MS Stubbenkammer

MS Stubbenkammer
STUBBENKAMMER

Die Ladung wird nach erfolgreicher Fahrt der „Stubbenkammer“ in die Häfen der VAR im Rostocker Hafen gelöscht.
Schiffsdaten
Schiffstyp: Motorschiff
Verwendung: Frachtschiff
Heimathafen : Rostock
Rufzeichen: DGQP / DAYK
Schiffstaufe: 22.09.1947
Bauwerft: Kockums M/V A/B Malmö
Haupteigner: VEB Deutsche Seereederei
Technische Daten
Baunummer: 285
BRT: 1860
tdw: 3415
Länge über alles: m 95,10
Breite über alles: m 13,41
Max. Tiefgang: m 5,91
Maschine
Antrieb: 1 Zweitakt-Neunzylinder-Dieselmotor

Lizenz MAN, Augsburg

Maschinenleistung: PSi 2250
Höchstgeschwindigkeit: 14,5 Knoten
Schrauben: 1
Schornsteine: 1
Masten: 6 mit Ladegeschirr
Sonstiges
Anzahl Besatzung: 31
Passagiere: 2
Andere Schiffsnamen: Tilia Gorthon
Verbleib  : nach Kollision gesunken,

verschrottet

Das Frachtschiff MS Stubbenkammer war ein Handelsschiff der DDR-Staatsreederei VEB Deutsche Seereederei Rostock (DSR).[1] Es wurde im Ausland angekauft und mit konvertierbaren Devisen aus der durch das Radebeuler Unternehmen VEB Steckenpferd initiierten Steckenpferd-Bewegung bezahlt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Frachtschiff Stubbenkammer lief am 22.September 1947 als Baunummer 285 in der Werft Kockums M/V A/B in der schwedischen Hafenstadt Malmö vom Stapel. Im Januar 1948 wurde es unter dem Namen Tilia Gorthon an das Schifffahrtsunternehmen Rederi A/B Gylfe, Mgr. Stig Gorthon mit Sitz in Helsingborg ausgeliefert. Es war das vierte Schiff einer Serie [2]von insgesamt vier Schiffen mit nahezu identischen Abmaßen und technischen Daten.

Im Zuge der Steckenpferd-Bewegung in der DDR wurde das Schiff im Dezember 1958 mit den bereitgestellten Devisen angekauft und am 17. Dezember desselben Jahres unter den Namen Stubbenkammer in den Flottenbestand der Deutschen Seereederei Rostock eingereiht. Benannt wurde es nach der markanten Kreidefelsenformation auf der Insel Rügen, Stubbenkammer. Erwähnenswert ist das typische Aussehen der in Skandinavien der damaligen Zeit gebauten Schiffe mit den teakholzverkleideten Brückenfronten. Das Schiff wurde überwiegend im Levanteverkehr eingesetzt. Am 16. Februar 1964 kam es im Hafen von Piräus zu einem Ladungsbrand von etwa 1500 Tonnen Baumwolle an Bord des Frachters. Um wenigstens das Schiff zu retten, wurde es im flachen Randbereich des Hafengewässers geflutet und auf Grund gesetzt und so der Brand gelöscht. Nach erfolgter Bergung wurde das Schiff nach Palermo überführt und dort repariert. Die Brandursache blieb ungeklärt. Aufgrund der starken Beschädigungen durch den Brand im Brückenbereich wurde die ehemals typische mit Teakholz verkleidete Brücke durch eine modernere Ausführung ersetzt.

Der Untergang

Am 25. November 1967 auf einer Reise von Rotterdam nach Tripoli im Libanon kollidierte das Schiff fünf Seemeilen vor Hoek van Holland (52° 1′ 0,81″ N, 4° 0′ 45,55″ O52.0168924.0126537Koordinaten: 52° 1′ 0,81″ N, 4° 0′ 45,55″ O) mit dem unter britischer Flagge fahrenden Turbinentankschiff Zenatia[3]. MS Stubbenkammer sank mit der kompletten Stückgutladung. Ein als Steward gemustertes Besatzungsmitglied kam dabei ums Leben. Die restlichen 28 Personen an Bord konnten unversehrt gerettet werden. Von April bis Mai 1968 wurde versucht das Schiff zu bergen, wobei es zerbrach und anschließend die Teile in Hendrik-Ido-Ambacht verschrottet wurden.

Weitere Schiffe der Steckenpferd-Bewegung

Literatur

  • Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen ISBN 3-928473-81-6
  • Gerd Peters: Der Ankauf von Alttonnage-Schiffen für die DDR-Handelsflotte. Dichtung und Wahrheit um die Steckenpferd-Bewegung. In: Voll Voraus. Für Fahrensleute und Freunde der Seefahrt. Ausgabe Nr. 12, Mai 2007, S. 4/5. Typ IV-Fahrensleute e.V. (Hrsg.), Rostock 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Voll Voraus Zeitung für Fahrensleute
  2. Schiffe der Serie
  3. MT Zenatia auf Miramar Ship Index

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