Maria-Adelheid (Luxemburg)

Maria-Adelheid (Luxemburg)
Großherzogin Maria-Adelheid von Luxemburg

Marie-Adelheid von Nassau-Weilburg (* 14. Juni 1894 auf Schloss Berg in Luxemburg; † 24. Januar 1924 auf Schloss Hohenburg bei Lenggries/Bayern) war von 1912 bis 1919 Großherzogin von Luxemburg, Herzogin von Nassau.

Leben

Prinzessin Marie-Adelheid wurde als erste der sechs Töchter von Erbgroßherzog Wilhelm IV. von Nassau-Weilburg (1852–1912) und Infantin Maria Anna von Portugal (1861–1942) geboren. Unter der Herrschaft ihres Vaters, als Großherzog Wilhelm IV., war 1907 die Erbfolge in Luxemburg abgeändert worden, da abzusehen war, dass mangels männlichen Nachwuchses sämtliche Linien des Gesamthauses Nassau nach seinem Ableben aussterben würden. Nach dem Tod Wilhelms IV. am 25. Februar 1912 führte dessen Witwe, Großherzogin Maria Anna bis zur Volljährigkeit der Landesherrin am 15. Juni 1912 die Regentschaft.

Die Herrschaft der Großherzogin Marie-Adelheid war geprägt durch schwere innenpolitische Konflikte sowie die Besetzung des neutralen Landes durch deutsche Truppen im Ersten Weltkrieg. Anders als ihre unmittelbaren Vorgänger versuchte Marie-Adelheid in die Regierungsgeschäfte einzugreifen. So zögerte sie 1912 ein neues Schulgesetz zu unterzeichnen, das auf starken Widerstand der katholischen Kirche stieß, oder ernannte 1915 ein Kabinett, das nicht das Vertrauen der Abgeordnetenkammer bekam, und löste daraufhin das Parlament auf.

Da sie während des Ersten Weltkriegs den Deutschen Kaiser Wilhelm II., der sein Hauptquartier 1914 in Luxemburg aufgeschlagen hatte, empfangen musste, wurde sie nach dem Krieg einer deutschfreundlichen Haltung verdächtigt und musste auf Druck der Alliierten, die damit gedroht hatten, das Großherzogtum zu besetzen, am 9. Januar 1919 abdanken.[1] Am 15. Januar legte ihre Schwester Charlotte ihren Eid ab und wurde damit Maria-Adelheids Nachfolgerin, was im Referendum vom 20. September 1919 bestätigt wurde.

Maria-Adelheid trat 1920 in ein Karmeliterinnenkloster in Modena ein, später stieß sie zu den Kleinen Schwestern der Armen in Rom. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands musste sie jedoch auf das Klosterleben verzichten und siedelte auf Schloss Hohenburg in Bayern über, wo sie an der Grippe starb. Ihr Leichnam wurde am 22. Oktober 1947 in die Krypta der Kathedrale von Luxemburg überführt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Abdankung I.K.H. der Großherzogin Maria-Adelheid vom 9. Januar 1919 im Wortlaut, veröffentlicht im Mémorial N°5 des Großherzogtums Luxemburg vom 18. Januar 1919 (PDF, 358 kB)


Vorgänger Amt Nachfolgerin
Wilhelm IV. Großherzogin von Luxemburg
1912–1919
Charlotte

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