- Mailänderli
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Mailänderli sind Weihnachtsplätzchen aus Mehl, Zucker und Butter im Verhältnis 2:1:1 mit leichtem Zitronengeschmack. Sie werden aus einem wenige Millimeter dicken Teig ausgestochen und werden, abgesehen von einem Eigelbbestrich, im Allgemeinen nicht verziert.
Das Gebäck ist, anders als der Name vermuten lässt, ein typisches Deutschschweizer Weihnachtsgebäck und in anderen Ländern unbekannt, auch in Mailand kennt man sie nicht. Allerdings gibt es ähnliche Butterplätzchen auch in Deutschland, dann aber meist ohne den für Mailänderli typischen Zitronengeschmack. In Basel werden die Plätzchen auch als Gaatoodemylängli (franz. gâteaux de Milan für Kuchen aus Mailand) bezeichnet.
Die Herkunft des Gebäcks und des Namens ist nicht belegt. Immerhin gibt es in Mailand tatsächlich eine ähnliche, traditionelle Biskuitspezialität aus Mürbteig. Allerdings werden, anders als bei den Mailänderli, als Zutat auch kandierte Früchte verwendet und das Gebäck wird mit Mandeln verziert. Auch die Fixierung auf Weihnachten gilt für den potenziellen Mailänder Vorläufer nicht.
Eine Verbindung zu den ebenfalls als Mailänderli bezeichneten Wappen, die mehrere Schweizer Gemeinden im 19. Jahrhundert in Mailand zeichnen liessen, ist möglich, aber ebenfalls nicht belegt.
Varianten
Mandelringli
Mailanderliteig wird zu Ringen geformt, mit Eigelb oder Gelee bestrichen, mit gehackten, mit wenig Zucker und Zimt gemischten Mandeln bestreut und wie Mailänderli gebacken (mittlere Hitze, 10 Min.)
Gefüllte Teeplätzchen
Vom möglichst dünn ausgerollen Mailänderliteig werden runde Plätzchen ausgestochen, in schwacher Hitze gebacken und noch warm mit wenig Marmelade einseitig belegt, zwei Plätzchen aufeinandergedrückt und in Puderzucker gewendet.
Weblinks
- Mailänderli/Milanais/Milanesini in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz.
Literatur
- Kochlehrmittel, Lehrmittelverlag des Kantons Zürich, 10. unveränderte Auflage 1969, Seite 125
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