Magnus I. (Sachsen-Lauenburg)

Magnus I. (Sachsen-Lauenburg)
Herzog Magnus I. von Sachsen-Lauenburg

Magnus I. von Sachsen-Lauenburg (* 1. Januar 1470; † 1. August 1543) aus dem Geschlechte der Askanier war von 1507 bis 1543 Herzog von Sachsen-Lauenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Magnus war ein Sohn des Herzogs Johann IV. aus dessen Ehe mit Dorothea, einer Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg. Von den 13 Kindern, welche aus dieser Verbindung hervorgingen, hat Magnus allein den Lauenburgischen Stamm fortgesetzt. Schon während der letzten Lebensjahre seines Vaters führte er infolge dessen vorgerücktem Alter die Regierung des Landes.

Die erste Zeit seiner Regierung ist durch mancherlei Streitigkeiten mit dem Erzstift Bremen und dem Stift Ratzeburg erfüllt. Das erstere suchte damals, gestützt auf den jetzt als gefälscht erkannten Stiftungsbrief Karls des Großen für Bremen vom Jahr 788, seine in Vergessenheit gekommene Oberherrschaft über die friesischen Landschaften zu beiden Seiten der Jade, auch über die Lande Hadeln und Wursten, mit welchen die Herzöge von Lauenburg belehnt waren, wiederherzustellen. Magnus unternahm daher im Jahr 1498 in Begleitung seines Vaters und an der Spitze der sogenannten großen oder Schwarzen Garde einen Heereszug in das Bremische und im folgenden Jahre in das Land Wursten. Obschon er hier nicht glücklich war, behauptete er sich doch im Besitze von Hadeln, während der Streit um Wursten unter Vermittlung der Herzöge Erich und Heinrich von Braunschweig dem Kaiser zur Entscheidung überwiesen wurde.

Länger dauerte der Hader mit dem Bischof Heinrich von Ratzeburg, der früher in des Herzogs Diensten gestanden hatte. Diese Streitigkeiten gingen von dem seitens des letzteren in Anspruch genommenen Rechte des Einlagers in den stiftischen Ortschaften aus und steigerten sich zu solcher Erbitterung, dass Magnus in den Bann der Kirche verfiel und sein Land mit dem Interdikt belegt wurde. Erst im Jahr 1519 machte ein von dem Bischof Johann von Lübeck und den Herzögen von Mecklenburg vermittelter Vergleich diesen Wirren ein Ende.

In Bezug auf die seit langer Zeit zwischen den beiden Linien des sächsischen Herzogshauses streitige Kurstimme war Magnus der erste der Lauenburger Herzöge, der eine nachgiebige Haltung annahm. Er führte weder den kurfürstlichen Titel noch die Kurschwerter in seinem Wappen. Am 12. November 1530 erhielt er von Kaiser Karl V. auf dem Reichstag zu Augsburg die Belehnung mit seinem Herzogtum und mit den Regalien. In dem Lehnbriefe wird ausdrücklich hervorgehoben, dass der Herzog zwar auch um die Belehnung mit der Kur von Sachsen gebeten habe, dass diese aber „aus bewegenden Ursachen“ jetzt nicht erfolgen könne. Die hinzugefügte Bemerkung, dass dies ihm übrigens an seinen Rechten unschädlich sein solle, hatte selbstverständlich nichts zu bedeuten.

Herzog Magnus, der aus seiner Ehe mit Katharina, einer Tochter des Herzogs Heinrich des Älteren von Braunschweig, einen Sohn Franz und fünf Töchter gewonnen hatte, starb am 1. August 1543. In Ratzeburg liegt er begraben.

Nachkommen

Aus seiner Ehe hatte Magnus folgende Kinder:

  • Franz I. (1510-1581), Herzog von Sachsen-Lauenburg
∞ 1540 Sibylle von Sachsen (1515–1592)
∞ 1525 König Christian III. von Dänemark (1503–1559)
∞ 1531 König Gustav I. Wasa von Schweden (1496–1560)
∞ 1547 Herzog Franz von Braunschweig-Gifhorn (1508–1549)
  • Sophie (1521-1571)
∞ 1537 Graf Anton I. von Delmenhorst und Oldenburg (1505–1573)
  • Ursula (1523-1577)
∞ 1551 Herzog Heinrich V. von Mecklenburg (1479–1552)

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Peter Godzik (Hrsg.): Reformation und Heiratspolitik – Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg als Gegner des Ratzeburger Bischofs und Schwiegervater der lutherischen Fürsten im Norden, 2006. (online auf pkgodzik.de)


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann IV. Herzog von Sachsen-Lauenburg
1507 - 1543
Franz I.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Magnus von Sachsen-Lauenburg — (* 1390; † 21. September 1452) war Bischof von Cammin und Hildesheim. Grabplatte von Magnus von Sachsen Lauenburg Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus II. (Sachsen-Lauenburg) — Magnus II. von Sachsen Lauenburg (* 1543; † 14. Mai 1603 in Ratzeburg) war von 1581 bis 1588 Herzog von Sachsen Lauenburg. Leben Magnus war der älteste überlebende Sohn des Herzogs Franz I. von Sachsen Lauenburg (1510–1581) aus dessen Ehe mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Sachsen-Lauenburg — Das Herzogtum Sachsen Lauenburg war ein seit 1296 reichsunmittelbares Fürstentum im äußersten Südosten des heutigen Schleswig Holsteins mit dem territorialen Schwerpunkt in dem nach ihm benannten Kreis Herzogtum Lauenburg. Neben dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Klara von Sachsen-Lauenburg — als Holzplastik in der Schlosskapelle von Schloss Gifhorn Klara von Sachsen Lauenburg (* 13. Dezember 1518 in Lauenburg; † 27. März 1576 in Barth) war eine Prinzessin von Sachsen Lauenburg und durch Heirat Herzogin von Braunschweig Gifhorn …   Deutsch Wikipedia

  • Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg — Dorothea von Sachsen Lauenburg, Königin von Dänemark Königin Dorothea …   Deutsch Wikipedia

  • Katharina von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg — Darstellung der Königin auf ihrem Sarkophag Katharina von Sachsen Lauenburg Ratzeburg (* 24. September 1513 in Ratzeburg; † 23. September 1535 in Stockholm) war Königin von Schweden und erste Ehefrau von Gustav I. Wasa. Leben Sie wurde in Ra …   Deutsch Wikipedia

  • Franz I. (Sachsen-Lauenburg) — Franz I. von Sachsen Lauenburg (* 1510; † 19. März 1581 in Buxtehude) war Herzog von Sachsen Lauenburg. Er war der älteste Sohn von Magnus I., Herzog von Sachsen Lauenburg Ratzeburg und Katharina von Braunschweig Wolfenbüttel. Leben Schon zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz II. (Sachsen-Lauenburg) — Franz II. Franz II. von Sachsen Lauenburg (* 10. August 1547 in Ratzeburg; † 2. Juli 1619 in Lauenburg/Elbe) war von 1581 bis 1619 Herzog von Sachsen Lauenburg. Leben Franz war der zweite überl …   Deutsch Wikipedia

  • Erich IV. (Sachsen-Lauenburg) — Erich IV. von Sachsen Lauenburg (* 1354; † 1411) war 1368 bis 1411 Herzog von Sachsen Lauenburg. Er war der Sohn des Herzogs Erichs II. von Sachsen Lauenburg und der Agnes von Holstein. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehen und Nachkommen… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann IV. (Sachsen-Lauenburg) — Wappen Johann IV. von Sachsen Lauenburg (Holzschnitt von Lucas Cranach dem Älteren) Johann IV. von Sachsen Lauenburg Ratzeburg (* 18. Juli 1439; † 15. August 1507) war ab 1463 Herzog von Sachsen Lauenburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”