Mainroth

Mainroth
Mainroth
Koordinaten: 50° 7′ N, 11° 19′ O50.123411.3208294Koordinaten: 50° 7′ 24″ N, 11° 19′ 15″ O
Höhe: 294 m ü. NN
Einwohner: 514 (2010)
Postleitzahl: 96224
Vorwahl: 09572

Mainroth ist ein Ortsteil der Stadt Burgkunstadt am Obermain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels (Bayern).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Mainroth liegt an der B 289, die den Ort von Osten nach Westen in Richtung Kulmbach durchzieht. Errichtet wurde der Ort auf einem Burgsandsteinsockel, auf dessen höchstem Punkt, dem Dorfberg sich der historische Ortskern mit der Kirche St. Michael befindet. Der Main ist etwa 900 Meter südlich vom Ortskern entfernt.

Klima

Burgkunstadt besitzt ein humides, kühl-gemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen -0,7 °C im Januar und 17,9 °C im Juli, jedoch werden gelegentlich deutlich wärmere und kältere Spitzenwerte verzeichnet. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,8 °C und der Jahresniederschlag beläuft sich auf 648,6 mm.

Einwohnerzahl

2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner[1] 552 541 541 540 534 514

Geschichte[2]

9. bis 14. Jahrhundert – Erste Erwähnungen

Mainroth (der Name weist auf die Rodung des Maintalgebietes hin) war Erbgut der Babenberger und wird als dieses im Reichsverzeichnis des Jahres 800 genannt. Die nächste Erwähnung findet die Vilikation Mainroth 950 als „Zubehör“ der Kuhnstadt. Aus dem Jahre 1120 stammt die erste urkundliche Erwähnung durch den Bischof Otto I. zur Stiftung der Siedlung Rotha. Es wurde bereits von 30 Zinshöfen gesprochen. 1308 folgte die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrei; in dieser Urkunde wird ebenfalls ein Otto Förtsch, Pfarrer zu Roth erwähnt. Die Kirche war wohl eine Gründung des Domstiftes Bamberg und der Sprengel eine Abtrennung der Urpfarrei Altenkunstadt.

16. Jahrhundert – Bau des Brauhauses

Am 14. September 1548 erhielt die Ortschaft die Erlaubnis zum Bau eines Brauhauses durch den Dompropst zu Bamberg: „Die zu Mainrode mügen ein Breuhauß uff die Gemene pauen und setzen, doch sollen sie bedacht sein, ob sie von Alters zu preun befugt.“ Eine kleine Kuriosität war, dass im Untergeschoss des Brauhauses der Brauereibetrieb vonstatten ging und das Obergeschoss als Schule genutzt wurde. Von 1552 bis 1620 war der Ort evangelisch.

17. Jahrhundert – Dreißigjähriger Krieg und Bierstreit

Während des Dreißigjährigen Krieges musste Mainroth Plünderungen und Kriegsnöte über sich ergehen lassen. So wurde unter anderem auch der Kirchturm der örtlichen Kirche zerstört. 1624 wurde in dem Ort wieder ein katholischer Priester eingesetzt. Zwischen 1669 und 1684 herrschte zwischen Mainroth und der Stadt Weismain ein Bierstreit, um das Recht, in Mainroth zu brauen und das Bier im Amt Niesten zu verkaufen. Der zerstörte Kirchturm wurde im Jahr 1680 wieder aufgebaut und mit einer Halbkuppel, einem Uhrerker und einer hohen Laterne versehen.

19. Jahrhundert – Die große Hungersnot

Von März bis Mitte September 1893 herrschte im ganzen Land eine große Trockenheit und eine daraus resultierende Hungersnot, bei der zwei Drittel des gesamten Viehbestandes des Dorfes geschlachtet werden mussten.

Anfang des 20. Jahrhunderts – Der große Brand; Versorgung mit Strom

Am 1. September 1901 brach in Mainroth ein gewaltiges Feuer aus, bei dem elf Scheunen und drei Häuser komplett zerstört wurden. Das Feuer wütete über drei Stunden und konnte durch die umliegenden Feuerwehren nicht unter Kontrolle gebracht werden. 1912 wurde der Ort an das Stromnetz angebunden.

1918 bis 1945 – Die beiden Weltkriege

Die beiden Weltkriege gingen an Mainroth nicht spurlos vorüber. So mussten zahlreiche Männer des Ortes ihren Kriegsdienst ableisten, und viele von ihnen kamen nicht zurück. Um sie zu ehren, wurde in der Ortsmitte nahe der Kirche ein Kriegerdenkmal errichtet. In beiden Kriegen wurden die Glocken der Kirche eingeschmolzen und für Kriegszwecke verwendet. Im April zogen die amerikanischen Streitkräfte in den Ort ein. Sie forderten, den Dorfberg zu sprengen, was jedoch in letzter Minute durch die Überzeugungskraft des damals amtierenden Bürgermeisters Georg Vonbrunn verhindert werden konnte.

1945 bis heute – Weitere Entwicklung der Ortschaft

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden neue Siedlungen im Westen und Norden des Ortes. Am 24. August 1957 wurde in der Nachbarortschaft Rothwind ein zweiklassiges Schulhaus eingeweiht und der Schulbetrieb vom Mainrother Brauhaus dorthin verlegt. 1965 wurde die neue Schule in der Gärtenrother Straße eröffnet und der Schulbetrieb kam wieder nach Mainroth zurück. Das Schulhaus in Rothwind wurde in einen Kindergarten umgewandelt. 1969 wurde das letzte Bier in der alten Brauerei gebraut. Am 1. Januar 1977 wurde Mainroth im Rahmen der Gemeindegebietsreform in die Stadt Burgkunstadt eingegliedert. Die zur Gemeinde Mainroth gehörenden Ortsteile Rothwind und Fassoldshof sowie die Weiler Eichberg und Schwarzholz wurden der Gemeinde Mainleus und damit dem Landkreis Kulmbach angegliedert.

Vereine

  • CSU Ortsverband Mainroth
  • Dart Angels Mainroth
  • Freiwillige Feuerwehr Mainroth
  • Fußballclub Mainroth
  • Gesangverein Freundschaftsbund Mainroth
  • Imkerverein
  • Jagdgenossenschaft Mainroth
  • Katholische Jugend Mainroth
  • Musikverein Mainroth
  • Obst- und Gartenbauverein Mainroth und Umgebung e. V.
  • Radfahrverein Concordia Mainroth
  • Soldatenkameradschaft 1891 Mainroth

Bekannte Persönlichkeiten des Ortes

Einzelnachweise

  1. http://publish.kommonline-gmbh.de/news/getFile.php?id=1162396&id2=204664&id3=9003&file=2091-1300260971.pdf
  2. Paul Konrad und Josef Tremel: Aus der Ortsgeschichte von Mainroth. In: Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mainroth.

Weblinks


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