- Peter Godzik
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Peter Klaus Godzik (* 16. Juni 1946 in Flensburg) ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, der als Pastor, Oberkirchenrat, Propst und landeskirchlicher Beauftragter gearbeitet hat. Er ist als Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, besonders zu den Themenbereichen "Hospizarbeit" und "Trauerbegleitung" hervorgetreten. Er gilt als einer der Wegbereiter der Hospizbewegung im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland[1].
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Seine Vorfahren väterlicherseits (Godzik) stammen aus Nikolai/Oberschlesien, die Vorfahren mütterlicherseits (Ritter) aus Tangeln/Altmark. Peter Godzik ist in Flensburg-Mürwik in der Nähe der Marineschule (in der Nachbarschaft zu Dörthe Krause, Karl H. Peter, Werner Lindenau und Heinrich Ruhfus) aufgewachsen. Als Gymnasiast betätigte er sich als Kindergottesdiensthelfer in der Kirchengemeinde Mürwik bei dem Pastor und späteren Propst und Bischof Karl Ludwig Kohlwage.
Nach dem Abitur im Frühjahr 1966 am Alten Gymnasium leistete er zwei Jahre Wehrdienst bei der Luftwaffe der Bundeswehr in den Standorten Pinneberg, Leck und Neubiberg. Von 1968 bis 1972 studierte er Evangelische Theologie an den Universitäten in Kiel und Hamburg und war zeitweilig Wissenschaftliche Hilfskraft bei dem Alttestamentler Werner H. Schmidt. Sein Lehrer in der Praktischen Theologie war Joachim Scharfenberg. Das Vikariat führte ihn für ein Jahr nach Bogotá/Kolumbien und zwei weitere Jahre (nach dem neuen Preetzer Modell[2]) wieder zurück nach Kiel. Er wurde am 26. Oktober 1975 in der Kieler Nikolaikirche von Bischof Friedrich Hübner zum Pastor ordiniert.
Von 1975 bis 1987 war er Gemeindepastor in Büdelsdorf (in dieser Zeit auch zeitweilig Mitglied der Nordelbischen Synode und der Generalsynode der VELKD), von 1987 bis 1993 Oberkirchenrat im Lutherischen Kirchenamt der VELKD in Hannover, von 1993 bis 1997 Pastor am Schleswiger Dom, von 1998 bis 2007 Propst des Ev.-Luth. Kirchenkreises Herzogtum Lauenburg mit Sitz in Ratzeburg (in dieser Zeit Vorsitzender der Lauenburg-Ratzeburgischen Bibelgesellschaft und der Nordelbischen Bibelgesellschaften, Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Bibelgesellschaft sowie Vorsitzender des Fördervereins für das Ernst Barlach-Museum "Altes Vaterhaus"[3]), von 2008 bis 2011 Beauftragter der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche für die Begleitung Sterbender (in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein[4]) mit Sitz in Rendsburg. Seit dem 1. Juli 2011 befindet er sich im Ruhestand und wohnt in Schleswig. Er ist verheiratet und hat vier erwachsene Töchter. Sein Interesse gilt besonders geschichtlichen Themen.[5] Er verfasst und bearbeitet Wikipedia-Artikel.[6]
Hospizarbeit
Als Referent im Lutherischen Kirchenamt der VELKD in Hannover bereitete Godzik die Lutherische Generalsynode 1988 zum Thema "Sterbende begleiten" in Veitshöchheim bei Würzburg vor. In der Nacharbeit zu dieser Synode entstand unter seiner Leitung die erste kirchliche Erklärung zur Hospizarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland[7], der weitere Erklärungen[8] und Grundlagentexte[9] folgten. Er entwickelte zusammen mit einer Projektgruppe im Gemeindekolleg der VELKD in Celle das "Celler Modell zur Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Sterbebegleitung", das 1993 in erster Auflage als Buch erschien und in den folgenden Jahren sowohl vom Gemeindekolleg der VELKD als auch von der Malteser Hospizarbeit[10] auf Bundesebene in Kursen für Multiplikatoren eingesetzt wurde. Er war zeitweilig Mitglied im Beirat für den Hospizverein im Bistum Hildesheim und im Bundesvorstand der BAG Hospiz (jetzt: Deutscher Hospiz- und Palliativverband). Er gründete nach seiner Rückkehr nach Schleswig den "Ambulanten Hospizdienst Schleswig" und dessen Förderverein[11]. Er entwickelte die Satzung für den "Hospizverband Schleswig-Holstein"[12] und war an der Vorbereitung mehrerer "Nordischer Hospiz- und Palliativtage"[13] in der Akademie Sankelmark beteiligt. Er ist Beiratsmitglied im Verein "Kinder auf Schmetterlingsflügeln"[14] in Pansdorf bei Lübeck. Im Jahr 2009 nahm er mit Erfolg an der berufsbegleitenden Weiterbildung "Palliative Care für psychosoziale Berufsgruppen" an der Palliative Care Akademie Hamburg im DFA[15] teil. Er ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (Sektion "Seelsorge") und Einzelmitglied sowohl im Deutschen Hospiz- und Palliativverband als auch im Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein[16].
Trauerbegleitung
Als Nordelbischer Beauftragter für die Begleitung Sterbender stellte er dem „Celler Modell zur Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Sterbebegleitung“ einen ähnlich strukturierten Kurs zur Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Trauerbegleitung an die Seite, der in den Diakonischen Werken Schleswig-Holstein[17] in Rendsburg und Mecklenburg-Vorpommern[18] in Schwerin sowie bei der Bundesakademie für Kirche und Diakonie[19] in Berlin unterrichtet wird.
Auszeichnungen
- 27. Juni 2011: Kronenkreuz der Diakonie in Gold
Veröffentlichungen
- Von der Begleitung Sterbender. Referate und Beschlüsse der Generalsynode der VELKD in Veitshöchheim 1988, Hannover: Lutherisches Verlagshaus 1989 (hrsg. zusammen mit Jürgen Jeziorowski; ISBN 3-7859-0582-3)
- Laßt mich doch zu Hause sterben! Gütersloh: Gerd Mohn 1989 (hrsg. zusammen mit Petra Muschaweck; ISBN 3-579-02162-1)
- Verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde. Handbuch zur Begleitung Schwerkranker und Sterbender im Rahmen des Projekts "Sterbende begleiten – Seelsorge der Gemeinde", Hamburg: E.B.-Verlag Rissen 1993 (hrsg. zusammen mit Andreas Ebert; ISBN 3-923002-66-1)
- Verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde. Kursleitungs-Handbuch für das Projekt "Sterbende begleiten – Seelsorge der Gemeinde", Hamburg: E.B.-Verlag Rissen 1993 (hrsg. zusammen mit Andreas Ebert), 2. Auflage 1996 (hrsg. zusammen mit Wolfgang Weiß)
- Hoffnungsbilder gegen den Tod, Hannover: Lutherisches Verlagshaus 1994 (zusammen mit Reinhard Brandt und Ulrich Kühn; ISBN 3-7859-0680-3)
- Du bist nicht allein. Ermutigung in Tagen der Krankheit, Gütersloh: Gütersloher 1995 (ISBN 3-579-01343-2), Kiefel 1998 (ISBN 3-579-06153-4)
- Zum eigenen Leben finden in Bildern, Texten und Symbolen, Hamburg: EB-Verlag 2006 (hrsg. zusammen mit Marion Loh; ISBN 3-936912-48-3)
- Was weiß die Raupe schon vom Schmetterling. Aufbruch zu Wandlung, Freiheit und unvergänglichem Leben, Schenefeld: EB-Verlag 2007 (ISBN 978-3-936912-72-2)
- Lavendelduft und Sommerwind. Geistliche Erbauung aus dem Lauenburger Land. Ausgewählte Beiträge der Reihe "Wort zum Sonntag" in den "Lübecker Nachrichten – Lauenburger Nachrichten", Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2007 (ISBN 978-3-927043-33-6)
- Leuchten wie des Himmels Glanz. Lebenszeichen aus dem Lauenburger Land. Ausgewählte Predigten von Peter Godzik, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2008 (ISBN 978-3-927043-34-3)
- Hospizlich engagiert. Erfahrungen und Impulse aus drei Jahrzehnten, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011 (ISBN 978-3927043442)
- Der eigenen Trauer begegnen. Ein Lebens- und Lernbuch, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011 (ISBN 978-3927043459)
- Trauernden nahe sein. Ein Lern- und Lebensweg, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011 (ISBN 978-3927043466)
- Sei nahe in schweren Zeiten. Handreichung zur Vorbereitung von Ehrenamtlichen in der Trauerbegleitung. Leitungshandbuch, Rosengarten b. Hamburg: Steinmann 2011 (ISBN 978-3927043497)
Weblinks
- Literatur von und über Peter Godzik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website Peter Godzik
- Rundfunkandachten im September 2000 mit Peter Godzik bei YouTube
- Fernsehinterviews im Januar 2003 mit Peter Godzik bei YouTube
- Verweise auf Beiträge von Peter Godzik in Wikipedia-Artikeln
- Zitat im Wiktionary-Artikel "Belial"
Einzelnachweise
- ↑ Zur Geschichte der Hospizarbeit in Deutschland siehe: Oliver Seitz / Dieter Seitz, Die moderne Hospizbewegung in Deutschland auf dem Weg ins öffentliche Bewusstsein. Ursprünge, kontroverse Diskussionen, Perspektiven. Mit einem Begleitwort von Prof. Dr. med. Wolfgang U. Eckart. Mit einem Vorwort von Dr. med. Paul Becker und Propst Peter Godzik, Herbolzheim: Centaurus 2002, S. 161 ff. (ISBN 3-8255-0367-4).
- ↑ http://www.predigerseminar-rz.de/pre.ueberuns/index.html
- ↑ http://www.barlach.ansveruskreuz.de/index.html
- ↑ http://www.diakonie-sh.de
- ↑ http://www.pkgodzik.de/index.php?id=36
- ↑ http://www.pkgodzik.de/index.php?id=182
- ↑ Lutherisches Kirchenamt (Hg.), "Hospiz-Bewegung". Ein Arbeitsbericht für die Generalsynode der VELKD (Texte aus der velkd 39/1990), Hannover: Lutherisches Kirchenamt 7. Aufl. 1996 (online auf pkgodzik.de)
- ↑ Celler Erklärung 1991 (online auf pkgodzik.de) und Tübinger Erklärung 1992 (online auf pkgodzik.de)
- ↑ Peter Godzik, Die Hospizbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Dokumentation (Texte aus der velkd 47/1992), Hannover: Lutherisches Kirchenamt 3. Aufl. 1992 (online auf pkgodzik.de)
- ↑ http://www.malteser-hospizarbeit.de/
- ↑ http://www.hospizdienst-schleswig.de/index.html
- ↑ Zur Geschichte der Hospizarbeit in Schleswig-Holstein (online auf pkgodzik.de)
- ↑ Programme der Nordischen Hospiz- und Palliativtage (online auf pkgodzik.de)
- ↑ http://kasf.de/
- ↑ http://www.diakonie-hamburg.de/pca.root/pca.html
- ↑ http://www.hpvsh.de/
- ↑ http://www.diakonie-sh.de/
- ↑ http://www.diakonie-mv.de/
- ↑ http://www.bundesakademie-kd.de/
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