Manfred Bleuler

Manfred Bleuler

Manfred Bleuler (* 4. Januar 1903 in Zürich; † 4. November 1994 in Zollikon) war ein Schweizer Psychiater.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Manfred Bleuler wurde geboren als Sohn des Psychiaters Eugen Bleuler und der Aktivistin der Abstinenz- und Frauenbewegung Hedwig Bleuler. Er studierte Medizin an der Universität Zürich und absolvierte 1927 das Staatsexamen. 1929 promovierte er. Wegen eines schweren Unfalls brach er die Ausbildung zum Chirurgen ab und widmete sich der Psychiatrie. 1941 wurde er an der Universität Basel mit einer Arbeit zur Schizophrenie habilitiert. Im folgenden Jahr wurde er zum Direktor der Psychiatrischen Universitäts-Klinik Burghölzli und zum ordentlichen Professor an der Universität Zürich ernannt. 1969 wurde er emeritiert.

Leistungen

Manfred Bleuler führte das erstmals 1916 erschienene psychiatrische Lehrbuch seines Vaters ab 1937 fort. Zum 80. Geburtstag von Manfred Bleuler erlebte dieses Buch seine 15. Auflage. Bleuler ist ein Vertreter der klinischen Psychopathologie.

Zu den Einfügungen in das Buch während der Jahre 1937 bis 1943 im Geiste der nationalsozialistischen Rassenhygiene vgl. den Artikel über seinen Vater.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Werke (Auswahl)

  • Eugen Bleuler: Lehrbuch der Psychiatrie. 15. Auflage. Springer Verlag, Berlin 1983, bearbeitet von Manfred Bleuler unter Mitarbeit von Jules Angst et al., ISBN 3-540-11833-0.
  • Die schizophrenen Geistesstörungen im Lichte vieljähriger Kranken und Familiengeschichten. Thieme, Stuttgart 1972, ISBN 3-13-470701-2.
  • Manfred Bleuler, Jürg Willi, Hans Rudi Bühler: Akute psychische Begleiterscheinungen körperlicher Krankheiten – «akuter exogener Reaktions-Typus»: Uebersicht und neue Forschungen. Thieme, Stuttgart 1966.
  • Endokrinologische Psychiatrie. Thieme, Stuttgart 1954.
  • Die Depression in der ärztlichen Allgemeinpraxis. Schwabe, Basel 1944.
  • Die modernen Methoden der Psychotherapie und das Pflegepersonal. H. Huber, Bern 1943 (Personal- und Anstaltsfragen. H. 16).
  • Krankheitsverlauf, Persönlichkeit und Verwandtschaft Schizophrener und ihre gegenseitigen Beziehungen. Thieme, Leipzig 1941 (Sammlung psychiatrischer und neurologischer Einzeldarstellungen. Bd. 16).
  • Eugen Bleuler. Die Begründung der Schizophrenielehre. In: Forscher und Wissenschaftler im heutigen Europa. 2. Mediziner, Biologen, Anthropologen. Hgg. Hans Schwerte & Wilhelm Spengler. Reihe: Gestalter unserer Zeit Bd. 4. Stalling, Oldenburg 1955, S. 110 - 117. (Die Hgg. waren SS-Kader.)

Weblinks


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