Luftschiffhalle Düren

Luftschiffhalle Düren
Die Lage des Luftschiffhafens nach heutigen Gegebenheiten
LZ 77 vor der Halle

Die Luftschiffhalle Düren war ein Hafen für Luftschiffe in Distelrath bei Düren in Nordrhein-Westfalen.

Während des Ersten Weltkrieges hörte und sah man öfter die "Luftkreuzer Seiner Majestät des Kaisers" am Himmel über der Eifel bei Übungs- und Frontfahrten. Im Krieg gab es zahlreiche Luftschiffstationen (siehe Luftschiffhalle). Von hier aus startete man zu Einsätzen nach Frankreich und England.

Der LS-E-Hafen (Luftschiff-Einsatz-Hafen) Düren entstand im Jahre 1915. Der Dürener Bauingenieur Gerhard Schaaf hatte den Bauplan ausgearbeitet und schuf den Komplex, etwa 600 m von der Bahnlinie Düren-Euskirchen und 400 m von der damaligen Ziegelei (heute Standort der Wohnsiedlung "Satellitenstadt" bzw. "Satellitenviertel") entfernt. Erbaut wurde die Halle von der Berliner Firma "Deutsche Luftschiffhallenbau Gesellschaft - System Erasmus".

Die Luftschiffhalle war 28 x 180 m groß und etwa 30 m hoch. In der Halle fand ein Zeppelin Platz. Für den LZ 107, den letzten Heeres-Zeppelin, war Düren Stammplatz (LZ=Luftschiff Zeppelin). Der Luftkreuzer war 179 m lang und fasste 35.980 m³ Wasserstoffgas. In vier Gondeln war je ein Maybachmotor von 240 PS untergebracht.

Zu dem Luftschiffhafen gehörten nicht nur die Halle, sondern auch viele Nebengebäude, wie z.B. die Baracken für die Mannschaften, Bomben-, Munitions-, Öl- und Benzinlager. Auch zwei Ankerplätze mit je 180 m Radius waren eingerichtet. Für den Transport zwischen Halle und Lagern war eigens eine Schmalspurbahn gebaut worden. Zum nahegelegenen Bahnhof Distelrath wurde ein Gleisanschluss verlegt.

Im Januar/Februar 1918 wurde die Halle demontiert und in stark veränderter Form auf der Nordseeinsel Norderney als Flugzeughangar für Gotha-Bomber wieder aufgebaut.

Im Jahre 1984 wurden die letzten Reste der Hallenfundamente aus dem Boden geholt.

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