- Ludwig Heinrich Heydenreich
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Ludwig Heinrich Heydenreich (* 23. März 1903 in Leipzig; † 14. September 1978 in München) war ein deutscher Kunsthistoriker. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre waren die bildende Kunst und Architektur der italienischen Renaissance. Seine wichtigsten Veröffentlichungen widmen sich Leonardo da Vinci.
Leben und Werk
Heydenreich studierte und wurde promoviert bei Erwin Panofsky am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg, das trotz seines erst kurzen Bestehens aufgrund der ikonologischen Theoriebildung Panofskys und Aby Warburgs bereits Weltgeltung besaß.
1934, ein Jahr nach der erzwungenen Emigration des „Nichtariers“ Panofsky, wurde Heydenreich Privatdozent am Seminar, dessen Geschäftsleitung er auch bald übernahm. Er lehrte hier von 1934 bis 1937. Vorwürfe und Diffamierungen seitens nationalsozialistischer Kreise (z.B. Werner Burmeister) trug ihm ein, dass er die verbliebenen Doktoranden seines Lehrers weiter betreute und auch manche – wenn auch nicht alle – als „jüdisch“ diffamierten theoretischen Ansätze Panofskys weiter vertrat. Von 1937 bis 1943 lehrte er in Berlin. 1943 wechselte er nach Florenz, wo er als Nachfolger von Friedrich Kriegbaum die Leitung des Kunsthistorischen Instituts (KHI) antrat. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des deutschen militärischen Kunstschutzes arbeitete er zusammen mit italienischen Denkmalpflegebehörden am Schutz historischer Bauten und Kunstwerke vor Kriegsschäden und Zweckentfremdung, insbesondere in Florenz, Siena und Pisa. Die von ihm in Auftrag gegebene fotografische Dokumentation der Altstadt von Florenz ist das letzte Zeugnis für deren historischen Zustand, bevor die deutschen Truppen 1944 bei ihrem Rückzug den Ponte Santo Spirito und die beiden Bauten vor dem Ponte Vecchio zerstörten.
1946 wurde er Gründungsdirektor des in München angesiedelten Zentralinstituts für Kunstgeschichte (ZI), das in einem internationalen Rahmen den Wiederaufbau der deutschen Kunstgeschichte fördern und die Wiederbelebung der seit 1933 abgerissenen internationalen Kontakte ermöglichen sollte. Heydenreich leitete das ZI bis 1970. Seit 1951 war er Herausgeber des Reallexikons zur Deutschen Kunstgeschichte.
Schriften
- Italienische Renaissance. Anfänge und Entfaltung in der Zeit von 1400 bis 1460. Beck, München 1972.
- Leonardo. Rembrandt Verlag, Berlin 1943.
- Mit Bern Dibner und Ladislao Reti: Leonardo, der Erfinder. Belser, Stuttgart 1981.
- Leonardo-Studien. Hrsg. von Günter Passavant, Prestel, München 1988.
- Die Sakralbau-Studien Leonardo da Vincis. Untersuchungen zum Thema: Leonardo da Vinci als Architekt. Fink, München 1971.
- Studien zur Architektur der Renaissance. Ausgewählte Aufsätze. Fink, München 1981.
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Heinrich Heydenreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geschichtsseite des KHI mit Angaben zur Rolle Heydenreichs
- Christoph Gunkel: Wie die Nazis Ruinen als Propaganda einsetzten. einestages (spiegel.de) vom 31. Mai 2010 (Ralf Peters entdeckte 2000 hunderte Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg, Trümmerbilder. Auch Ludwig Heydenreich beteiligte sich an den Propagandaaufnahmen.)
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