- Geschichte Luxemburgs
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Das Gebiet des heutigen Großherzogtums Luxemburg wurde in geschichtlicher Zeit nacheinander von Kelten, Römern und Franken besiedelt.Grafschaft Luxemburg innerhalb des Fränkischen Reiches
Nach der Reichsteilung unter den Enkeln Karls des Großen im Vertrag von Verdun kam es im Jahr 843 zunächst zum lotharingischen Mittelreich, 859 zum Herzogtum Oberlothringen und mit diesem im Jahr 925 zum Ostfränkischen Reich, dem Vorläufer des römisch-deutschen Reiches
Für das Verständnis der Geschichte des Großherzogtums Luxemburg ist es wichtig, sich der siedlungspolitischen und kulturellen Situation bewusst zu sein, in die das Herzogtum hineingeboren wurde. Wichtige Macht- und Kulturzentren wie Städte mit Münzprägung oder Klöster bildeten zu dieser Zeit einen Kreis um den späteren Standort Luxemburg. Einzig die Abtei von Echternach lag damals auf dem heutigen Staatsgebiet. (Die spätere Reichsabtei Echternach war jedoch ein reichunmittelbares Territorium innerhalb des Heiligen Römisches Reiches Deutscher Nation und gehörte daher nicht zu Luxemburg.) Auch die wichtigen Handelswege aus römischer Zeit gingen an Luxemburg vorbei. Aus dieser Situation ist klar, dass Luxemburg vor allem eine strategisch wichtige Rolle spielte und bis zur Schleifung der Festung Luxemburg im 19. Jahrhundert spielen wird.
Die für das spätere Territorium namensgebende Burg Lucilinburhuc (oder Lützelburg) (an der Stelle der heutigen Hauptstadt Luxemburg) wurde 963 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Siegfried I. den Bockfelsen, auf dem sich die Burg befindet, im Tausch mit der Reichsabtei Sankt Maximin in der Nähe von Trier gegen Ländereien in Feulen erwarb. Siegfrieds Nachkommen bezeichneten sich ab 1060 als Grafen von Luxemburg. Später wurde der Name ihrer Burg auf ihren gesamten Herrschaftsbereich übertragen.
Nach dem Aussterben der älteren Linie des Herrschergeschlechts und seiner Erben, der Grafen von Namur, kam die Grafschaft Luxemburg 1214 durch Heirat an den späteren Herzog Walram II. von Limburg. Im Streit mit Brabant um den Besitz Limburgs unterlag das Haus Luxemburg 1288 in der Schlacht von Worringen, doch kam es bald darauf zu einer Annäherung der beiden Häuser. Heinrich VII. von Luxemburg heiratete die Tochter des Herzogs von Brabant und bestieg gar 1308 den deutschen Königsthron. Damit begann die historisch bedeutendste Epoche des Hauses Luxemburg.
Herzogtum Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
Mit dem Erwerb der böhmischen Königskrone durch den Sohn Heinrichs VII., Johann von Luxemburg, und dem darauf folgenden Aufbau einer starken Hausmacht im Osten des Reichs sowie in Ungarn verlor das Stammland jedoch zusehends an Interesse für die Dynastie. Die Grafen von Luxemburg sollten im 14. und 15. Jahrhundert insgesamt vier römisch-deutsche Kaiser stellen. Heinrichs Enkel, Karl IV., erhob die luxemburgischen Stammlande 1354 zum Herzogtum. Karl sollte Luxemburg gar einmal kurzfristig an Kurtrier verpfänden.
Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das Land an das französische Haus Burgund. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karls des Kühnen im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter Maria und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian von Habsburg.
Bei seiner feierlichen Abdankung im Jahr 1555 schlug Maximilians Enkel Karl V. die gesamten habsburgischen Niederlande, zu denen auch Luxemburg gehörte, seinem Sohn Philipp II., dem König von Spanien, zu. Von da an bis zum Aussterben der spanischen Habsburger bildete Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation einen Teil der Spanischen Niederlande, von dem sich ab 1568 die nördlichen, protestantischen Provinzen unter Führung Hollands abspalteten.
Aufgrund des habsburgisch-bourbonischen Gegensatzes wurde Luxemburg in den folgenden 200 Jahren immer wieder in die Kriege zwischen Frankreich und den Habsburgern hineingezogen. Im Zuge seiner Reunionspolitik ließ König Ludwig XIV. von Frankreich das Land 1684 besetzen.
Im Frieden von Utrecht, der 1714 den Spanischen Erbfolgekrieg beendete, wurde der gesamte Länderkomplex, der etwa den heutigen Staaten Belgien und Luxemburg entsprach, innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation der österreichischen Linie der Habsburger zugesprochen. Die Österreichischen Niederlande existierten innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bis zur Eroberung und Annexion des Landes durch Truppen der Französischen Revolution 1795. Für die folgenden 20 Jahre bildete Luxemburg als Département Forêts („Wälder“) einen Teil Frankreichs.
Großherzogtum Luxemburg innerhalb des Deutschen Bundes
Der Wiener Kongress machte Luxemburg 1815 nominell zu einem selbständigen Großherzogtum, das unter den Königen des Hauses Nassau-Oranien in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande verbunden war. Anders als die übrigen Gebiete des neu geschaffenen Königreichs wurde Luxemburg aber Teil des Deutschen Bundes und trat 1842 auch dem deutschen Zollverein bei. Als deutsche Bundesfestung erhielt die Hauptstadt Luxemburg eine preußische Garnison. Als sich 1830/39 Belgien in der belgischen Revolution vom Königreich der Niederlande trennte, verlor Luxemburg mehr als die Hälfte seines Staatsgebietes (Provinz Luxemburg) an den neu gegründeten Staat, erhielt aber auch mehr Autonomie. Bis dahin war Luxemburg mehr oder weniger wie eine niederländische Provinz regiert worden. 1841 erhielt das Land eine ständische, 1848 eine später mehrfach revidierte demokratische Verfassung.
Nach dem preußischen Sieg im Deutschen Krieg von 1866 löste sich der Deutsche Bund auf. Unter der Führung Preußens wurde der Norddeutsche Bund als Bundesstaat gegründet, der jedoch Luxemburg nicht umfasste; die preußischen Truppen blieben gleichwohl vorerst in Luxemburg.
Luxemburgkrise
Vor dem Krieg von 1866 hatte der preußische Ministerpräsident Bismarck der französischen Regierung unter Napoléon III. signalisiert, sie könne Luxemburg annektieren, falls sie Preußen gegen Österreich freie Hand lasse. 1867 versuchte Napoléon III., Luxemburg von König Wilhelm III. (Niederlande) zu kaufen. Die Öffentlichkeit im Großherzogtum und in den anderen Gebieten des Deutschen Bundes waren empört und gegen den beabsichtigten Verkauf des Landes an Frankreich: Luxemburg, das Heimatland der Dynastie der Luxemburger, die vier römisch-deutsche Kaiser gestellt hatte, sollte nicht an Frankreich, den damaligen „Erbfeind”, fallen. Eine starke Protestbewegung plädierte mit ihrer Petition an den König-Großherzog Wilhelm III. für den Status Quo. Der Wahlspruch „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn“ wurde unter der luxemburgischen Bevölkerung populär. Die Krise mündete in den zweiten Londoner Vertrag von 1867, in dem das Land als Kompromiss für immer neutral erklärt wurde. Die deutsche Bundesfestung in Luxemburg wurde daraufhin geschleift. Frankreich kam nicht zum Zuge und die preußischen Truppen zogen ab (siehe Luxemburgkrise).
Vollständige Unabhängigkeit Luxemburgs
Wegen des Aussterbens des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau) im Mannesstamme 1890 gelangten aufgrund des privatrechtlichen Erbvertrags zwischen den Prinzen des Hauses Nassau (des Nassauischen Erbvereins) die nächsten männlichen Verwandten, die Herzöge von Nassau-Weilburg, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg.
Die vollständige Unabhängigkeit erreichte Luxemburg nach dem Tod des niederländischen Königs Wilhelm III. im Jahr 1890. Da ihm in den Niederlanden seine Tochter Wilhelmina auf den Thron folgte, in Luxemburg aber das salische Erbfolgerecht galt, wurde die Personalunion aufgelöst. Somit fiel das Großherzogtum Luxemburg nach den Regeln der Thronfolge und dem bereits 1783 geschlossenen Familienpakt an den bereits 73-jährigen Adolph von Nassau als nächsten Erbberechtigten. Er entstammte der Nebenlinie Nassau-Weilburg der niederländischen Dynastie Nassau-Oranien.
Großherzogtum Luxemburg innerhalb des Deutschen Zollvereins
Auch nach Entstehung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches blieb das Großherzogtum bis 1919 weiterhin Mitglied im Deutschen Zollverein.
Luxemburg im Ersten und Zweiten Weltkrieg
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg wurde Luxemburg von deutschen Truppen besetzt. Bereits während des Krieges zeichnete sich eine innenpolitische Krise ab, welche nach dem Abzug der deutschen Truppen 1918 offen ausbrach. Die Öffentlichkeit war über die politische Zukunft des Landes gespalten, es manifestieren sich Bewegungen für eine Angliederung an Belgien oder an Frankreich. Diese wurden von den jeweiligen Regierungen diskret unterstützt; insbesondere Belgien erhob Anspruch auf das Großherzogtum. Die noch amtierende Großherzogin Marie Adelheid sah sich wegen der ihr vorgeworfenen prodeutschen Politik während des Krieges nicht nur im eigenen Land isoliert, sondern auch bei der belgischen und bei der französischen Regierung.
Am 9. Januar 1919 kam es zu Unruhen. Wegen des niedrigen Soldes kam es zu einer Befehlsverweigerung der kleinen Freiwilligenkompanie. Ein Komitee, aus Liberalen und Sozialisten zusammengesetzt, nahm die Gelegenheit wahr und rief in der Hauptstadt die Republik aus. Der französische Befehlshaber Marschall Ferdinand Foch, welcher zu dieser Zeit sein Hauptquartier in Luxemburg eingerichtet hatte, ließ die anwesende Menschenmenge auf der Place d’Armes von seinen Truppen zerstreuen, um Unruhen zu vermeiden. Die Republik überlebte knapp sechs Tage, allerdings ohne Unterstützung der breiten Öffentlichkeit. Am 15. Januar 1919 leistete Maria-Adelheids jüngere Schwester Charlotte ihren Eid als Nachfolgerin der Großherzogin ab, nachdem diese am 9. Januar schriftlich ihren Thronverzicht erklärt hatte[1].
Volksreferendum vom 28. September 1919
Das weitere Schicksal Luxemburgs spielte sich in Paris hinter den Kulissen ab. Wegen der wirtschaftlichen Nähe Luxemburgs zu Deutschland (Mitgliedschaft im Deutschen Zollverein) zweifelten einige ausländische Diplomaten sogar die Unabhängigkeit des Großherzogtums an. Die breite luxemburgische Öffentlichkeit stimmte im Volksreferendum vom 28. September 1919 für den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich, welcher allerdings von Frankreich abgelehnt wurde.
Am 28. September 1919 wurde im Großherzogtum Luxemburg ein doppeltes Volksreferendum abgehalten, das einerseits über die politische und andererseits über die wirtschaftliche Zukunft des Landes entscheiden sollte. Zur Abstimmung standen folgende Fragen: (Siehe das Amtsblatt für das Großherzogtum Luxemburg Nummer 61 von 1919)
Politische Orientierung: Ich wünsche :
- Die Beibehaltung der regierenden Großherzogin Charlotte
- Die Beibehaltung der regierenden Dynastie unter einer anderen Großherzogin
- Die Einsetzung einer anderen Dynastie
- Die Einführung der Republik
Wirtschaftliche Orientierung: Ich wünsche :
- Den wirtschaftlichen Anschluss an Belgien
- Den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich
Trotz einer vom Ausland diskret unterstützten pro-belgischen bzw. pro-französischen Propaganda entschied sich das Wahlvolk mit 77,8 Prozent der Stimmen für den Erhalt der Monarchie und das Verbleiben von Großherzogin Charlotte auf dem Thron. Für die Republik stimmten nur 19,66 Prozent. Damit erhielt die konstitutionelle Monarchie Luxemburgs eine demokratische Legitimation. Es gab jedoch starke regionale Unterschiede. In einigen Südgemeinden entschied sich eine Mehrheit für die Republik.
Nach dem Ende des Deutschen Zollvereins aufgrund der Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles und damit auch der Mitgliedschaft des Großherzogtums Luxemburg im Deutschen Zollverein stellte sich nunmehr die Frage der wirtschaftlichen Neuausrichtung. Im Volksreferendum entschied sich die überwältigende Mehrheit des Stimmvolkes (60,13 Prozent) für einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich und nur eine Minderheit für einen wirtschaftlichen Anschluss an Belgien (22 Prozent).
Die Beziehungen zu Belgien waren daraufhin getrübt, die Mission des "Prince de Ligne", zusammen mit der Regierung eine Wirtschaftsunion auszuhandeln, war damit gescheitert. Das Angebot wurde zum Entsetzen der luxemburgischen Regierung und Bevölkerung von den Franzosen allerdings abgelehnt. Die französische Seite erklärte daraufhin der luxemburgischen Regierung, sie solle sich selbst mit der belgischen Regierung in der Zollfrage auseinandersetzen. Notgedrungen bat Luxemburg daher 1922 Belgien um eine Wirtschaftsunion mit Belgien.
So kam es, dass die Beziehungen mit Belgien wieder aufgenommen wurden und am 25. Juli 1921 eine Übereinkunft über die belgisch-luxemburgische Wirtschaftsunion unterschrieben wurde. Die Abgeordnetenkammer setzte dies jedoch erst am 5. März 1922 nach langen und hitzigen Debatten um.
1919 wurden weitere Reformen eingeleitet, darunter die Einführung des Frauenwahlrechts. Die politische Unabhängigkeit des Landes wurde in der Verfassung verankert, der politischen Macht der Monarchie wurde durch die Verfassung enge Grenzen gesetzt.
Zweiter Weltkrieg
Hauptartikel: Luxemburg im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Luxemburg am 10. Mai 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Großherzogin Charlotte und die luxemburgische Regierung flohen nach Großbritannien und etablierten sich dort als Exilregierung. Das Land wurde der deutschen Zivilverwaltung unterstellt. Diese übte der Gauleiter der NSDAP Gustav Simon (Gau Koblenz-Trier, später Moselland) mit Sitz in Koblenz aus. Als Chef der Zivilverwaltung war er direkt Adolf Hitler unterstellt. Faktisch wurde das CdZ-Gebiet Luxemburg im Laufe der Zeit immer mehr wie Reichsgebiet behandelt, eine förmliche Eingliederung in das Deutsche Reich fand aber nicht mehr statt.
Die Zivilverwaltung initiierte die sog. Volksdeutsche Bewegung (VDB), die unter dem Motto „Heim ins Reich“ einen auch formellen Anschluss an Deutschland erwirken sollte. Höhepunkt dieser Bestrebungen war der vergebliche Versuch mittels eines als Volkszählung getarnten Referendums vom 10. Oktober 1941 ein solches Votum für einen Anschluss zu erzielen. Dabei wurden dem Volk drei Fragen zu „Staatsangehörigkeit“, „Muttersprache“ und „Volkszugehörigkeit“ gestellt, wobei die geschickt formulierten Erläuterungen nahelegen sollten, dass sich die Bürger nur zum Deutschtum bekennen könnten. Die luxemburgische Résistance verbreitete erfolgreich den Slogan „dräi mol letzebuerg“, so dass die Zivilverwaltung bald die Aktion als gescheitert einstellte.
Nachdem der Gauleiter im Frühjahr 1942 die Verpflichtung zum Reichsarbeitsdienst für Luxemburger eingeführt hatte, setzte er am 30. August 1942 durch, dass auch Luxemburger zur deutschen Wehrmacht eingezogen werden. Diese wehrten sich mit einem nahezu spontanen landesweiten Generalstreik am 31. August 1942. Er wurde von der Gestapo blutig niedergeschlagen, 21 Streikende wurden noch am selben Tag standrechtlich erschossen, viele weitere wurden in Konzentrationslager verschleppt. Bis zur Befreiung durch die US-Armee am 10. September 1944 wurden 3.963 Luxemburger verhaftet und in Konzentrationslager (meist ins SS-Sonderlager Hinzert) oder Gefängnisse verbracht; dabei starben 791 Menschen. 4.187 Personen wurden umgesiedelt, meist in östliche Gebiete des Deutschen Reichs wie Schlesien oder das Sudetenland. 640 Personen verloren aus politischen Gründen ihren Arbeitsplatz.
Die Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges und insbesondere die zwanghafte „Eingliederung“ ins Hitlerreich förderten später die vermehrte Aufnahme französischsprachiger Ausdrücke in den heimischen moselfränkischen Dialekt „Lëtzebuergesch“. Der Gebrauch des Dialektes wurde so zu einem Symbol der Verbundenheit mit dem luxemburgischen Staat. Viele Ortschaften wurden im Weltkrieg zerstört - insbesondere der Norden des Landes wurde während der Ardennenoffensive schwer verwüstet. Viele junge Luxemburger, die sich der Rekrutierung als Soldat der Wehrmacht durch Flucht ins Ausland entziehen konnten, schlossen sich den Westalliierten an und kämpften beispielsweise in einem belgischen Bataillon, das auch an der Landung in der Normandie beteiligt war.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zoll- und Wirtschaftsunion schrittweise auf die Niederlande ausgedehnt (Benelux-Staaten). 1948 wurde formell die seit 1867 bestehende „immerwährende Neutralität“ aufgehoben. 1952 wird Luxemburg Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch Montanunion genannt.
Unter den Kabinetten Dupong (1945–1953) und Bech (1953–1958) wurde Luxemburg Mitglied
- der Vereinten Nationen (1945),
- des Europarats,
- der OEEC (Vorläufer der OECD),
- der NATO,
- der Montanunion,
- der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und
- der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM).
Luxemburg ist Gründungsmitglied der Europäischen Union. Es ist heute Sitz des EU-Ministerrates (Tagungen im April, Juni, Oktober in Luxemburg), des Europäischen Gerichtshofes, der EU-Kommission, der Europäischen Investmentbank und des Europäischen Rechnungshofes. Am 1. Januar 2002 wurde auch in Luxemburg der Euro als offizielles Zahlungsmittel im Bargeldverkehr eingeführt.
Siehe auch
Literatur
- Kreins, (J.-M.), Histoire du Luxembourg. Des origines à nos jours,collection Que sais-je? n° 3101, Presses Universitaires de France, Paris, 1996 (2010, 5e édition mise à jour)
- Franz Petri, Ivo Schöffer, Jan Juliaan Woltjer (Hrsg.): Geschichte der Niederlande. Holland, Belgien, Luxemburg, München 1991 (Auszug aus Handbuch der europäischen Geschichte, hg. von Theodor Schieder; berücksichtigt die Geschichte des Großherzogtums Luxemburg seit 1815.)
- Michael Erbe: Belgien, Niederlande, Luxemburg. Geschichte des niederländischen Raumes. Stuttgart, Berlin, Köln 1993, ISBN 3-17-010976-6.
- Gilbert Trausch (Hrsg.): Histoire du Luxembourg. Le destin européen d’un ‘petit pays’. Toulouse 2002.
- Péporté, Pit / Kmec, Sonja / Majerus, Benoît / Margue, Michel: Inventing Luxembourg. Representations of the past, space and language from the nineteenth to the twenty-first century. Leiden/Boston 2010, ISBN 978-90-04-18176-2. / Rezension
- Michel Pauly: Geschichte Luxemburgs. Verlag C.H. Beck, München 2011. ISBN 978-3-406-62225-0.
Weblinks
- Carlo Muller: Luxemburg im 2. Weltkrieg
- Einführung in die Geschichte Luxemburgs
- Nationales Militärgeschichtliches Museum
- National Archiv Luxemburg
Einzelnachweise
- ↑ Abdankung I. K. H. der Großherzogin Maria-Adelheid und Eidesleistung I. K. H. der Großherzogin Charlotte, veröffentlicht im Mémorial N°5 des Großherzogtums Luxemburg vom 18. Januar 1919 (PDF, 358 kB)
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