- Margareteninsel (Budapest)
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Die Margareteninsel (ungarisch Margitsziget) ist die bekannteste Donauinsel in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Sie befindet sich im Stadtzentrum, zwischen den beiden Stadthälften Buda und Pest, und ist durch die Margaretenbrücke im Süden und durch die Árpádbrücke im Norden mit ihnen verbunden. Die Insel hat eine Länge von 2,5 km, eine Fläche von 0,965 km² und ist durch ihre ausgedehnten Parkanlagen sowohl bei Touristen als auch bei der Budapester Bevölkerung als Erholungsort bekannt und beliebt. Außer Taxis, Bussen und den so genannten bringóhintó, den Rikscha-ähnlichen Fahrrädern, sind Fahrzeuge auf der Insel verboten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unter dem ursprünglichen Namen „Haseninsel“ (ungarisch: Nyulak szigete) beginnt die Geschichte der Stadtinsel. Im Falle eines Sieges über die Tataren versprach König Béla IV. von Ungarn, seine Tochter Margarete als Nonne in das dortige Dominikanerinnenkloster zu schicken, welches im Besitz des Großteils der Insel war. Nach dem Sieg der Ungarn löste er sein Versprechen ein. Dort starb seine Tochter schon im Alter von 35 Jahren und wurde 1271 selig gesprochen. Durch zahlreiche Legenden um die Königstochter Margarete erlangte die Insel schließlich ihren Namen.
Angeblich sollen die Türken die Insel vor Ende des 18. Jahrhunderts für ihre Haremsdamen genutzt haben. Ende des 18. Jahrhunderts fiel die Insel den österreichischen Palatinen zu, welche diesen Ort zu einem Erholungs- und Kurort umbauen ließen. Mit der Erschließung von Thermalquellen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts betonte man den Erholungszweck noch stärker. Im Jahr 1900 wurde die Insel mit der Margaretenbrücke verbunden, was zur Verbindung der Kleinen Insel (Malerinsel) im Südwesten mit der Hauptinsel, und zur heutigen Ausdehnung führte. Die Stadt erwarb das Gebiet 1908, verlangte jedoch bis 1945 Eintrittsgelder für das Betreten, um die Exklusivität zu wahren. Seither kann man die Insel kostenfrei besuchen. Besonders in den 1980er Jahren nutzten junge Leute aus der DDR, die per Anhalter (Tramper, Hitchhiker) durch den Ostblock reisten, die Grünanlagen der Insel zum illegalen Übernachten. Das hatte in erster Linie finanzielle Gründe, denn die Zeltplätze waren für DDR-Bürger mit dem beschränkten Umtauschbudget eher teuer. Außerdem war hier die DDR Tramperszene unter sich. Gegen Ende der 1980er Jahre tolerierte die Budapester Polizei diese Erscheinung immer weniger und verwies die jungen Leute fast jede Nacht der Insel. Als Alternative war in einem Industriegebiet am östlichen Stadtrand eine Fläche zum kostenlosen Zelten bereitgestellt worden.
Sehenswürdigkeiten
Der markanteste Punkt im Süden der Margareteninsel ist das Zentenariumsdenkmal (ungarisch: Centenáriumi emlékmű) von István Kiss, welches an die Vereinigung der drei Städte Buda, Pest und Óbuda zur neuen Stadt Budapest im Jahre 1873 erinnert. In der Mitte der Insel befinden sich weite Parkflächen, welche im englischen Stil angelegt worden sind. An der Ostseite stehen die Überreste eines Franziskanerklosters aus dem 13. Jahrhundert. Nördlich der Klosterruinen ist ein zentraler Rosengarten mit über 2500 verschiedenen Rosenarten angelegt. In dessen Nähe findet man einen kleinen Tierpark.
Weiter nördlich liegen die inzwischen restaurierten „Ruinen“ des Dominikanerinnenklosters, in dem die Königstochter Margarete gelebt haben soll. Bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert wurde hier das Grab des ungarischen Königs Stephan V. mit einer kostbaren Krone gefunden. Ebenfalls hier beginnt die Künstlerpromenade mit zahlreichen Büsten bedeutender Schriftsteller, Künstler und Architekten. An der Westseite der Insel erhebt sich der 57 Meter hohe als Weltkulturerbe geschützte[1] Wasserturm. Seit dem Bau im Jahr 1911 ist es das Wahrzeichen der Insel und unterhalb einer Freilichtbühne zu finden.
In der Nähe des Dominikanerinnenklosters steht die St. Michaeliskapelle, Teil des Prämonstratenserklosters aus dem 12. Jahrhundert. In ihr befindet sich die wahrscheinlich älteste Kirchenglocke Ungarns aus dem 15. Jahrhundert. Die Rekonstruktion der Kapelle im romanischen Stil fand 1931 statt. Heute noch feiert man dort Gottesdienste.
Im Norden der Insel befindet sich das Grand Hotel, welches nach Plänen des Architekten Miklós Ybl 1873 errichtet wurde und zu den besten Kurhotels gehörte. Daneben liegt das Danubius Thermal Hotel Margitsziget, das auf den Grundmauern des früheren Margaretenbades erbaut wurde.
Kurz vor der Árpádbrücke befindet sich der Japanische Garten von 1936 und der Spielbrunnen mit Neptun, welcher ein Treffpunkt für Musiker ist. Am Westufer der Margareteninsel liegt das Palatinus-Strandbad, ein Thermalfreibad mit Wellenbad, Wasserrutschen und Freizeitanlagen.
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Die Budapester Margareteninsel auf Budapest-Service abgerufen am 16. April 2010
Weblinks
Commons: Margareteninsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien47.52638888888919.047222222222Koordinaten: 47° 32′ N, 19° 3′ OKategorien:- Geographie (Budapest)
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