Werner Burmeister

Werner Burmeister

Werner Burmeister (* 26. Juni 1895 in Schwerin; † 30. November 1945 in Hamburg) war ein deutscher Kunsthistoriker, der eine Zeit lang das Kunstgeschichtliche Seminar an der Universität Hamburg leitete.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Burmeister wurde als Sohn des Kaufmanns Heinrich Burmeister und dessen Frau Sophie, geb. Karstadt (*1859 Grevesmühlen), einer Schwester und anfangs Miteigentümerin des berühmten Kaufhaus-Gründers, geboren. Er absolvierte das Gymnasium in Schwerin, besuchte verschiedene Universitäten und wurde schließlich 1923 über Wandmalerei in Mecklenburg an der Universität Rostock bei Max Hauttmann zum Dr. phil. promoviert. Er wechselte zur Universität Hamburg, wo er sich 1931 mit dem Thema „Die norddeutsche mittelalterliche Backsteinkunst und ihre Beziehungen zu Westeuropahabilitierte.

Burmeister war seit 1933 Mitglied der SA und seit 1937 Mitglied der NSDAP.[1] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten übernahm er eine Zeit lang als Privatdozent die Leitung des Kunsthistorischen Seminars der Hamburger Universität, das unter Erwin Panofsky und Aby Warburg über Deutschland hinaus bekannt geworden war und wesentlich zur Begründung der Ikonologie beigetragen hatte. Als Leiter des Seminars, das er strikt nationalsozialistisch ausrichten wollte, geriet Burmeister in scharfen Gegensatz zu Ludwig Heinrich Heydenreich, der versuchte, die ikonologische Tradition fortzuführen.

Burmeister, der sich hauptsächlich auf norddeutsche Kunst und Backsteingotik spezialisiert hatte, hielt von 1933 bis einschließlich 1940 Vorlesungen über u.a. romanische Baukunst, Backsteingotik, Spätgotik, Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, niederdeutsche Volkskunst, Malerei der Romantik, Malerei des Impressionismus und Niederländische Malerei.

1940 wurde er zum Dienst in der Wehrmacht eingezogen. Sein Nachfolger als Leiter des Kunsthistorischen Seminars war kurzzeitig Hubert Schrade, der 1941 an die Reichsuniversität Straßburg berufen wurde.

Burmeister starb 1945. Über die näheren Umstände ist nichts bekannt.

Schriften

  • Die Wandmalerei in Mecklenburg bis 1400. (Dissertation). Veröffentlicht von: Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde e. V., Schwerin, 1925.
  • Mecklenburg, aufgenommen von der Staatlichen Bildstelle, beschrieben von Werner Burmeister, 64 S. Text, 135 Bilder, Deutscher Kunstverlag, Berlin, 1926.
  • Wismar. Aufnahmen Staatliche Bildstelle. 36 S. Text, 47 Bilder, 1926.
  • Dom und Neumünster zu Würzburg., August Hopfner Verlag, Magdeburg, 1928.
  • Norddeutsche Backsteindome., Deutscher Kunstverlag, Berlin, 1930.
  • Die westfälischen Dome Paderborn, Soest, Osnabrück, Minden und Münster. Aufnahmen von Walter Hege. 68 S. Text, 80 Bilder, Deutscher Kunstverlag, Berlin, 1936.

Weblinks

  • Auszug aus Burmeisters Dissertation Wandmalerei in Mecklenburg bis 1400 (Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)

Einzelnachweise

  1. Heinrich Dilly / Ulrike Wendland: "Hitler ist mein bester Freund ..." Das Kunsthistorische Seminar der Hamburger Universität, in: Eckart Krause u.a. (Hrsg.), Hochschulalltag im "Dritten Reich". Die Hamburger Universität 1933-1945, Teil II, Berlin/Hamburg 1991, S. 614 f.

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