- Ludwig Manfred Lommel
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Ludwig Manfred Lommel (* 10. Januar 1891 in Jauer; † 19. September 1962 in Bad Nauheim) war ein deutscher Humorist.
Lommel wuchs in Neukirch an der Katzbach auf. Ab 1908 lebte er in Bremen, um sich in „Wolle und Tuch“ umzusehen (sein Vater war Tuchfabrikant). Lommel nahm heimlich Schauspielunterricht und wurde zur Strafe zu Geschäftsfreunden nach Manchester geschickt.
Trotz dieser Aufsicht erlebte er sein Bühnendebüt im Prince-Theater in Shanklin auf der Isle of Wight unter dem Pseudonym „Charles Holmes“. Die Strafe folgte auf dem Fuß. Die väterlichen Zuwendungen fielen aus.
Als Vertreter „in Ölen und in Fetten“ kehrt er zurück nach Deutschland. Im Ersten Weltkrieg war er Reserveoffizier, als welcher er Flugzeugmotoren zum Vergnügen seiner Untergebenen imitierte.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Lommel Weinvertreter. Da er hierbei erfolglos war, wandte er sich als Komiker erneut der Schauspielerei zu. Berühmt wurde er durch Solotourneen sowie im Rundfunk besonders durch seine „Geschichten aus Runxendorf“ mit den Hauptfiguren Paul und Pauline Neugebauer und durch zahlreiche Couplets. Bis zu zwölf verschiedene Personen innerhalb einer Szene konnte er stimmlich parodieren.
In der späten Weimarer Zeit erreichte Lommel den Gipfel seiner Popularität; er produzierte mehrere erfolgreiche, heute verschollene Filme und verkaufte Schallplatten seiner humoristischen Vorträge in enormen Auflagen. Im Nationalsozialismus war Lommel einer der populärsten Rundfunkkomiker. Nach 1945 ließ er sich in Bad Nauheim nieder und engagierte sich für verschiedene wohltätige Projekte zugunsten der Heimatvertriebenen. Dafür wurde Lommel mit dem Bundesverdienstkreuz und diversen anderen Auszeichnungen bedacht. In den 1950er Jahren kamen seine Beiträge (Paul und Pauline) regelmäßig im Hessischen Rundfunk.
Lommel hatte fünf Kinder:
- Sohn Hans (1916–2000)
- Tochter Ruth Lommel (* 1918) ist Schauspielerin
- Sohn Werner (1922–1944), im Zweiten Weltkrieg hingerichtet
- Sohn Ulli Lommel (* 1944) ist Schauspieler und Regisseur
- der jüngste Sohn Manuel Lommel (* 1949) ist Kameramann
Diskographie
- Das Neueste aus Runxendorf (Doppel-LP, als CD wieder aufgelegt)
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Manfred Lommel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ludwig Manfred Lommel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- L. M. Lommel bei filmportal.de
- Ludwig Manfred Lommel (private Fanpage mit ausführlicher Diskographie)
- Christian Meurer: Die schlesische Stunkfunze, Titanic 1/2007
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