Margarethe Raabe

Margarethe Raabe
Das Raabe-Haus in Braunschweig.

Margarethe Raabe (* 17. Juli 1863 in Stuttgart; † 17. März 1947 in Wolfenbüttel) war eine deutsche Malerin. Die Tochter des Dichters Wilhelm Raabe pflegte dessen Nachlass, den sie 1940 der Stadt Braunschweig überließ.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die älteste Tochter des Schriftstellers Wilhelm Raabe († 1910) und dessen Ehefrau Bertha († 1914) zog 1870 mit ihrer Familie nach Braunschweig, wo sie 1882 die Schule beendete. Anschließend besuchte sie die Kunstgewerbeschule, wo sie von Hans Herse und Johannes Leitzen unterrichtet wurde. Im Jahre 1886 wechselte sie nach Berlin. Dort schloss sie 1887 im Lette-Verein ihre Ausbildung mit dem Zeichenlehrerinnenexamen ab. Im Berliner Künstlerinnenverein erhielt sie Unterricht von der Malerin Marie Davids († 1905), auf deren Anregung sie 1891 nach München ging, um ihre künstlerische Ausbildung an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins fortzusetzen. Ihre Münchner Lehrer waren Herterich, Becker-Gundahl und Schmid-Reutte. Sie schloss die Ausbildung 1895 ab und wohnte bis 1901 in München. Gemeinsam mit Kolleginnen unternahm sie Studienreisen u. a. nach Italien und Kurland. Seit 1904 wohnte sie in einer Atelierwohnung in Braunschweig in der Leonhardstraße 29a, wo bereits seit 1901 ihre Eltern wohnten. Margarethe Raabe war im Bund Bildender Künstler aktiv. Sie gründete den Braunschweiger Künstlerinnenverein, deren Vorsitz sie führte.

Nachlassverwaltung des väterlichen Erbes

Grabstätte Margarethe Raabes auf dem Hauptfriedhof Braunschweig

Margarethe Raabe war seit 1931 Ehrenmitglied der Raabe-Gesellschaft und erhielt im selben Jahr die Raabeplakette der Stadt Braunschweig. Am 15. November 1940 überließ sie der Stadt Braunschweig den Nachlass ihres Vaters. Nach dem Tod der Eltern wohnte sie weiterhin im Haus in der Leonhardstraße, dem heutigen Raabe-Haus. Dieses wurde am 23. April 1944 durch eine Luftmine stark beschädigt. Wilhelm Raabes Bibliothek, die Handschriften, Zeichnungen und die Möbel des Arbeitszimmers wurden zuvor von Margarethe Raabe in Sicherheit gebracht und konnten vor der Vernichtung bewahrt werden. Margarethe Raabe zog nach der Zerstörung des Hauses zu ihrer Schwester nach Wolfenbüttel. Hier starb sie 1947 im Alter von 83 Jahren. Sie erhielt auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof ein Ehrengrab neben ihrem Vater. Am 8. September 1948 wurde im Haus Leonhardstraße die Raabe-Gedächtnisstätte eingerichtet.

Werk

Sie malte überwiegend Landschaften in Öl und Aquarell, die sie auf zahlreichen Ausstellungen zeigte. Daneben schuf sie Porträts, u. a. von ihrem Vater. Ein Teil ihrer Werke befindet sich im Städtischen Museum Braunschweig, das Stadtarchiv Braunschweig besitzt mehrere Zeichnungen.

Literatur

  • Peter Lufft: Raabe, Margarethe (Karoline Auguste Edmunde) In: Braunschweiger Stadtlexikon Ergänzungsband, Braunschweig 1996, S. 108
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.), Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 472–73

Weblinks


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