- Ludwig von Chasôt
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Ludwig August Friedrich Adolf Graf von Chasôt (* 10. Oktober 1763 in Lübeck; † 13. Januar 1813 in Pskow) war ein preußischer Offizier und zeitweilig Stadtkommandant von Berlin. Er gilt als Hauptförderer der gegen die Franzosenherrschaft gerichteten Bewegung in Norddeutschland.
Chasôt wurde als Sohn des aus französischem Adel stammenden Stadtkommandanten Egmont von Chasôt und seiner Frau Camilla, der Tochter des italienischen Malers Stefano Torelli, in Lübeck geboren. 1780 wurden er und sein älterer Bruder Friedrich Ulrich Offiziere im preußischen Kürassierregimentern. Nach einer Pause kehrte er 1804 als Major in preußische Dienste zurück und wurde Flügeladjutant König Friedrich Wilhelms III.. 1807, nach dem Frieden von Tilsit, wurde er Stadtkommandant von Berlin, verlor dieses Amt aber schon 1809 als Strafe für den eigenmächtigen Auszug des Majors von Schill. 1812 trat er gemeinsam mit anderen preußischen Offizieren in die Dienste der russischen Armee, um gegen Napoleon I. kämpfen zu können. Ihm wurde der Aufbau der russisch-deutschen Legion anvertraut, doch schon im Januar 1813 starb er in Pskow (Pleskau) am Peipussee "am Nervenfieber".
Ernst Moritz Arndt, der Chasôts Tod als Sekretär des Freiherrn vom Stein miterlebte, setzte ihm noch im gleichen Jahr in seinen Fünf deutschen Soldatenliedern mit dem Lied vom braven Chasot ein Denkmal. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der Sohn eines französischen Adligen und einer Italienerin hier als Urbild des gegen die Welschen kämpfenden Deutschen besungen wird.
Literatur
- Wilhelm Mantels: Chasôt, Ludwig Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 108–110. wird Artikel seines Bruders Franz von Chasôt behandelt.
- Hans Saring: Chasôt, Ludwig von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 195.
Weblinks
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