Maecen

Maecen
Villa von Maecenas in Tivoli, Italien, Jakob Philipp Hackert, 1783
Maecenas-Auditorium, Rom

Gaius Maecenas (auch: Gaius Cilnius Maecenas; * 13. April[1] um 70 v. Chr. in Arretium, dem heutigen Arezzo; † 8 v. Chr. in Rom) war ein Vertrauter und politischer Berater des römischen Kaisers Augustus und ein Förderer der Künste, dessen Namen als „Mäzen“ zum Gattungsbegriff wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er entstammte väterlicherseits dem arretinischen Rittergeschlecht der Maecenates, von mütterlicher Seite dem etruskischen Geschlecht der Cilnier[2]. Von daher stammt der Gentilname der dem seinen mitunter beigefügt wird.[2] Der Dichter Horaz überhöhte die vornehme Abstammung seines Freundes in einer Ode mit der Anrede atavis edite regibus („Spross aus altem königlichem Geschlecht“).[3]

Maecenas gehörte zu den frühesten Vertrauten Oktavians, des Großneffen und Erben Julius Caesars. Bereits während der Schlacht bei Philippi 42 v. Chr. befand er sich im unmittelbaren Gefolge des späteren Augustus. Nachdem dieser die Alleinherrschaft über das Römische Reich erlangt hatte, war Maecenas einer der wichtigsten Helfer bei der Konsolidierung des Prinzipats. Loyal und ohne eigenen Ehrgeiz führte er diplomatische Verhandlungen für den Princeps und nahm Staatsgeschäfte für ihn wahr. In späteren Jahren stellte Augustus Maecenas' Gattin Terentia nach. Dennoch vermachte der Ratgeber dem Princeps sein Vermögen, darunter auch seine umfangreichen Gärten auf dem Esquilin, die später unter Nero in den Komplex der Domus Aurea einbezogen wurden.

Der wohlhabende und das Wohlleben schätzende Maecenas versuchte sich auch in der Dichtkunst, erntete dafür und für seine Lebensweise aber herbe Kritik von Lucius Annaeus Seneca (z. B. de providentia 3, 9seq). Bleibenden Nachruhm hat Maecenas sich durch seine Förderung junger Dichter erworben, die ihre Dankbarkeit auch in Gedichten bezeugten. Zu ihnen gehörten Quintus Horatius Flaccus, den er mit einem Landgut (Sabinum) beschenkte, Publius Vergilius Maro, dem er zu einer Entschädigung für sein zugunsten der Veteranenversorgung enteignetes väterliches Erbe verhalf, und auch beider Freunde, die Dichter Sextus Aurelius Propertius und Lucius Varius. Maecenas’ Dichterkreise haben erheblich zur Propagierung der Idee des Prinzipats beigetragen.

Sein Name wurde zur Bezeichnung für wohlhabende Förderer von Kunst und Wissenschaft sowie für Preise, die zur Kunstförderung vergeben werden (z. B. „Maecenas“ und „Maecenas-Ehrung“).

Literatur

  • Bernard Andreae: Die Bildnisse des Gaius Cilnius Maecenas in Arezzo und an der Ara Pacis. In: Römische Mitteilungen 112 (2005/2006), S. 121–161.
    Wohl identisch mit: Bernard Andreae: C. Cilnius Maecenas. Urbild aller Förderer der Kultur; Ausstellung 7. - 23. Juni 2006 Deutsche Akademie Rom Villa Massimo. Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts: Sonderdruck; 2006. Deutsche Akademie Rom Villa Massimo, Rom 2006.
  • Marion Giebel: Maecenas: Freund und Förderer der Talente in Rom, Patron der Stifter. Kester-Haeusler-Stiftung, Fürstenfeldbruck 2000, ISBN 3-931548-01-5.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. Horaz, Oden 4, 11, Z. 14–20.
  2. a b Tacitus, Annalen 6, 11, 2.
  3. Horaz, Oden 1, 1, Z. 1.

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