- Lübecker Ornat
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Der Lübecker Ornat ist die Amtskleidung der Pastorinnen und Pastoren der evangelisch-lutherischen Kirche in Lübeck bzw. des Kirchenkreises Lübeck der Nordelbischen Kirche.
Der Lübecker Ornat ist gemeinsam mit dem eng verwandten Hamburger Ornat eine regionale Sonderform des Talars. Er unterscheidet sich von diesem durch seine Zweiteiligkeit (Unter- und Oberhabit), den Schnitt und die Halskrause (Mühlsteinkragen) statt des Beffchens.
Der Unterhabit (alter Name: Summar) ist ein eng geschnittener Talar nach Art einer Soutane, vorn durchgeknöpft mit 17 bezogenen Knöpfen, die symbolisch an die 10 Gebote und die sieben Bitten des Vaterunsers erinnern.
Der Oberhabit ist aus dem vorn offenen Renaissance-Mantel der Gelehrten und Honoratioren, der Schaube, entstanden und entspricht im Wesentlichen der sogenannten spanischen Tracht der Senatoren der Hansestädte. Dazu gehören der Besatz mit Samtborten, der tief gefältete Rückenteil, Prunkärmel und die weißleinene, getollte Halskrause. Anders als beim Hamburger Ornat sind die Samtborten beim Lübecker Ornat glatt und ohne Verzierungen; außerdem gibt es einen Stoffriegel auf der Brust.
Auch wenn er heute fast ausschließlich im Gottesdienst gebraucht wird, ist der Ornat (wie auch der Talar) also kein liturgisches Gewand im eigentlichen Sinn, sondern aus der Ausgehkleidung entstandene Standes- und Amtstracht.
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