bis 1853 die Südbahn Ulm–Friedrichshafen mit repräsentativen Empfangsgebäuden wie beispielsweise in Ulm (1850) und Friedrichshafen Stadt (1847–1848). 1857 und 1858 entstanden unter von Gaab die ersten Pläne für die Kocherbahn Heilbronn–Hall, die jedoch durch die Entscheidung, die Strecke über Weinsberg anstatt über Neckarsulm bauen zu lassen, weitgehend hinfällig wurden. Von 1857 bis 1869 widmete er sich der Oberen Neckarbahn Plochingen–Villingen. 1865 bis 1869 entstand unter von Gaab darüber hinaus die Hohenzollernbahn Tübingen–Hechingen.
Von Gaabs Baustil war zunächst klassizistisch geprägt. Später entwickelte er einen Hang zum Historismus, den er jedoch in seinen Bauten für die Eisenbahn kaum durchsetzen konnte.
Literatur
- Roland Feitenhansl: Der Bahnhof Heilbronn – seine Empfangsgebäude von 1848, 1874 und 1958. DGEG Medien, Hövelhof 2003, ISBN 3-937189-01-7.
- Joachim Hennze: Kirchen im Landkreis Heilbronn. In: heilbronnica 3. Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte. Heilbronn 2006
Personendaten NAME Gaab, Ludwig Friedrich ALTERNATIVNAMEN Gaab, Ludwig Friedrich von KURZBESCHREIBUNG württembergischer Baurat GEBURTSDATUM 1. April 1800 GEBURTSORT Tübingen STERBEDATUM 23. August 1869 STERBEORT Stuttgart
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